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02.11.13 / Kommandant von U 434 kam aus Arys

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 44-13 vom 02. November 2013

Kommandant von U 434 kam aus Arys

Am 14. November 1913 wurde Wolfgang Heyda als zweites Kind des Rechtsanwalts Karl Heyda und dessen Frau Charlotte geborene Zander im ostpreußischen Arys, Kreis Johannisburg geboren. Seine Eltern stammten beide aus Königsberg. Heyda besuchte die Grundschule in Liegnitz und anschließend das Johanneum, wechselte jedoch in der Sekunda an das Städtische evangelische Realgymnasium in der Baumgartstraße, wo er am 26. Februar 1931 das Abitur ablegte. Nach der Schule studierte Heyda an der Universität von Exeter englische Literatur, Geschichte und Volkswirtschaft bis zum Dezember 1931. Nach seiner Rück­kehr nach Deutschland begann er eine Banklehre bei der Deutschen Bank AG in Liegnitz, bewarb sich jedoch gleichzeitig als Marineoffizierbewerber.

Am 14. August 1932 ging der größte Wunsch des jungen Mannes endlich in Erfüllung. Er begann seine Laufbahn als Matrose/Seeoffizieranwärter bei der Marine. Am 6. November 1932, nach dem üblichen Ausbildungsgang, folgte eine Auslands-Ausbildungsreise auf dem Kreuzer „Köln“. Heyda lernte entfernte Länder und Menschen anderer Völker kennen. Ihm wurden zukünftige seemännische, waffentechnische und seetaktische Fähigkeiten vermittelt.

Am 1. Januar 1934 wurde Heyda zum Fähnrich zur See befördert, am 1. September 1935 zum Oberfähnrich zur See und am 1. Januar 1936 zum Leutnant zur See. Seit dem 1. Oktober 1937 Oberleutnant zur See, bekam Heyda im Oktober 1939 ein Bordkommando auf dem Kreuzer „Admiral Scheer“. Im April 1940, nach der Beförderung zum Kapitänleutnant, wechselte er zur immer größer werdenden U-Boot-Waffe. Wolfgang Heyda übernahm als Kommandant U 120, das zur 21. U-Flottille gehörte. Am Ende seiner Ausbildung bekam Heyda ein eigenes Boot, einen Neubau von der Danziger Schichau-Werft, U 434.

Am 26. Oktober 1941 verließ U 434 Kiel zu seiner ersten und letzten Feindfahrt. Nach Zwischenstopps in Frederikshavn und Kristiansand nahm es Kurs auf den Nordatlantik. Bei der Verfolgung des Geleitzuges HG 76, wurde U 434 am 18. Dezember 1941 nördlich von Insel Madeira von den britischen Zerstörern „Blankney“ und „Stanley“ durch Wasserbomben aufgebracht und zerstört. Über Gibraltar und England führte dann der Weg in die sechsjährige Kriegsgefangenschaft im Lager Bowmanville/Ontario in Kanada. Heyda nutzte die Zeit mit Studien und konnte einen technischen Hochschullehrgang mit dem Vorexamen absolvieren. Nach einem missglückten Fluchtversuch und der Verlegung in ein anderes Lager studierte Heyda fünf Semester Literatur, englische und amerikanische Geschichte sowie Philosophie. Zwei Gedichtbände, eine Erzählung und eine geschichtliche Arbeit entstanden in diesen Jahren. Weiterhin wurde er während der Gefangenschaft zum Korvettenkapitän befördert und heiratete per Ferntrauung die Königsbergerin Ruth Brosell.

Nach der Entlassung am 6. Mai 1947 siedelte sich Wolfgang Heyda mit seiner Frau in Kiel an. Doch schon am 21. August 1947 starb er an Kinderlähmung, die Geburt seiner Tochter am 16. Februar 1948 erlebte er nicht mehr. PAZ


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