29.03.2024

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21.12.13 / Nebel der Vergangenheit

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 51-13 vom 21. Dezember 2013

Kinotipp
Nebel der Vergangenheit

Oberlindewiese erfreut sich seit einiger Zeit eines stärkeren touristischen Zulaufs. Der im Sudentenland gelegene Ort unweit der Grenze zu Schlesien, der im Tschechischen Horní Lipová heißt, ist Mittelpunkt der Comic-Trilogie „Alois Nebel“, die seit 2003 in Tschechien die Gemüter bewegt, geht es darin doch um die Vertreibung der Sudetendeutschen.

Als Animationsfilm ist die Ge­schichte um den Bahnhofsvorsteher Alois Nebel, der von den Geistern der Vergangenheit heimgesucht wird, kurz vor Weihnachten in unseren Kinos gestartet. Während die Deutsche Botschaft von Prag mit DDR-Flüchtlingen überquillt, kommen beim Fahrdienstleiter von Oberlindewiese Erinnerung an die Zeit kurz nach dem Krieg auf. Damals war er als Kind Zeuge von Vertreibungen. Um die für den Staat unliebsamen Erinnerungen zu löschen, wird Nebel in einer Irrenanstalt mit Elektroschocks behandelt.

Erstaunlich freimütig behandelt der mit dem Europäischen Filmpreis prämierte tschechische Film das Trauma der Vertreibung. Nach Oberlindewiese dürften nun noch mehr Touristen kommen. Tws


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