26.04.2024

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07.12.13 / Geistige Verkümmerung wird als Bereicherung verkauft

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 49-13 vom 07. Dezember 2013

Moment mal!
Geistige Verkümmerung wird als Bereicherung verkauft
von Klaus Rainer Röhl

Große Koalition. Damit wäre die Sozialdemokratisierung der deutschen Politik erfolgreich abgeschlossen. Endlos wurde gepokert, heißt es, und am Ende bei Stampfkartoffeln und Bouletten sogar gesungen. Man möchte gern wissen, was. Die Nationalhymne sicher nicht. Beim Staatsangehörigkeits-Recht muss­te die SPD nicht lange pokern, da waren die Unionspolitiker großmütig. Kostet ja nichts und war ihnen offenbar nicht viel wert. Die deutsche Staatsbürgerschaft wurde den Einwanderern schon immer angeboten wie sauer Bier.

Bisher war es so, dass sie, wenn sie hier geboren waren, sich mit 23 Jahren entscheiden mussten, was sie nun sein wollten – Türken oder Deutsche. Oder andere. Aber um die wenigen anderen geht es kaum, es geht um die vier Millionen zugezogenen Muslime und deren Kinder, nach ihrer Lesart „in Deutschland lebende“ Türken. Erdogan sehen die meisten als „ihren“ Ministerpräsidenten an. Neu ist, dass die Einwanderer-Kinder jetzt nach Lust und Laune entscheiden können, ob sie Deutsche oder Türken sein wollen – oder auch wieder zurück können – rein in die Kartoffeln – raus aus den Kartoffeln. Praktisch ist das schon die doppelte Staatsbürgerschaft. Das war Erdogan wichtig. Und deshalb forderte es die SPD. Erdogan gab auch gleich seinen Senf zu der Koalitionsvereinbarung. „Gut so“, befand er, „aber noch nicht genug“.

Die neuen Pass-Deutschen von Merkels und Gabriels Gnaden, die morgen schon wieder abzwitschern können aus der Staatsbürgerschaft, verändern durch ihre Anzahl nicht nur die Mentalität, sondern auch die Sprache. Deutsch sprechen war ja immer die einzige Voraussetzung der von unseren „guten Menschen“ so heiß ersehnten Eingliederung oder „Integration“. Warum sie so gewaltig erpicht auf die Eingliederung eines aus dem Inneren Asiens stammenden Volkes mit muslimischer Religion sind, darüber kann man nur Vermutungen anstellen. „Ausländer, befreit uns von diesen Deutschen!“, schrieb ein Satiriker schon vor Jahren in der „taz“. Gott vergisst – ich nicht. Im Internet wurde dieser Satz damals noch nicht registriert.

Sprache als Eintrittskarte in die schöne neue Welt? Also soll jedes Muttchen aus Anatolien und jeder Opa vom Schwarzen Meer wenigstens ein paar Brocken Deutsch können. Die Kinder, meint man, lernen ja bereits in der Krippe Deutsch. Aber was ist das für ein Deutsch? „Kauderwelsch“ nannte man früher das lieblose Stammeln in deutscher Sprache. Als Pidgin-English bezeichneten die Engländer den halbherzigen Versuch der Eingeborenen, Englisch zu sprechen. Und heute? „Kanaksprak“ und „Kiezdeutsch“ haben sich in deutschen Großstädten durchgesetzt und wurden auch bei deutschen Teenagern der Unterschicht Kult. Warum?

Ab und zu erscheint mal ein Buch auf dem Markt, das einiges Licht auf die Szene wirft und Anlass zum Nachdenken ist. Der Linguist Uwe Hinrichs hat gerade sein „Multi-Kulti-Deutsch“ veröffentlicht, in dem er die zunehmende Zerstörung der deutschen Sprache in gerader Linie auf den Einfluss der Einwanderer zurückführt. Den neuen Trend drückt Hinrichs so aus: „Es gibt Turbowandel von deutsche Sprache und kann jeder beobachten schon in sein Alltag!“ Die Kasusendungen sind abgeschliffen, Präpositionen stehen zur beliebigen Verwendung, das grammatische Geschlecht ist eingedampft, der Konjunktiv geht den Bach runter, die Satzkonstruktionen versimpeln – vom Formenreichtum und den Regeln des heutigen Deutsch wird, jedenfalls in seiner mündlichen Form, bald kaum etwas übrig sein.

