Derzeit hungern etwa 800 Millionen Menschen weltweit – 24000 davon sterben jeden Tag. Daran konnten bisher weder Entwicklungshilfe noch Spenden in Höhe von mehreren Billionen Euro etwas ändern. Warum dies so ist, erklärt der Ökonom und Lehrbeauftragte der Ostfalia-Hochschule Manfred Heuser in seinem Buch „Zeitbombe Welthunger“.
Schuld an der Misere seien vor allem das ungehemmte Bevölkerungswachstum in Afrika, Klimaschäden sowie die zunehmende Urbanisierung und Landflucht. Nach der Analyse diskutiert der Autor mögliche Wege zur nachhaltigen Lösung des Hungerproblems. Dabei plädiert er insbesondere für eine bedarfsorientierte Lebensmittelproduktion zur Selbstversorgung unmittelbar vor Ort. Hierdurch ließen sich auch weitere Flüchtlingsströme verhindern.
Und damit spricht Heuser einen enorm wichtigen Punkt an: Wenn sich zusätzlich zu den Wirtschaftsflüchtlingen von heute auch noch Millionen von Hungernden in Richtung Europa in Bewegung setzen, dann dürfte unser Kontinent endgültig an die Grenze seiner Belastbarkeit gelangen.
Manfred Heuser: „Zeitbombe Welthunger. Massengräber, Exodus oder Marshallplan“, Tectum Verlag, Baden-Baden 2017, broschiert, 402 Seiten, 19,95 Euro