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21.12.13 / Kein Randphänomen / Studie belegt Ausbreitung des islamischem Fundamentalismus

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 51-13 vom 21. Dezember 2013

Kein Randphänomen
Studie belegt Ausbreitung des islamischem Fundamentalismus

Religiöser Fundamentalismus unter Muslimen ist in Westeuropa kein Randphänomen. Das ist das Ergebnis einer wissenschaftlichen Studie des Soziologen und Migrationsforschers Ruud Koopmans vom Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB). An der repräsentativen Befragung nahmen 9000 türkische und marokkanische Einwanderer in Deutschland, Frankreich, den Niederlanden, Belgien, Österreich und Schweden sowie jeweils eine einheimische Vergleichsgruppe teil. Auf dieser Basis konnte erstmals die Frage nach Ausmaß und Auswirkungen des religiösen Fundamentalismus in Europa empirisch bearbeitet werden.

Demnach halten zwei Drittel der Muslime religiöse Gesetze für wichtiger als die Gesetze des Landes, in dem sie leben. Drei Viertel von ihnen finden, es gebe nur eine mögliche Auslegung des Korans. Von den befragten Christen stellen dagegen lediglich 13 Prozent religiöse Regeln über staatliches Recht und nur knapp 20 Prozent bestreiten, dass die Bibel unterschiedlich ausgelegt werden könne. Koopmanns hält die starke Tendenz zu religiösem Fundamentalismus unter Europas Muslimen für alarmierend: „Fundamentalismus ist keine unschuldige Form strenger Religiosität.“ Die Untersuchung zeige auch, dass Menschen mit fundamentalistischer Haltung gleichzeitig Gruppen, die von ihrem Standard abweichen, feindselig gegenüberstünden. Fast 60 Prozent der Muslime lehnten Homosexuelle als Freunde ab, 45 Prozent denken, dass man Juden nicht trauen könne, und ebenso viele glauben, dass der Westen den Islam zerstören wolle.

Die WZB-Studie kommt zu dem Schluss, dass das Ausmaß des islamischen Fundamentalismus wie auch seine Erscheinungsformen bei politischen Entscheidungsträgern „ernsthafter Grund zur Besorgnis“ sein sollten. J.H.


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