© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 48-13 vom 30. November 2013

Mit der Faust
von Hans Heckel

Die Vorgänge um die Konferenz des „Compact“-Magazins in Leipzig (siehe Seite 1) erschüttern. Es muss klargestellt werden, worum es geht: Die Frage ist nicht, wie man zu den einzelnen Referenten und ihren Auffassungen steht. Die kann und darf jeder kritisieren und auch scharf ablehnen. Es geht nicht darum, ob man das Adoptionsrecht für gleichgeschlechtliche Paare fordert oder ablehnt.

Nein, es geht allein um die Meinungsfreiheit. „Compact“-Chef Jürgen Elsässer hatte Protagonisten der Schwulen- und Lesbenbewegung eigens zur Tagung eingeladen, damit auch sie ihre Meinung vertreten könnten. Aber das haben die Angesprochenen abgelehnt. Ihnen ging es nicht darum, ihre Meinung zu sagen, sondern darum, anderen das Recht auf freie Meiungsäußerung mit der Faust zu verweigern. Damit haben sie den Boden von Freiheit und Demokratie verlassen.

Doch leider sind sie dabei nicht allein, vielmehr machten sie in Leipzig nur nach, was in weiten Teilen der deutschen Linken – bis tief hinein in die vermeintliche „Mitte“ – mittlerweile die Regel ist. Abweichende Meinungen werden nicht mehr einfach abgelehnt, man versucht, ihre Äußerung mit Gewalt zu verhindert. Andersdenkende werden nicht mehr kritisiert, man versucht, sie zu Monstern ohne Rechte zu degradieren. Das Schlimmste ist: Zahlreiche sich selbst „seriös“ dünkende Medien machen dabei verklemmt oder ganz offen mit. Der schlechte Witz: Sie tarnen sich dabei mit Vokabeln wie „Toleranz“ oder „Vielfalt“, die sie, ganz nach Orwell, in Wahrheit ins Gegenteil verkehren.