16.04.2024

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09.11.13 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 45-13 vom 09. November 2013

Leserforum

Weiter so im alten Trott

Zu: Von einer Liebesheirat weit entfernt (Nr. 40)

Die Wahl ist vorbei und nun kommt die große Zeit der „demokratischen Volksparteien“. Und über was wird verhandelt? Man sollte meinen über das Wohlergehen und die Zukunftssicherung der Bevölkerung. Falsch gemeint! Es beginnt ein erbärmliches Geschachere um Posten und um das Parteienprofil. Was am Ende als Koalitionsvertrag den Bürgern angepriesen wird, kann man jetzt schon erahnen. Glaubt denn wirklich jemand, dass unter dem Strich eine Verbesserung der Lebensumstände eintreten wird?

Man muss nur an die letzte Große Koalition zurückdenken, dann weiß man, was kommt. Oder schauen wir einmal auf die letzten zwölf Jahre zurück. Da gab es die große „Sozialreform“ von Rot/Grün. Unter den Folgen leiden wir noch immer, denken wir nur an die Rentenformel oder die Sondersteuern auf Energie.

Bei der Großen Koalition wurde locker-flockig die Mehrwertsteuer um drei Prozent angehoben, und Schwarz/Gelb setzte eine sogenannte Energiewende in Kraft, die uns jährlich drastisch steigende Stromkosten beschert. Und was machen die Bürger? Treu und brav geben sie ihren Peinigern immer wieder ihre Stimme. Ein paar Prozentpunkte hin oder her und wir sehen wieder dieselben Quälgeister an den Schalthebeln, die uns die nächsten vier Jahre mit ihre hohlen Phrasen martern.

Der Hoffnungsschimmer AfD wird verglühen, zumal die Jagd der Gehirnwäscher und Umerzieher im staatlichen Fernsehen auf die AfD begonnen hat. Jedes Wort, welches im Wahlkampf fiel, wird auf nazistische Inhalte überprüft und entsprechend gebrandmarkt, und der Parteichef Lucke lässt sich von den linientreuen Moderatoren entsprechend vorführen. Und diese Herrschaften nennen das dann Qualitätsjournalismus. Wie zum Hohn nennt sich eines dieser Magazine sogar noch „hart aber fair“. Würde der Moderator Plasberg solche „Fairness“ im Fußball anwenden, er flöge wegen Nachtretens vom Platz.

Es geht alles weiter so wie bisher. Wir werden den Euro und die EU retten, denn wir müssen ja solidarisch sein, an unsere Vergangenheit denken und unser Land den Menschen der ganzen Welt weiter öffnen. Dazu muss eine neue Willkommenskultur installiert werden, denn es ist ja für die zu uns kommenden und uns bereichernden Menschen nicht zumutbar, eine Dankeschönkultur zu entwickeln, denn wir haben uns schließlich dafür zu bedanken, dass wir unsere Lebensweise an das zu uns kommende bunte Leben anpassen dürfen. Und dafür werden wir doch sicherlich ein paar zusätzliche Abgaben akzeptieren.

Peter Schumacher, Melsungen

 

 

Beleidigte Russen

Zu: Doch kein Volksverhetzer (Nr. 43)

Der Danziger Staatsanwalt hätte die Klage wegen Volksverhetzung wegen des Vergewaltiger-Mahnmals gar nicht erst zulassen dürfen, da es als bekannt vorausgesetzt werden kann, dass es Massenvergewaltigungen gegeben hat, wobei die Sowjet-Soldaten keinen Unterschied machten zwischen Mädchen, Frauen und Greisinnen.

Auch das Argument, der Künstler beleidige mit seinem Werk die 600000 sowjetischen Soldaten, die für die „Freiheit und Unabhängigkeit“ Polens gekämpft hätten, verfängt nicht. Zunächst holten sich die Sowjets die 1939 von ihnen besetzten und 1941 von den Deutschen eroberten polnischen Gebiete zurück, um später Polen mit deutschen Gebieten zu entschädigen und das neue Staatsgebilde dann noch unter sowjetisches Kuratel zu zwingen. Was dies mit „Freiheit und Unabhängigkeit“ zu tun hat, wissen nur die Russen allein.

