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10.08.18 / Königsberg feierte ausgelassen / Feier stand noch im Nachklang der WM – Künftig sollen Bürger mitentscheiden

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 32-18 vom 10. August 2018

Königsberg feierte ausgelassen
Feier stand noch im Nachklang der WM – Künftig sollen Bürger mitentscheiden
Jurij Tschernyschew

Der Tag der Stadt wurde in Königsberg in diesem Jahr drei Tage lang gefeiert. Die Konzerte fanden nicht wie üblich beim Haus der Räte, sondern auf dem Hansaplatz statt. Dort trat der Kubaner Kosaken-Chor auf, und am nächsten Tag wurden Boxkämpfe veranstaltet. Rund um den Oberteich wurden ein Wettrennen und ein Segelwettbewerb ausgetragen. Die Hufenallee war zu einer Fußgängerzone umfunktioniert worden. Die Festmeile war von Schauspielern, Künstlern, Trommlern, erstaunlichen Figuren auf Stelzen, Orchestern und Clowns gesäumt. Im Stadtzentrum gab es einen Umzug von Freiwilligen, die bei der Fußball-WM geholfen hatten. In der Fußgängerzone konnte man einem Fußballspiel zusehen und WM-Souvenirs erstehen. Großes Interesse fand eine Fotoausstellung mit Aufnahmen ausländischer WM-Zuschauer der Königsberger Spiele.

Daneben gab es eine Oldtimer-schau. Wer sich mehr zu kulinarischen Spezialitäten hingezogen fühlte, kam beim Stadion Baltika auf seine Kosten. Dort lud das Festival „street food Gastro-Grad“ zum Verweilen ein. Erstmals hatte sich die wissenschaftliche Bibliothek beteiligt, deren Innenhof zur „Offene(n) Bibliothek: Kultur-Open-Air im Innenhof“ einlud. Es gab Künstlerkurse, Tangostunden, Live-Musik und Poesie. Auf einem Grammophon waren seltene Aufnahmen aus dem Fundus der Abteilung Kunst und Literatur zu hören.

Erstmals in der Geschichte des Stadtfestes wurde das Feuerwerk im Zentralen Park für Kultur und Erholung gezündet. Vor dem Feuerwerk gab es ein Konzert, auf dem das Königsberger Sinfonieorchester auftrat, ebenso wie die Mos-kauer Gruppe PER4MEN. 

Während des offiziellen Teils wurde auf dem Hansaplatz feierlich der Titel „Ehrenbürger der Stadt Kaliningrad“ verliehen. In diesem Jahr wurden gleich drei Personen zu Ehrenbürgern ernannt: Boris Piroschkow, Teilnehmer des Sturms auf Königsberg, Natalja Ischtschenko, fünffache Olympiasiegerin im Schwimmen und seit vergangenem Jahr stellvertretende Vorsitzende der Regierung des Königsberger Gebiets, sowie Jurij Malinkin, Mitglied des Präsidiums der Königsberger öffentlichen Organisation von Kriegsveteranen, Arbeitern, Streitkräften und Strafverfolgungsbehörden. Von 1965 bis 2017 wurde der Titel des Ehrenbürgers der Stadt 56 Menschen verliehen.

Bürgermeister Alexej Silanow kündigte nach der Feier an, dass künftig die Meinung der Bürger in die Vorbereitungen des Festes einbezogen würde: „Wir sind für neue Ideen und Vorschläge offen. Wir werden diese sammeln und sie verwerten ... Das Programm für das Stadtfest 2019 wird unter Berücksichtigung der Bürgerwünsche erstellt. Wer nicht ganz zufrieden war, den lade ich zur Zusammenarbeit ein.“