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09.02.18 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 06-18 vom 09. Februar 2018

Leserforum

Fehlender Respekt gegenüber Taiwan

Zu: Peking gefährdet Flugsicherheit (Nr. 3)

Die von Peking neu eingerichteten Fluglinien gehören zwar zur Fluginformationsregion Shanghai, verlaufen jedoch sehr nahe entlang der Taipeh Fluginformationsregion. Entsprechend den internationalen Standards der Zivilluftfahrt können diese Flugrouten nur nach Einverständniserklärung beider Seiten gestartet werden. Zumal Peking in den beidseitigen Verhandlungen von 2015 dieser Vorgehensweise zugestimmt hatte. Durch die nun erfolgte einseitige Öffnung der Flugrouten hat Peking diese Verhandlungsergebnisse ignoriert und auch eine grobe Fahrlässigkeit gegenüber den Normen zur Sicherheit der Zivilluftfahrt sowie fehlenden Respekt gegenüber Taiwan demonstriert.

Peking sollte sich seiner Verantwortung bewusst sein und so schnell wie möglich Verhandlungen mit Taiwan aufnehmen, damit die Sicherheit der Fluggäste innerhalb der Fluginformationsregion Taipeh sowie zwischen Taiwan und Deutschland und der gesamten Welt wieder gewährleistet werden kann.

Dieser Vorfall zeigt, wie wichtig es ist, dass Taiwan regelmäßig an den Versammlungen der Internationalen Zivilluftfahrtorganisation ICAO (International Civil Aviation Organisation) teilnimmt, um in solchen Fragen auf dem Laufenden zu sein und um eine sichere und nachhaltige Entwicklung der internationalen zivilen Luftfahrt zu gewährleisten. 

Wen-chiang Shen, Generaldirektor Taipeh Vertretung, Hamburg





Sprachlose Uni

Zu: Das macht sprachlos! (Nr. 4)

Das im Artikel Geschilderte über die Vernachlässigung der deutschen Sprache an deutschen Unis kann ich aus eigener Anschauung bestätigen. Aber das ist wohl nur die Spitze des Eisberges.

Ich wohne in der Nähe meines ehemaligen Studentenwohnheimes und erlebe häufig die dort wohnenden Studenten auf dem Weg zur Uni. Dabei fiel mir auf, dass dort offenbar viele ausländische Studenten wohnen. Oft höre ich slawische Sprachen, Italienisch oder Englisch mit Akzent.

Ein Kollege erzählte mir, dass die FH Jena eine Art Werbeagentur unterhält, die gezielt im Ausland um Studenten wirbt. Ein anderer Kollege berichtete mir von der TU Chemnitz, dass dort viele Studenten aus Pakistan und Indien landen, die sich keine bessere Uni leisten können. Diese fielen ihm durch eher unterdurchschnittliche Leistungen auf.

Ich selber habe aber auch einen wirklich angenehmen indischen Doktoranden kennengelernt, der nach Erlangung der Doktorwürde wieder das Land verlassen muss­te. Oder auch einen Biologen aus Kamerun, der jetzt sein Geld in den USA verdient.

Mir drängt sich der Eindruck auf, dass hier falsche Anreize gesetzt werden. Einerseits holen wir wahllos Studenten an die Unis, um den Geburtenknick nach der Wende abzufangen. Andererseits werden gut ausgebildete Talente wieder nach Hause geschickt.

Leider habe ich keinen Einblick in den Uni-Betrieb mehr, aber da scheint einiges schiefzulaufen. Das ist wieder mal ein Thema, dem medial zu wenig Beachtung geschenkt wird.

Ulf Peterlein, Jena






Stifter lohnt sich

Zu: Subversives Schlafmittel (Nr. 4)

Endlich traut sich mal einer, Adalbert Stifter gebührend zu würdigen. Der Böhme zählt doch zu den am meisten unterschätzten Erzählern deutscher Sprache. Das liegt wohl daran, dass er den Ruf eines Heimatdichters genießt. Dabei ist er alles andere als ein solcher, wie es der Artikel faszinierend auf den Punkt bringt. Allein dafür lohnt es sich, Ihre Zeitung zu lesen.