Gernot Schmidt, Wilnsdorf

 

 

Blick in die Glaskugel

Zu: Wahnsinn und Gelassenheit (Nr. 42)

Seien wir doch nicht so kleinlich mit dem Bauvorhaben vom Limburger Kirchenfürst Franz-Peter Tebartz-van Elst. Endlich mal ein Bauvorhaben mit einem „Aha!“-Effekt, und dank unserer guten Handwerker sogar pünktlich fertiggestellt. Schön anzusehen ist es außerdem. Oder sollten die Millionen lieber in einen Plattenbau mit „einheimischen Schwarzfüßen“ abfließen? Nein, danke, dann lieber so.

Ich habe mal einen Blick in meine Glaskugel geworfen: Und siehe da, wir stehen erst am Anfang einer neuen Finanzgesellschaft, weil die Trillion noch nicht erreicht ist. 1923, so zeigt mir die Glaskugel, wurde der „Michel“ auch auf den „Arm“ genommen. Der Umtausch für einen Dollar betrug im Januar 1923 10000 Papiermark im November1923 mussten zwölf Billionen für einen Dollar „hingeblättert“ werden.

Leider wurde meine Glaskugel unscharf, was die Voraussage für den Schuldenberg in Übersee betrifft. Nur eines wissen wir auch ohne Kugel: Zum 64. Mal wurde der Schuldenberg angehoben. Das Affentheater wird sich fortsetzen, bis die Trillion erreicht ist. Wer will schon die Privatbank Fed daran hindern, dass altes Geld einfach in neues Geld umgetauscht wird?

Rüdiger Röthke, Berlin

 

 

Unfrieden angezettelt

Zu: Für die historische Wahrheit unverzichtbar (Nr. 41)

Obwohl ich viele Kommentare von Frau Lengsfeld schätze, finde ich die Einleitung zu ihrer Buchrezension nicht tragbar. Ich war nicht wenig erstaunt, als ich folgende Zeilen las: „Täter sind keine Opfer, lautet das Argument, das man zu hören bekommt. Aber es waren nicht die Deutschen, sondern die deutschen Nazis, die den Krieg angezettelt und mit unvorstellbarer Grausamkeit geführt haben. Eine Grausamkeit, die sich dann am wenigsten gegen die Nazis, die sich rechtzeitig in Sicherheit zu bringen wussten, sondern gegen die deutsche Bevölkerung richtete.“

Diese Zeilen, als Teil der Einleitung zur Rezension eines Buches, das sicher aufschlussreich und lesenswert ist, zeugen jedoch von großem Unverständnis der deutschen Geschichte, die zum Zweiten Weltkrieg geführt hat. Man kann wohl kaum sagen, dass dieser Krieg von irgendwelchen Nazis „angezettelt“ worden ist, und dass die deutsche Wehrmacht den Krieg mit unvorstellbarer Grausamkeit geführt haben soll, ist gelinde gesagt ungeheuerlich, aber entspricht wohl heute der politischen Korrektheit, jedoch nicht der historischen Wahrheit.

Sicher kamen auch Unrechtstaten auf deutscher Seite vor, aber dafür eine ganze Generation pauschal zu diffamieren ist eine Entwürdigung der Menschen, ganz besonders der Soldaten, die ihr Leben für ihr Vaterland einsetzten, vielfach verwundet wurden oder sogar ihr Leben verloren.

Dazu passt auch der kürzliche Ausspruch des Bundespräsidenten Joachim Gauck, der in einem Interview im Arte-Sender behauptete: „Wir sind das Land, das Frankreich überfallen hat!“ Wo ist da das mindeste Wissen über die historische Tatsachen? Am 3. September 1939 haben England und Frankreich Deutschland den Krieg erklärt. Da kann von einem Überfall Deutschlands auf Frankreich wirklich keine Rede sein.

Inge Keller-Dommasch, Jonen/Schweiz

 

 

USA missbrauchen Vertrauen

Zu: Kein Freund (Nr. 44)

Von wegen, amerikanische Freunde! Die Späh-Machenschaften haben das Vertrauen zwischen Deutschland, Europa und den Vereinigten Staaten nachhaltig gestört. Diese können nicht unsere Freunde sein! Denn mit Freunden geht man nicht so um.

Das ständige Wiederholen, wegen der weltweiten Terrorgefahr, klingt abgedroschen. Die Politik- und Industriespionage der Amerikaner gegenüber seinen angeblichen „Freunden“ wiegt dagegen schwerer. Jeder Vertrauensmissbrauch im privaten oder geschäftlichen Bereich bringt einen Abbruch dieser Beziehung mit sich. Soweit braucht man in der Diplomatie nicht zu gehen. Die Beziehung zu Amerika sollte aber vorerst nicht mehr auf vertrauensvolle Zusammenarbeit gegründet sein. Es sollte in nüchternen Geschäftsbeziehungen ablaufen. Dabei sollte jede Äußerung der Repräsentanten dieses Staates mit Skepsis betrachtet werden. Für Aussagen sollten Beweise gefordert werden. Mit dieser skeptischen Weiterarbeit kann man signalisieren, dass das Vertrauen zueinander nachhaltig gestört ist. Der Gegenseite soll die Möglichkeit gegeben werden, das Vertrauen langsam wieder aufzubauen.

