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30.11.13 / Gesunde Ernährung als das A und O

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 48-13 vom 30. November 2013

Gesunde Ernährung als das A und O

Michèle Obama brachte es auf den Punkt: Während die Gesundheitsreform ihres Mannes gefährdet ist, packte sie die medizinischen Probleme der Nation von der praktischen Seite her an. Die First Lady ließ die Essensversorgung in den Kasernen des Landes umstellen: Weg von Softdrinks und Fast Food, hin zu Obst und Salaten, magerem Fleisch und allem, was laut Wissenschaft der Gesundheit dient. Immerhin ist in den USA bereits ein hoher Prozentsatz der männlichen Jugendlichen so fett, dass er für den Soldatenjob nicht mehr geeignet ist.

Was die moderne Medizin jetzt wieder aufgreift, nachdem sie sich lange Zeit auf die Behandlung der Symptome falscher Ernährung beschränkt hat, ist in Asien seit Jahrtausenden gehütetes Kulturgut: Essen als präventive Medizin, ein ausgeglichener Mensch als Garant gegen den Überfall von Bakterien und Viren.

Lebensmitteln wird demnach wie Arzneimitteln ein bestimmtes Wirkprofil zugesprochen. Diesem entsprechend lassen sie sich Therapien begleitend und vorbeugend einsetzen. Auch bei den alten Ägyptern galten ähnliche Grundsätze. So stand der keimtötende Honig hoch im Kurs. Und die Angelsachsen wussten schon immer: „An apple a day keeps the doctor away.“

Der Trend der Zukunft heiße also „Essen als Medizin“, schreibt beispielsweise die österreichische Apothekerkammer. Die unübersehbare Flut an Diät- und Ernährungsinformationen allerdings führt auch zu einer Verbreitung von wissenschaftlich fragwürdigen Aussagen, so dass Vorsicht geboten ist.

Hippokrates, der Urvater europäischer Heilkunde, mahnte schon 300 v. Christus: „Nahrung soll eure Medizin und Medizin eure Nahrung sein.“ J.F.

 

Zeitzeugen

Dietrich Grönemeyer – Der 1952 geborene Medizinunternehmer und Lehrstuhlinhaber für Radio-logie und Mikrotherapie an der Universität Witten gilt als Ver-fechter einer Symbiose von Na-turheilkunde und Schulmedizin. Beide Disziplinen zusammen ergeben nach seiner Meinung die perfekte Heilkunst. Der Bruder des Sängers Herbert Grönemeyer rief in Bochum die Grönemeyer-Stiftung ins Leben, die sich der Prävention und Aufklärung in Gesundheitsfragen widmet. Vor allem Kinder und Jugendliche will er beispielsweise mit seinem im September auf Tour gegangenen „Medi-Circus“ erreichen und über eine gesunde Lebensweise mit viel Bewegung aufklären.

Ulrike Lindequist – Die 1951 ge-borene, inzwischen verstorbene Forscherin im Bereich der Meeresbiologie und Inhaberin eines Lehrstuhls für Pharmakologie in Greifswald machte sich einen Namen bei der Gewinnung pharmazeutischer Substanzen aus Meeresgetier, Pilzen und Algen. Gemeinsam mit anderen Greifs-walder Wissenschaftlern und Kollegen der Universität Rostock hat sie in den vergangenen Jahren mehr als 300 Algen, Pilze, Muscheln, Schnecken und Würmer untersucht, die verschiedenen Wirkstoffe isoliert und auf ihre Wirkungen gegen Krankheitserreger, Tumorzellen oder Enzyme geprüft. In einem Ressourcenzentrum für marine Organismen soll das Wissen verschiedenen Anwendern zur Verfügung stehen.

Sebastian Kneipp – Der bayeri-sche Priester und Hydrotherapeut aus Bad Wörishofen (1821–1897) gilt als Entdecker der Wasserkur, die bis heute angewendet wird. Er selbst heilte seine Tuberkulose damit. Zu seiner Zeit war er aber als Kurpfuscher verschrien.

Hildegard von Bingen – Die für ihre Zeit (1098–1179) fortschrittliche Nonne vom Orden der Benediktinerinnen war eine Universalgelehrte mit einem fundierten Wissen über die Naturheilkunde. Ihre Schriften rücken wieder in den Fokus der Medizinwelt, seit sich die Schulmedizin mit der Naturheilkunde auszusöhnen beginnt. Bingens Verdienst liegt darin, dass sie das damalige Wissen über Krankheiten und Pflanzen aus der griechisch-lateinischen Tradition mit dem der Volksmedizin zusammenbrachte und einheimische Pflanzen zur Hilfe nahm.


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