Kaum ein Roman gilt wie Emily Brontës „Sturmhöhe“ als Inbegriff „romantischer Literatur“. In dem einzigen Roman der viktorianischen Autorin, die vor 200 Jahren, am 30. Juli 1818, in der nordenglischen Grafschaft Yorkshire geboren wurde, ist alles drin: Liebe, Leidenschaft, wilde Natur, Wahnsinn, Rache. Trivialliteratur würde man das heute nennen. Doch „Sturmhöhe“, das die mittlere der drei als Schriftsellerinnen in die Weltliteratur eingegangenen Brontë-Schwestern 1847 unter dem männlichen Pseudonym Ellis Bell veröffentlichte, ist längst zum unsterblichen Klassiker geworden. Zum Jahrestag Emily Brontës, die nur ein Jahr nach Erscheinen ihres Romans starb, ist eine der letzten Neuübersetzungen durch Michaela Meßner neu aufgelegt worden („Sturmhöhe“, dtv, München 2018, 456 Seiten, 12,90 Euro). Erhältlich ist auch die vorzügliche Übersetzung von Wolfgang Schlüter im Hanser Verlag (639 Seiten, 39,90 Euro). Als Hörbuch neu auf dem Markt ist „Sturmhöhe“ famos gelesen von dem 2014 gestorbenen Schauspieler Rolf Boysen (Der Hörverlag, 10 CDs mit 665 Minuten, zirka 25 Euro).H. Tews