Ich hoffe, dass Europa diesmal mit einer Stimme spricht, damit die USA nicht meint, mit Europa schon fertig zu werden. In der Vielzahl staatlicher Interessen besteht bei europäischen Entscheidungen immer die Gefahr, dass einzelne Staaten, die sich momentane Vorteile erhoffen, aus dem Konsens aussteigen. Wer meint, diese Maßnahmen gingen zu weit, sollte sich nicht wundern, wenn dieser „Freund“ uns weiterhin auf der Nase herumtanzt. Dem in den USA viel gehassten NSA-Informanten Snowden sollten wir ein Denkmal setzen.

Jürgen Schultz, Soest

 

 

Freihandel hinterlässt Leichen

Zu: Warnung vor Freihandelszone (Nr. 38) und USA haben EU stets übervorteilt (Nr. 43)

Die Gespräche zwischen den USA und der EU sind kein öffentliches Thema. Freihandel, der auch Deregulierung genannt wird, hat nämlich einen schlechten Ruf. Handel ohne Schutzzölle ist der rücksichtslose Unterbietungswettbewerb und hinterlässt Leichen auf beiden Seiten, beim Ex- wie auch beim Importeur.

Ein Beispiel: Billiges Getreide durch Sklavenarbeit kam vor 150 Jahren aus dem britischen Kolonialreich nach England und unterbot den dortigen Brotpreis. Der englische Bauernstand wurde ökonomisch vernichtet und musste sich als ausgebeutetes Industrieproletariat in den Städten verdingen. Aus Ackerland wurden Parks, wo reiche Grundherren ihre Fuchsjagden veranstalteten. Daraus entstanden damals Marxismus und Kommunismus.

Dazu eine Variante der Gegenwart: Billiglöhner in China zerstörten die hoffnungsvolle deutsche Solarindustrie. Peking holt sich inzwischen Schinderarbeiter aus der armen Mongolei. Nur die Händler-Bosse und Politiker profitieren aus diesen Riesengeschäften. Wollen wir das?

Ganz anders handelte ein Otto von Bismarck: Gegen Billiggetreide aus russischer Leibeigenschaft setzte er zum Schutz des Preußischen Bauernstandes seine bekannte Schutzzollpolitik. Heute ist die Ausbeutung der Arbeitskraft bei uns längst wieder da, sie heißt Niedriglohn, Leiharbeit und Aufstocker. Der Niedergang trägt in den USA den Namen Detroit, in der BRD ist es die SPD. Die obigen Zustände gab es mit sozialer Marktwirtschaft und D-Mark so nicht. Stattdessen bekommen wir dank EU nun wohl den britisch-amerikanischen Freihandel.

Karl-Hermann Dittmar, Bad Arolsen

 

 

Keine Lösung parat

Zu: Böse Geister (Nr. 42)

Selbsternannte Menschenrechtler, Kirchen und Politiker jeglicher Couleur sehen angesichts der Katastrophe von Lampedusa Europa in der Verantwortung. Am besten sollten die Italiener die Bootsflüchtigen vor der Küste Libyens aufnehmen, sie nach Italien bringen, und von dort werden sie dann auf ganz Europa (mit dem Hauptziel Deutschland) verteilt.

Kaum jemand spricht über die wirklichen Verantwortlichen dieser Situation. Keiner über die Ursachen der Flüchtlingsströme, keiner sagt, wohin letztlich mit den 45 Millionen (manche beziffern die Zahl mit 100 Millionen) potenziellen Flüchtlingen. Und keiner über die Konsequenzen für Europa beim ungehinderten Einströmen von Millionen Afrikanern. Ökonomen wie Zukunftsforscher schweigen. Sie zeigen keine Wege auf, wie das Problem in Afrika gelöst werden könnte.

Lösungen wären aber politisch machbar. Warum haben die (meist linken und linksextremen Medien) nicht die Kompetenz, vernünftige Vorschläge zu unterbreiten? Das passt gut zu den Äußerungen des Präsidenten des EU-Parlaments, Martin Schulz: „Europa muss endlich erkennen, dass es ein Einwanderungskontinent sein muss.“ Als ob nicht Europa selbst an den eigenen Problemen erstickt.

