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25.05.18 / Freifahrtschein für Moslems? / Feministinnen solidarisieren sich mit angeblichem Vergewaltiger

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 21-18 vom 25. Mai 2018

Freifahrtschein für Moslems?
Feministinnen solidarisieren sich mit angeblichem Vergewaltiger
Bodo Bost

Tariq Ramadan, der Enkel des Gründers der Muslimbruderschaft, Hassan al-Bana, besitzt die Schweizer Staatsbürgerschaft und ist seit 2009 Professor für Islamwissenschaft an der Oxford University. Das US-amerikanische Nachrichtenmagazin „Time“ kürte ihn vor einigen Jahren zu einem der „Männer des Jahrhunderts“. Von mindestens vier Frauen der Vergewaltigung angeklagt, wurde Ramadan im Februar in Frankreich in Untersuchungshaft genommen. Mehrere Haftprüfungstermine, unter anderem aus Gesundheitsgründen, wurden abgelehnt. 

Während er die Vorwürfe der sexuellen Gewalt leugnet, wird für ihn mächtig Propaganda gemacht. Zuerst wurde die Website „Free Tariq Ramadan“ angelegt. Dann unterzeichneten 137000 Men­schen einen Aufruf für seine Freilassung. Ramadans ethnische und religiöse Identität wurde als Teil seiner Verteidigung instrumentalisiert. Bei dem kürzlich in Paris-Bourget abgehaltenen „Jahrestreffen der Muslime Frankreichs“ wurde ein „Unterstützungskomitee“ für Ramadan ins Leben gerufen. 

Der algerische Schriftsteller Kamel Daoud fasste die Reaktion der arabisch-islamischen Welt auf die Ramadan-Affäre so zusammen: „Schweigen, Unbehagen, Verlegenheit und Massenverschwörungstheorien“. Doch wenn das Schweigen der Muslime und ihre Verteidigung für Tariq Ramadan schon bedauerlich sind, so ist das westliche Schweigen noch schlimmer.

In den Vereinigten Staaten von Amerika wie auch in Großbritannien kann einem ein Angriff auf Ramadan eine Anklage wegen Rassismus einbringen. 130 Persönlichkeiten, darunter auch Feministinnen wie Caroline De Haas, haben das Verfahren gegen Ramadan als „eine politische Kampagne bezeichnet, die weit davon entfernt ist, die Sache der Frauen zu verteidigen, sondern eine destruktive Agenda des Hasses und der Angst verfolgt“. 

Das Ziel scheint zu sein, Ramadan zu einem Märtyrer zu machen. Die vier Frauen, die Ramadan der Vergewaltigung beschuldigt haben, sind bereits Ziele von Einschüchterung, Gewalt und Drohungen. Ihre tägliche Hölle wurde von der französischen Wochenzeitung „Marianne“ enthüllt. „Du bekommst nur, was du verdienst“, bekam eine der Frauen von einem der Brüder Ramadans zu hören. Henda Ayari, die am 20. Oktober 2017 die erste Klage gegen Ramadan eingereicht hatte, beklagt sich: „Meine Familie spricht nicht mehr mit mir.“ Ihr Name, ihre Telefonnummern und Adressen wurden in den sozialen Medien publiziert. „Feministische Organisationen haben mich fallengelassen“, sagte sie der „Marianne“. Ayari, die Todesdrohungen erhalten hat, ist eine ehemalige Salafistin, die auch wegen ihrer Erfahrung mit Ramadan mit dem Islam gebrochen und ihr Kopftuch abgenommen hat.

Nach islamischem Recht hätte Ramadan gute Chancen, für unschuldig befunden zu werden. Denn im Islam ist das Zeugnis einer Frau vor Gericht nur halb so viel wert wie das eines Mannes (Koran 2:282). 

Würde er jedoch unter der Scharia des Ehebruchs überführt, erwartete ihn die Steinigung, wie noch heute beim Islamischen Staat (IS) üblich. In diesem Falle müsste er eigentlich Frankreich für dessen säkulares Rechtssystem danken. 

Ramadans angebliche Opfer haben weniger Glück. Selbst wenn Ramadan verurteilt wird, ja gerade dann, müssen sie weiterhin mit muslimischen Subkulturen in Westeuropa leben, die sie nicht als Opfer, sondern als Feinde behandeln. Ihres Lebens sind sie so oder so nicht mehr sicher.