Dem einstigen Erbprinzen Ernst August von Hannover wird ein gern zitiertes Bonmot zugeschrieben, wonach man Professoren, Huren und Tänzerinnen überall für Geld haben könne. Auch wenn diese Einschätzung sicherlich einer gewissen Polemik nicht entbehrt, so gilt es doch als Binsenweisheit, dass man sich allgemein gern des Renommees von Wissenschaftlern bedient und der ein oder andere Akademiker die ihm zuteilwerdende wohlwollende Aufmerksamkeit ebenso gern durch ein gefälliges Gutachten honoriert.
Besonders fatal wird es immer dann, wenn damit gleich große Teile einer Gesellschaft hinters Licht geführt werden sollen. Für den durchschnittlichen Fernsehzuschauer oder Zeitungsleser sind dann zumeist auch alle begründeten Zweifel an einer Aussage zerstreut, wenn man ihm im selben Satz mitteilt, dass es sich hierbei um das Ergebnis eines wissenschaftlichen Gutachtens handele. Nur wenige Menschen haben die Zeit oder das notwendige Fachwissen, sich in die Details einer solchen Studie einzulesen. Nur Experten können ersehen, ob dem Forschungsdesign ein brauchbares statistisches Modell zugrunde liegt, ob Themen nachvollziehbar gebildet oder eine Faktorenanalyse korrekt durchgeführt wurde. Selbst in Deutschland erstellte Studien werden heute zudem oft ausschließlich in englischer Sprache verfasst. Für Journalisten und Politiker stellt man dann nur noch eine Kurzzusammenfassung der angeblich gefundenen Erkenntnisse zur Verfügung.
So wird etwa der regelmäßig erscheinende und mehrere Tausend Seiten umfassende Bericht des Welklimarates (IPCC) zur angeblichen Klimaerwärmung zu einem Synthesereport auf knapp über 160 Seiten eingedampft. Auch wenn der eigentliche Bericht selbst einen menschengemachten Klimawandel durch Kohlenstoffdioxide zwar durchaus nahelegt, wird dies so apodiktisch erst im Synthesereport behauptet. Einzelne Passagen, etwa zu einem möglichen klimabedingten Artensterben, entsprachen nicht den eigentlichen Aussagen der Studie, sondern waren wesentlich alarmistischer. D.P.