Hat Brüssel nicht mit offenen Armen Rumänien und Bulgarien in die EU aufgenommen? Jetzt strömen alle Roma und Sinti nach Deutschland. Und was sagen die „Gutmenschen“ dazu? Hierzulande seien diese Zuwanderer mit ihrer Fröhlichkeit und Gutherzigkeit eine Bereicherung der Kultur und wegen ihrer fachlichen Qualifikationen und wegen ihres Arbeitseifers eine wichtige und unverzichtbare Größe für unsere Wirtschaft.

Dr. Helmut Klimmek, Krefeld

 

 

Bald kriechen die Letzten zu Kreuze

Zu: Einer mit Profil (Nr. 41)

Das ist ja eine bodenlose Unverfrorenheit, im freiesten Land, das es auf deutschem Boden je gab, das auszusprechen, was uns Heimatvertriebenen seit fast

70 Jahren, also ein Menschenleben lang, aufs Herz drückt. Wie sollte ein Ministerpräsident eines Bundeslandes mit solch einem Betroffenen noch sprechen können oder gar vor den Vertriebenen noch eine Rede halten? Nein, das kann keiner erwarten.

Ja, wenn Herr Pawelka ein He­rero wäre und verlangen würde, dass sich die Deutschen entschuldigen und Entschädigung zahlen sollen für ihre Missetaten in fernen Zeiten und Ländern – das wäre selbstredend etwas anderes. Sofort! Nun ist aber Pawelka ein Deutscher, ein Schlesier gar, und erdreistet sich, von den Polen das gleiche zu verlangen. Pfui über ihn! In die Ecke und schäm dich! Mit so einem wollen wir Polenversteher nichts zu tun haben.

Schlimm genug, dass noch immer nicht alle ostdeutschen Heimatvertriebenen zu Kreuze kriechen. Aber das schaffen wir noch. Sind sowieso bald alle tot.

Inge Conrad-Kowalski, Lübeck

 

 

Kein Scharfrichter der Partei

Zu: Wenn Parteifreunde zu Feinden werden (Nr. 37) und Filbingers Gang vors Gericht der Geschichte (Nr. 40)

Im Fall des früheren baden-württembergischen Ministerpräsidenten Hans Filbinger ist nachträgliches Moralisieren ohne Berücksichtigung der jeweiligen historischen Situation ein nutzloses Unterfangen. Es soll hier keineswegs Todesurteilen das Wort geredet werden. Sie sind ja leider auch heute noch in manchen Ländern – selbst in Demokratien und zu Friedenszeiten – üblich. Im Kriege waren sie zur Bestrafung von Desertion überall gang und gäbe und keine für die Nazis typische Maßnahme oder gar deren Erfindung.

Es ist daher unhistorisch und verschiebt die Maßstäbe, im Falle von deutschen Kriegsgerichtsurteilen eine andere Messlatte anzulegen als an vergleichbare Urteile auf alliierter Seite. Ärgerlich ist auch die Unterschrift zu Ihrem dem Leserbrief beigegebenen Bild. Da ist die Rede von Filbingers „Tätigkeit als NS-Richter, der Todesurteile fällte“. Hans-Jürgen Mahlitz hatte ja bereits in seinem Ursprungsartikel in der PAZ darauf hingewiesen, dass Filbinger in dem erwähnten Fall als Staatsanwalt tätig war, also kein Urteil gefällt hat. Die Bezeichnungen Marinestabsrichter bis Admiraloberstabsrichter waren Dienstgrade der Marinejustiz und hatten als solche mit der jeweiligen Funktion der Betreffenden nicht direkt etwas zu tun.

Vor allem aber ist die Bezeichnung „NS-Richter“ unangebracht, legt sie doch nahe, dass Militärrichter, wie es Filbinger auch war, grundsätzlich nicht nach Gesetzeslage, sondern im Parteiauftrag handelten. Dabei waren die meisten zur NS-Zeit gültigen Gesetze bereits vor der „Machtergreifung“ formuliert und auch entsprechend angewendet worden.

Wir sollten es uns nicht angewöhnen, in den heute weithin üblichen anglo-amerikanischen Sprachgebrauch zu verfallen, der alles und jedes aus der Zeit des Dritten Reiches mit der Qualifikation „Nazi“ belegt.

Peter Perrey, Neustadt


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