Matthias Schöne, Hannover






Beschädigter Ruf

Zu:  Ernst Moritz Arndt gestrichen (Nr. 5)

Die Namensablegung der Ernst-Moritz-Arndt-Universität in Greifswald ist ein übler Schlag in das Gesicht eines Teils der Menschen in Mecklenburg-Vorpommern. Seit 2010 tobt der Streit um den Namen der Greifswalder Universität. Der Senat der Universität mit der Vorsitzenden Professorin Maria-Theresia Schafmeister vertritt keineswegs die Auffassung der Mehrheit der Bürger Meck­lenburg-Vorpommerns. Aus diesem Grunde legt auch der Internationale Geschichtsverein Schwerin energischen Protest gegen die Vorgehensweise des Senates der Universität Greifswald ein.

Sollen den Menschen in Vorpommern ihre Tradition, ihre Geschichte und ihre historischen Persönlichkeiten genommen werden? Gibt es in der bedeutenden Bildungseinrichtung des Landes Mecklenburg-Vorpommern nicht wichtigere Dinge, als in einen Dauerstreit die Brücken zur Bevölkerung abzubrechen?

„Der Gott, der Eisen wachsen ließ, der wollte keine Knechte“, dichtete Arndt im „Vaterlandskrieg“. Er kann nur im Zusam­menhang mit dem Zeitgeschehen der Befreiungskriege von 1813 bis 1815 und den Bestrebungen zur Schaffung eines deutschen Nationalstaates beurteilt werden. Herausgerissen aus diesem Zusammenhang ergibt sich mit den Maßstäben der heutigen Zeit eine völlig falsche Beurteilung dieser historischen Persönlichkeit.

Den 27 Mitgliedern des Senates der Universität, welche für die Ablegung des Namens eines preußisch-deutschen Patrioten von Weltbedeutung gestimmt haben, darf getrost bescheinigt werden, dass sie ihrer kleingeistigen, ideologischen Verblendung nachgekommen sind und der Universität Greifswald einen schlechten Dienst erwiesen haben. 

Arndt hatte bereits 1810 in seiner Hoffnungsrede formuliert: „Wer die Erinnerung auslöschen will, macht die Gegenwart zur Farce und ist ungeeignet, Verantwortung für die Zukunft übertragen zu bekommen.“

Es steht zu befürchten, dass mit Ernst Moritz Arndt nicht nur ein Name gelöscht worden ist. Das Image einer bedeutenden Bildungseinrichtung wurde ramponiert. Der Ruf der Greifswalder Universität ist weltweit beschädigt worden.

Hans-Joachim Nehring, Neubrandenburg






Eine Weltsprache kehrt zu ihren cimbrischen Ahnen zurück

Zu: Das macht sprachlos! (Nr. 4)

Ein verständlicher Artikel, den ich aus eigener Uni-Erfahrung als Offshore-Techniker nachvollziehen kann.

Jedoch durch meine Reisen durch Nordeuropa ist mir erst mit der Zeit bewusst geworden, dass es hier oben eine riesige eigene Sprachfamilie gibt, die von Flämisch-Holland (auch über England-Skandinavien) bis nach Island reicht. 

Natürlich gehört durch die nordeuropäische Migration daher auch das angelsächsische Englisch dazu, welches inzwischen sogar Weltniveau hat. Es ist schon ein Schmunzelwitz, dass ausgerechnet die Sprache der Nordmänner aus dem „Barbaricum“ nun die Welt miteinander kommunizieren lässt. 

Aber, jede Münze hat zwei Seiten, denn es war ausgerechnet die deutsche Leitkultur, die hier oben eine komplette Sprache aus dieser Familie und damit eine Kultureigenart innerhalb einer Generation als vulgär und primitiv hinweggefegt hat. Das Platt beziehungsweise Friesisch und seine Mundarten sind alle einer der Ahnen des Englischen. Nach der UNESCO ist Platt eine eigene Sprache und kein Dialekt und daher als Kulturerbe anerkannt.

