Zwar dauert die Sanierung und Umgestaltung des Regensburger Kunstforums Ostdeutsche Galerie noch einige Zeit, das heißt, ein paar Bauabschnitte stehen noch an. Dennoch gibt es Neuigkeiten: In Anlehnung an die am Eingang angebrachte markante rote Säuleninstallation der tschechischen Künstlerin Magdalena Jetelová wurde ein neues Logo entwickelt. Und inzwischen ist auch die neue Schausammlung zum Thema „Woher kommen wir, wohin gehen wir“ zu besichtigen, die – so Direktorin Agnes Tieze – für die nächsten Jahre Bestand haben wird.
Als „Visitenkarte der Direktorin“ bezeichnete der Vorsitzende des Stiftungsvorstands, Wolfgang Schörnig, die neue Schausammlung. Er freute sich, dass zur Realisierung besonders Sponsoren aus der lokalen Privatwirtschaft sowie der Verein der Freunde und Förderer des Kunstforums beigetragen haben. Sie würdigten das Kunstform als „herausragende Institution für Kunst“ beziehungsweise als „lebendiges, pulsierendes Museum“, in dem es nun auch „Neues zu sehen gibt – unzählige Bilder, die man noch nicht kannte“.
Die neue Schausammlung lädt unter ihrem Motto „Woher kommen wir, wohin gehen wir?“ zu einer kunstgeschichtlichen Reise ein: durch über 200 Jahre Kunst und Geschichte und zugleich an verschiedene Orte. So zu Stätten historischer Ereignisse, Städten des künstlerischen Austauschs wie Danzig, Königsberg, Prag oder Breslau, die Künstler inspirierenden Reiseziele, aber auch zu imaginären Orten ihrer inneren Welt. Zur Präsentation gehört der Dialog zwischen Kunstwerken – sei es über Stile oder auch über geografische und politische Grenzen hinweg. So werden 130 Gemälde von Künstlern wie Max Klinger, Käthe Kollwitz, Max Pechstein, Oskar Kokoschka oder Anselm Kiefer zusammengeführt.
Einige der Werke befanden sich bereits in der bisherigen Schausammlung, ein Teil war im Depot des Kunstforums. Ein paar Kunstwerke hat der Verein der Freunde und Förderer angekauft. Und natürlich finden sich auch Leihgaben anderer Museen oder von Privatpersonen in der Präsentation. Mit ein Spezifikum dieser Schausammlung sind vier doppelseitige Kunstwerke, also Gemälde des gleichen Künstlers auf der Vorder- und Rückseite.
Ihre ersten konzeptionellen Ideen zu dieser Schausammlung hatte Direktorin Tieze schon bei ihrem Amtsantritt vor fünf Jahren unter dem Aspekt „Entwicklung und Dialog“. Daraus entstand die jetzige Schausammlung, die neben dem kunstgeschichtlichen Überblick auch den Austausch und die gegenseitige Beeinflussung von Künstlern aufzeigt. Und der Auftrag der Galerie, die 2016 ihr 50-jähriges Bestehen gefeiert hat, kommt mit entsprechenden Kunstwerken ebenfalls zur Geltung.
Geöffnet Dienstag bis Sonntag 10 bis 17 Uhr, Donnerstag bis 20 Uhr. Infos: www.kunstforum.net