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03.08.18 / Deutsche Politik im Interesse einer US-Geldelite

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 31-18 vom 03. August 2018

Deutsche Politik im Interesse einer US-Geldelite
Wolfgang Kaufmann

Es gibt immer eine offizielle Version von historischen Ereignissen und Abläufen ab dem Beginn des 20. Jahrhunderts, wie sie in den Geschichtsbüchern von den Siegern oder deren Kostgängern oktroyiert wird, und eine inoffizielle, für die nicht zuletzt die vielgeschmähten Verschwörungstheorien stehen. Dabei erweisen sich gerade Letztere oft mit wachsendem Abstand zu den Ereignissen und nach der Öffnung von Archiven als erstaunlich zutreffend. Hiervon zeugt unter anderem auch die Trilogie „Unterwegs zur Weltherrschaft“ aus der Feder von Helmut Roewer, von welcher nun der abschließende Band erschienen ist, der die Zeit zwischen 1945 und der Gegenwart behandelt.

Wie in seinen beiden vorhergehenden Publikationen auch versucht der Autor darin nachzuweisen, dass eine englische und später dann amerikanische Geldelite die Geschichte und das Schicksal Deutschlands beeinflusst hat beziehungsweise immer noch zu beeinflussen versucht. Und das gelingt ihm erneut ausnehmend gut, was sowohl aus Roewers solidem wissenschaftlichen Hintergrund als auch seiner praktischen Erfahrung als Präsident einer Verfassungsschutzbehörde resultiert. So führt er als Beleg für seine Thesen permanent Quellen an, die über jeden Zweifel erhaben sind, obgleich sie von vielen anderen Historikern ignoriert werden, weil sie nicht ins verordnete Geschichtsbild passen. 

Zuerst behandelt Roewer die Entwicklung bis 1989. Hier schildert er insbesondere, wie die US-Machteliten zunächst versuchten, ihren Anteil an der Entfesselung des Zweiten Weltkriegs zu verschleiern. Das geschah durch die Indoktrination des eigenen Volkes sowie auch der besiegten Deutschen, welche einem gigantischen Umerziehungsprogramm unterzogen wurden, das – wie man tagtäglich beobachten kann – bis heute nachwirkt oder gar weiter läuft. Dabei legt Roewer dar, dass dieses nur die Bürger in der alten Bundesrepublik, nicht aber in der ehemaligen DDR erreichte. Letztere konnten erst nach der Wende von 1989 im Sinne der USA manipuliert werden, doch da war es schon zu spät: Die unprofessionell-plumpe Agitation der Sowjets und ihrer Ostberliner Satelliten hatte zu einer verbreiteten Resistenz gegen Propagandalügen geführt.

Als nächstes beschreibt Roewer die Hintergründe des Falls der Mauer und nachfolgend der Sowjetunion sowie des gesamten Ostblocks. Der ging seiner Ansicht nach auf das erfolgreiche Bemühen des militärisch-industriellen Komplexes der USA zurück, die UdSSR mit Hilfe des Programms „Krieg der Sterne“ in den ökonomischen Ruin zu treiben. Infolgedessen konnten die Menschen in der DDR nun die deutsche Wiedervereinigung ertrotzen. Das hielten die Strippenzieher in den USA zunächst für unproblematisch oder gar begrüßenswert, denn sie witterten die Möglichkeit, ihre Einflusssphäre gen Osten zu erweitern. 

Mittlerweile freilich – so Roewer – seien die „Ossis“ den Möchtegern-Weltenlenkern in Amerika ein Dorn im Auge. Das liege vor allem an ihrem wachsenden Widerstand gegen das Projekt, „mit Hilfe der Einwanderung von asiatischen und afrikanischen Analphabeten …, die deutsche Nation aufzulösen“. Das werde zwar auch von einer selbstzerstörerischen Politikerkaste hierzulande vorangetrieben, diene aber vor allem den Interessen der US-Geldelite, welche immer noch nach der absoluten Kontrolle über den Globus strebe und in Deutschland nun wieder – genau wie vor dem Ersten und Zweiten Weltkrieg – einen wirtschaftlichen Konkurrenten sehe, den es auszuschalten gelte.

So wie Roewer das Ganze darlegt, wird die hochkomplexe Geschichte der letzten Jahrzehnte plötzlich verständlich und man erkennt die Strategien der „Spielmacher“ jenseits des großen Teiches. Damit kann der nicht mehr ganz junge Leser das von ihm selbst durchlebte Geschehen aus der Meta-Perspektive betrachten, wodurch sich mancher Aha-Effekt einstellt.

Ansonsten wäre an dem Buch noch hervorzuheben, dass der in den alten Bundesländern sozialisierte Autor ein großes Einfühlungsvermögen besitzt, was die Befindlichkeiten der ehemaligen DDR-Bürger betrifft. Deshalb sei Roewer auch die Falschaussage verziehen, dass man zu Honeckers Zeiten in den „Exquisit“- und „Delikat“-Läden mit Valuta einkaufen konnte. Dort wurden nur überhöhte Preise für Mangelware in Ostmark kassiert, während die Abschöpfung von D-Mark im „Intershop“ erfolgte.

Helmut Roewer: „Unterwegs zur Weltherrschaft. Band 3: 1945 bis heute. Warum das US-Imperium so lange bei uns Erfolg hatte, jedoch an der Umerziehung der Ostdeutschen scheiterte“, Scidinge Hall, Tübingen 2018, broschiert, 487 Seiten, 24,95 Euro