Urheber dieses Sprachensterbens war aber unsere eigene Eltern-Generation, die sich wiederum nun über mangelndes Deutsch beklagt. Ein moderner Witz der Geschichte: Die Revolution frisst ihre Kinder.

Wer also das Platt noch beherrscht und das Glück unserer Generation hat, heute zweisprachig aufgewachsen zu sein, kann auf solchen Reisen, wie unsere alte Hanse, durchaus die skandinavischen Sprachen lesen und mit Phantasie nach Gewöhnung auch teilweise verstehen. Wir haben sehr viel gelacht. Die Skandinavier praktizieren untereinander diese Kommunikation schon länger, weil das Englische dort intensiver gepflegt wird. 

Es ist übrigens ausgerechnet nach einer „verlorenen Generation“ nun unserer hiesigen Jugend zu verdanken, dass sie mit modernen Volksliedern und Kommunikation versucht, diesen Verlust wieder wettzumachen und Spaß daran hat, wedder mol een beten Platt to schnacken.

Übrigens ist es nicht das Oxford-Englisch, sondern die exportierte Arbeiter-Variante, das Pidgin, welches von Indien bis nach Grönland gesprochen wird und durch einen kleinen Wortschatz und einer guten Umschreibung eines unbekannten Begriffes hervorsticht und so schnell gelernt werden kann. Und wir Cimbern gehören dazu. Jütland/Schleswig und Holstein wird gemäß Wikipedia als cimbrische Halbinsel beschrieben und umfasst das Gebiet vom Skagerrak bis an die nördliche Elbgrenze.

Ulrich Drübbisch, Ahrensburg






Den etablierten Parteien geht im »atmenden Rahmen« der Politik die Luft aus

Zu: Angst statt Attacke (Nr. 50)

Für welchen Bürger unseres Landes ist in der bundesdeutschen politischen Landschaft innerhalb der ehemals großen Parteien von CDU und SPD in den letzten Jahren überhaupt noch eine Zielsetzung – ob in Fragen des Euro-/Maastrichtabkommens, des unkontrollierten Zuzugs, TTIP, CETA oder in der Energiepolitik 

– erkennbar gewesen? Kann noch von Zielsetzung gesprochen werden, wenn die Führungspersonen nach Gutsherrenart Richtungswechsel vornehmen, die für das Volk absolut nicht nachvollziehbar sind und deren Ursachen weder ausreichend erklärt noch im Parlament debattiert werden?

In der Zuzugsfrage unserer Multikulti-Gesellschaft hat die CDU-Kanzlerin Angela Merkel im Laufe der letzten Jahre einen solchen nicht nachvollziehbaren Schwenk vollzogen. Hielt sie noch vor 15 Jahren die multikulturelle Gesellschaft für nicht vertretbar in Deutschland, hat sie nun die Grenzen dieses Landes aufgehoben und unser Land für eine weitgehende unkontrollierte Zuwanderung preisgegeben. 

Dass unsere europäischen Nachbarn sich gegen eine solche undebattierte Entscheidung sträuben und die Aufnahme von Zuwanderern nach einer Quote verweigern, ist nur selbstverständlich, zumal die Schengengesetze inhaltlich dieser einsam getroffenen Entscheidung absolut entge­genstehen. Es droht dadurch eine Spaltung der EU, denn die meisten europäischen Völker wollen als Schicksalsgemeinschaft weiter existieren (siehe Katalonien). 

Auch 70 Jahre nach Kriegsende will in Deutschland niemand mehr als Nazi gelten und darum halten alle Mitglieder der beiden Parteien bei dem Thema Zuwanderung, das sich nach allen Seiten wie ein unzerbrechlicher italienischer Kamm verbiegen lässt und bei dem man nur verlieren kann, schön brav den Mund. Wer aber als Politiker im Wahlkampf die mit dem Zuzug verbundenen Probleme nicht frei beschreibt und ausspricht, darf sich nicht wundern, wenn sich nicht nur Parteimitglieder aus der politischen Verantwortung stehlen und zu anderen Parteien wie der AfD abwandern. Auch die Wähler, die andere Vorstellungen von Demokratie und Volksgemeinschaft haben, verlassen ihre bislang stabile, konservative politische Heimat. 

