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23.11.13 / Milliardäre immer reicher / Seit Krisenbeginn 60 Prozent mehr Superreiche auf der Welt

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 47-13 vom 23. November 2013

Milliardäre immer reicher
Seit Krisenbeginn 60 Prozent mehr Superreiche auf der Welt

Die Zahl elektrisiert: Seit 2009 ist die Schar der Milliardäre (in US-Dollar) weltweit um 60 Prozent auf zuletzt 2170 angewachsen. Dies ergab eine Studie, an der unter anderem die Schweizer Bank UBS beteiligt war. Mehr noch: Die Superreichen sind nicht nur zahlreicher geworden, auch jeder einzelne von ihnen hat im Durchschnitt an Vermögen deutlich zugelegt. Während die Milliardäre alle zusammen vor vier Jahren 3,1 Billionen Dollar ihr Eigen nannten, hat sich ihr Vermögen in der kurzen Zeit auf 6,5 Billionen Dollar nominal mehr als verdoppelt.

Hätte sich dieser Zuwachs in Zeiten eines Aufschwungs vollzogen, wäre er keine große Nachricht. Seit 2009 aber hat sich die finanzielle Lage breitester Bevölkerungsschichten vor allem in Nordamerika und Europa dramatisch verschlechtert.

Was Matthias Weik und Marc Friedrich mit ihrem aufsehenerregenden Buch „Der größte Raubzug der Geschichte. Warum die Fleißigen immer ärmer und die Reichen immer reicher werden“ aufgedeckt haben, erfährt durch diese neuen Zahlen seine statistische Bestätigung: Der beklemmende Abstieg von Millionen findet sein Echo im sagenhaften Aufstieg der Milliardäre. Was als „Finanzkrise“ anscheinend jeden betrifft, entpuppt sich als gigantische Umverteilungsmaschine.

Mit ihrem jüngsten Schritt, den Leitzinssatz auf den historischen Tiefstand von 0,25 Prozent zu drücken, gibt die Europäische Zentralbank (im Einklang mit den anderen großen Notenbanken) diesem Trend weitere Nahrung. Damit werden die Zinsen auf die Ersparnisse der Mittelschicht noch weiter absinken. Superreiche dagegen haben die Möglichkeit, die noch geringeren Zinsen für renditeträchtige Geschäfte zu nutzen, die ihren Wohlstand weiter mehren werden. So geht die Prognose denn auch davon aus, dass die Zahl der Milliardäre weiter kräftig anwachsen wird, während beispielsweise Lebensversicherer, Bausparkassen oder Anbieter privater Renten Alarm geben, weil ihnen ihr Geschäftsmodell bei anhaltenden Nahe-Null-Zinsen um die Ohren fliegen werde – und damit die Daseinsvorsorge ihrer Kunden.

Unterdessen ist die sogenannte Finanzelite offenbar entschlossen, die Maßnahmen zur Massenenteignung sogar noch zu verschärfen. Die „Deutschen Wirtschaftsnachrichten“ führen eine Reihe von Vorstößen einflussreicher Lobbyisten an, die mittlerweile gar „Negativzinsen“ auf Sparguthaben fordern. Das hieße, dass Sparer Geld dafür zahlen sollen, dass sie ihr Geld der Bank anvertrauen. Nach Abzug der Teuerungsrate tun sie das häufig heute schon. Ziel ist es, diesen Aderlass sogar zum auch nominalen Verlust zu erweitern.

Um die Sparer daran zu hindern, ihr Geld der schrittweisen Enteignung dadurch zu entziehen, dass sie es bar zu Hause horten, wird verstärkt propagiert, Bargeld ganz abzuschaffen oder (wie vielerorts bereits geschehen) seine Verwendung stark einzuschränken – angeblich, um Transfers „kundenfreundlicher“ zu gestalten oder Steuerhinterziehung und andere Kriminalität zu bekämpfen. Hans Heckel


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