Hinrichs gibt die Schuld an dieser Entwicklung den Sprachen der Einwanderer in Deutschland und Österreich, die seit einem halben Jahrhundert die gesprochene Sprache prägen: In erster Linie dem Türkischen, Arabischen, Russischen und den Sprachen des früheren Jugoslawien. Dass diese zunehmende Verwahrlosung in Germanistenkreisen nicht thematisiert wird, dafür hat der Leipziger Linguist eine einfache Erklärung: Man fürchtet, das könnte als ein Angriff auf die Immigranten, also als Rassismus ausgelegt werden. Dabei ist der Tatbestand einfach. Viele Einwandererkinder springen zwischen einem nur bruchstückhaft gelernten Deutsch und ihrer türkischen oder arabischen Muttersprache hin und her. Da sie keine Sprache richtig beherrschen, sprechen sie ihr primitives Multi-Kulti-Deutsch. Die Gefahr besteht jedoch nicht in der Existenz solcher „migrantischer“ Sprachmischungen, sondern darin, dass sich diese verfestigen und das gesellschaftliche und kulturelle Prestige ihrer Sprachunsitten steigt.

Ende November verkündete der Langenscheidt Verlag, dass „Babo“ zum Jugendwort 2013 gekürt wurde. Damit setzte es sich gegen die anderen Favoriten durch, nämlich „gediegen“ (für cool, lässig) und das englischsprachige „in your face!“ (da hast Du’s!). Babo aber war der Sieger. Er kommt angeblich aus dem Türkischen und soll so viel heißen wie Boss! Eine Rappergruppe namens „Haftbefehl“ sang, bzw. rappte kürzlich den Song „Babo“. Und alle Sender brachten ihn. Der neueste Kinohit des Deutsch-Türken Bora Dagtekin heißt „Fuck Ju Göhte!“ Der Sohn eines Türken und einer deutsche Mutter will, nach eigenen Worten im „Stern“, „mal richtig auf die Kacke hauen“. Und unsere Medien jubeln. Wer will uns da Verkümmerung als Bereicherung verkaufen und warum?

Was macht diesen krankhaften, krampfhaften, auf Ausländer wie Masochismus wirkenden Selbsthass einiger unserer Medien auf alles Deutsche bei gleichzeitiger Schwärmerei für alles Exotische – vom türkischen Gemüsehändler bis hin zum salafistischen Hass­prediger – erklärbar? Folgen sie einer Traditionslinie, die sie selber kaum noch kennen?

1944. Obwohl der Krieg gegen Deutschland noch nicht gewonnen war, machte man sich in den USA und England schon frühzeitig Gedanken darüber, was danach mit dem besiegten Land zu geschehen habe. Eins war klar: Die ewig „kriegslüsternen“ Deutschen sollten für alle Zeit entmachtet und gezähmt werden. Da hatte der Harvard-Professor E. A. Hooton eine Idee, deren Verwirklichung er allerdings nicht mehr erleben durfte. Am 4. Januar 1944 veröffentlichte das amerikanische „Pea­body Magazine“ eine Umfrage, an der immerhin auch Albert Einstein und Thomas Mann teilnahmen. Die Frage lautete: „Should We Kill the Germans – or Save Them?” („Sollen wir die Deutschen töten – oder retten?“). Hooton, ein angesehener Anthropologe, aber Rassist wie viele seiner Zeitgenossen, schlug nun allen Ernstes vor, die Aggressivität aus dem deutschen Volk einfach „herauszuzüchten“: „Breed War Strain out of the Germans!“ („Züchtet die Kriegs-Lust aus den Deutschen heraus!“), so seine These, die er am 11. Oktober 1944 noch in einem Interview mit der „New York Times“ wiederholte. Dieses Ziel könne erreicht werden, wenn man die deutschen Soldaten 20 Jahre lang in Arbeitslagern festhalte und die Einwanderung nichtdeutscher Männer fördere. Verschwörungstheorie? Klar! Gut, dass Sie das gleich gemerkt haben. Die Ähnlichkeiten mit unserer heutigen Situation sind eben rein zufällig. Aber auffällig.


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