Gleiches gilt besonders für die SPD. Sie ist einerseits durch Schröders sozialen Kahlschlag mit der Agenda 2010 belastet und hat dadurch ihr Kernfeld „soziale Kompetenz“ verloren. Viele sozialdemokratische Parteimitglieder und Wähler haben also ein gleiches Schicksal wie bei der CDU erlitten, nämlich dem oben erwähnten beschriebenen politischen Heimatverlust. Auch sie suchen und finden bei anderen Parteien Ersatz wie Guido Reil, der jetzt bei der AfD ist.

Anderseits trägt die SPD durch ihre Regierungsbeteiligung an dieser Misere, die beide große Parteien unserem Volk in trauter Gemeinschaft als Groko eingebrockt haben, eine Mitverantwortung. Sie waren daher zugleich auch die größten Wahlverlierer, weil sie es vermieden, die Themen, die den Bürgern auf den Nägeln brennen, anzusprechen und Lösungen vorzustellen. 

Eine Lösung haben beide Parteien nicht, das gibt zumindest Martin Schulz zu, indem er sagte, dass er jetzt gar nichts mehr will. Sowohl Merkel als auch Schulz kennen keinen Ausweg aus dieser fatalen Situation. Wie soll man dem Volk erklären, dass für dringende soziale Probleme kein Geld vorhanden ist und der Staat in seiner Infrastruktur erkennbar immer maroder wird? Im Bereich der Zuwanderung aber wird das Geld ohne erkennbare Wertschöpfung zwangsläufig mit vollen Händen aus dem Fenster geworfen. 

Da die meisten Wähler die Grundrechenarten beherrschen, ist es für sie erkennbar, dass diese Politik in eine Sackgasse führen muss, zumal nahezu 90 Prozent der Zuwanderer Analphabeten und für ein Hochtechnologieland, wie es Deutschland ist, nicht geeignet sind. 

Auf Wunsch des Bundespräsidenten soll nun Minus x Minus ein Plus bringen und die SPD nach dieser verlorenen Wahl auch noch das am Wahlabend laut hinausposaunte „Nein“ zurücknehmen und mit ihrer Totengräberin, der CDU, eine richtungsweisende Regierung bilden. Da liegt es nahe, dass nicht nur bei Schulz Ängste aufkommen, für die Sünden der Vergangenheit verantwortlich gemacht zu werden. Diese Ängste haben wohl letztlich auch die Vertreter der FDP bei den Jamaikaverhandlungen beschlichen, und sie haben entnervt das Handtuch geworfen. 

So wie es aussieht, wird sich also eine neue Groko wieder daran machen, ihr nationales Zerstörungswerk unter Beifall der oppositionellen Grünen fortzusetzen. Es ist nicht nur Schulz, der alles nur noch schlimmer macht. Er ist nur der neue Partner von Merkel, der mit unglaubli­cher Naivität in die Zerstörerrolle hineingerutscht ist. Wenn es diesen beiden gelingt, debattenlos die Vereinigten Staaten von Europa über einen gemeinsamen EU-Finanzminister herbeizufinanzieren, könnten sie sich elegant aus der Verantwortung stehlen und die Insolvenzmasse Deutschland in den Vereinigten Staaten von Europa aufgehen lassen. 

Besonders hart wird es in diesem Jahr bei der anstehenden bayerischen Landtagswahl die CSU treffen, die angesichts dieses „Weiter so“ ihren Wählern erklären muss, wo die Sinnhaftigkeit einer solch desaströsen Politik liegt. Vermutlich wird ihr der vereinbarte „atmende Rahmen“ (wunderschöne hirnrissige Wortschöpfung) genau diese Luft nehmen und für einen Auftrieb bei der neuen konservativen Partei AfD sorgen.

Rudolf Neumann, Ahrensburg