Von Gottbergs Auto brannte
Külitz – Nur wenige Tage nach dem Parteitag der AfD haben Unbekannte einen Anschlag auf das Fahrzeug des Bundestagsabgeordneten Wilhelm von Gottberg auf dessen Privatgrundstück in Külitz, Kreis Lüchow-Dannenberg, verübt. Mitten in der Nacht explodierten zwei an den Reifen deponierte Sprengsätze und beschädigten das Auto des Altsprechers der Landsmannschaft Ostpreußen. Auf der Onlineplattform „Indymedia“ bekannte sich eine Gruppierung zu dem Anschlag. Von Gottberg wird dort unter anderem als „Holocaustleugner“ bezeichnet. Wer hinter dem Attentat steckt, ist noch nicht geklärt. Der Staatsschutz ermittelt. Von Gottberg verwies darauf, dass er nicht der erste AfD-Politiker sei, der von einem Brandanschlag betroffen ist. Ähnliche Fälle gab es in den vergangenen Monaten bereits in anderen niedersächsischen Orten wie Göttingen und Lüneburg. Ein weiterer Fall ereignete sich in Hessen.MRK
Angst vor Thilo Sarrazin
München – Der zu Random House gehörende DVA-Verlag hat sich geweigert, ein neues Anti-Islam-Buch von Thilo Sarrazin zu veröffentlichen. Das Buch „Feindliche Übernahme – wie der Islam den Fortschritt behindert und die Gesellschaft bedroht“ löste an der Verlagsspitze angeblich die Sorge aus, islamkritische Stimmungen aufzugreifen und zu verstärken. Der Fall zwischen Sarrazin und dem Bertelsmann-Konzern, zu dem Random House zählt, beschäftigte auch das Münchener Landgericht. Es ging um Vorschusszahlungen an Sarrazin, der 2010 bei DVA den Bestseller „Deutschland schafft sich ab“ erscheinen ließ. Inzwischen hat Sarrazin einen anderen Verlag gefunden. Am 30. August soll sein neues Buch im Finanzbuch Verlag der Münchner Verlagsgruppe erscheinen. Wie der Verlag mitteilte, soll Sarrazin für das etwa 450 Seiten lange Werk den Koran vollständig aufDeutsch gelesen haben. „Er zeigt, dass sich der Ent-wicklungsrückstand und die ungelösten Probleme der islamischen Länder zum großen Teil aus der Prägung von Kultur und Gesellschaft durch den Islam ergeben“, heißt es.tws
Neue Heimat für Exilmuseum
Berlin – Für das geplante Berliner Exilmuseum ist ein neuer Standort im Gespräch, für den dem Käthe-Kollwitz-Museum möglicherweise seinerseits der „Gang ins Exil“ erspart bliebe. In dessen Stadtvilla in der Charlottenburger Fasanenstraße sollte das neue Exilmuseum ursprünglich einziehen. Jetzt wird ein Standort am Anhalter Bahnhof favorisiert. Der Berliner Initiator und Kunsthändler Bernd Schulz hält den Anhalter Bahnhof für geeigneter, weil von dort aus viele Menschen ins Exil aufgebrochen seien. Da Schulz über eine Stiftung Besitzer der Immobilie an der Fasanenstraße ist, hatte er verkündet, nach Auslaufen des Mietvertrags dem Käthe-Kollwitz-Museum zu kündigen (die PAZ berichtete) und dort stattdessen von 2020 an ein Exilmuseum einzurichten. Ob das Käthe-Kollwitz-Museum nun am alten Ort verbleiben darf, wenn das Exilmuseum an den Anhalter Bahnhof zieht, steht noch in den Sternen.tws