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26.01.18 / Heiße Ware / Moderne Keramiken im Bröhan Museum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 04-18 vom 26. Januar 2018

Heiße Ware
Moderne Keramiken im Bröhan Museum
H. Tews

Brennöfen müssen ziemlich hitzebeständig sein, um Keramikprodukte herzustellen. 1250 Grad Celsius gelten in Töpfereien als ideale Brenntemperatur, damit hochwertige Alltagsgegenstände, aber auch Figuren aus Keramik überhaupt erst entstehen können.

Das Berliner Bröhan Museum zeigt jetzt solche Produkte, die aus der Hitze kommen. In der Ausstellung „Ceramics and its Dimensions. Shaping the Future“, die am 30. Januar beginnt, geht man der Frage nach, welche Bedeutung das traditionelle Material Keramik überhaupt noch hat: Wie stehen heute industrielle und handwerkliche Produktion zueinander, wo liegt das Potenzial digitaler Techniken, und unter welchen Perspektiven wird das Material in Zukunft eine Rolle in der gestalterischen Ausbildung spielen? Dabei werden Ergebnisse eines internationalen Projektes gezeigt, das 25 Partnerinstitutionen aus elf europäischen Ländern vereint. 

Das Bröhan mit seinem reichen Keramik-Bestand aus der Zeit des Jugendstil und Art Deco wagt mit dieser Schau erstmals einen Blick in die Zukunft des Keramik-Designs. Moderne Keramiken müssen einer Vielzahl von Anforderungen gerecht werden. Sie sollen bestimmte Anforderungen an Design und Handhabung erfüllen. Gleichzeitig ändern sich Technologien rasant. Designer müssen somit neue Wege be­schreiten, sich auf neue Herstellungsmethoden und Anwendungsbereiche einstellen, um moderne Produkte entwickeln zu können. 

Die Ausstellung will dem eigenen Anspruch gerecht werden, indem sie exemplarisch Objekte präsentiert, welche durch Ausloten neuer Möglichkeiten im keramischen Bereich entstanden sind. Der Fokus ist dabei auf moderne De­signprodukte ge­richtet. Neben rein künstlerischen Erzeugnissen stellt man mo­derne Ge­brauchsgegenstände wie Vasen, Teller oder Blumentöpfe vor. Die Ausstellung, die außerdem auch in Helsinki, Selb, Dublin, Stoke-on-Trent, Laibach und Prag zu sehen sein wird, endet im Bröhan am 22. April.

Bröhan-Museum, Schloßstraße 1a, 14059 Berlin, geöffnet von Dienstag bis Sonntag jeweils 10 bis 18 Uhr, Eintritt: 8 Euro, jeden ersten Mittwoch im Monat ist der Eintritt frei. Zur Ausstellung ist ein Katalog erschienen mit 224 Seiten. Er kostet im Museum 20 Euro. Telefon (030) 32690600, Infos im Internet unter: www.broehan-museum.de