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07.12.13 / »Ermlandfamilie« gegründet / Neuer Verein übernimmt auf Spendenbasis Aufgaben der einstigen Visitatur

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 49-13 vom 07. Dezember 2013

»Ermlandfamilie« gegründet
Neuer Verein übernimmt auf Spendenbasis Aufgaben der einstigen Visitatur

Im Oktober 2011 wurde der Visitator Ermland, Danzig und Schneidemühl Msgr. Dr. Lothar Schlegel nach Erreichen des 70. Lebensjahres von der Deutschen Bischofskonferenz entpflichtet. Warum die Deutsche Bischofskonferenz in Bonn bereits vor Jahren das Ende der von ihr unterstützten katholischen Vertriebenenarbeit für 2016 ankündigte und nicht das biologische Auslaufen abwartete, ist unbekannt. Manche Ermländer empfanden das als „Zweite Vertreibung“. Trotz des Priestermangels und der damit verbundenen Beanspruchung haben ermländische Geistliche seit 2011 die Ermländer weiterhin zusammengehalten, Treffen in den einzelnen Städten besucht, die Arbeit des Sekretariats im Ermlandhaus in Münster betreut und das Erscheinen der „Ermlandbriefe“ gesichert. Wiederholte Bitten um Bestellung eines neuen Visitators für die Ermländer, Schneidemühler und Danziger wurden von der Deutschen Bischofskonferenz nicht erfüllt.

Die kirchliche Verbundenheit hat dazu geführt, dass entgegen den Ratschlägen anderer Vertriebenenorganisationen − die Danziger haben das Adalber-tuswerk − die Ermländer fest an ihrer Verbindung mit der Deutschen Bischofskonferenz festgehalten haben. Das sicherte ihnen die gute Zusammenarbeit mit dem polnischen Klerus des Bistums Ermland in Allenstein auf Augenhöhe.

Nachdem die erste Verzweiflung überwunden, die Hoffnung auf den selbst heimatvertriebenen Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz Erzbischof Zollitsch aufgegeben werden musste, kam es jetzt − wie von der Bischofs-konferenz gewünscht − zur Gründung des Vereins Ermlandfamilie, der alle Aufgaben der einstigen Visitatur übernimmt.

Vorsitzender ist der bisherige Vorsitzende von Ermländerrat und Ermländervertretung Norbert Block, Weimar. Zu bestimmen ist noch ein geistlicher Präses. Zuschüsse seitens der Bischofskonferenz werden seit April 2012 nicht mehr gewährt. Alles hängt jetzt von der Spendenfreudigkeit der Ermländer selbst ab. Norbert Matern


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