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23.11.13 / Politik für 200

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 47-13 vom 23. November 2013

Rebecca Bellano:
Politik für 200

Da ist der Großen Koalition ja wirklich ein großer Wurf gelungen und vor allem Noch-Arbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) konnte sich mit der ab 2016 geltenden Frauenquote von 30 Prozent in Aufsichtsräten börsennotierter Unternehmen einen Wunsch erfüllen. Erstaunlich ist vor allem die Masse der Frauen, die davon profitieren wird. Laut Schätzungen handelt es sich um gut 210 Frauen, die sich nun auf einen Aufsichtsratsposten freuen können. Gut, einige wären vermutlich auch von allein in die Position gelangt, aber andere werden den Posten nur erhalten, weil sie eine Frau sind. Das gibt doch bestimmt ein gutes Gefühl, etwas nicht durch eigene Kraft, sondern durch Vorschriften von oben erhalten zu haben.

Es ist schon erstaunlich, wo die etablierten Parteien in diesem Land die Prioritäten setzen und wie sie ganz frei von Sachargumenten ihre Entscheidungen treffen. Denn was genau war noch einmal der Grund dafür, seit Jahren Kräfte zehrende Debatten zu führen und Ressourcen zu verschwenden, um diesen rund 200 Frauen eine bessere Ausgangslage zu verschaffen? Eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie? Passt nicht, denn diese studierten Frauen haben meistens keine Kinder. Eine bessere Gleichberechtigung? Diese Damen dürften es schon jetzt bis fast ganz nach oben auf der Karriereleiter geschafft haben, ihnen wird nur der letzte Schritt abgenommen. Zudem ist die Wirtschaft schon aufgrund des Fachkräftemangels aus Eigeninteresse darauf erpicht, Frauen besser zu fördern. Also, was war jetzt noch einmal der Grund für die Frauenquote?


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