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28.09.18 / Vor der Tür / BVG schließt U-Bahnhöfe für Obdachlose

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 39-18 vom 28. September 2018

Vor der Tür
BVG schließt U-Bahnhöfe für Obdachlose

Vergangenen Winter öffneten die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) ganz offiziell einige U-Bahnhöfe als Übernachtungsmöglichkeit für Obdachlose. Davon will die Chefin der BVG, Sigrid Nikutta, nun abrücken. Für viele Berliner ein Schlag ins Gesicht der Obdachlosen. 

Brisant: Da die Verkehrsbetriebe ein 100prozentig landeseigenes Unternehmen sind, könnte der rot-rot-grüne Senat das Vorhaben sofort unterbinden. Sozialsenatorin Elke Breitenbach (Linkspartei) meldete sich bereits zu Wort: „Wir brauchen auch die U-Bahnhöfe, wollen aber mit der BVG reden, wie wir bestehende Probleme – zum Beispiel hygienische Zustände – gemeinsam abbauen können.“ 

Pauschale Kritik an der BVG übten CDU, Grüne und die FDP. Konkreter wurde der stellvertretende Vorsitzende der AfD-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus, Ronald Gläser, gegenüber der PAZ: „Diese Problematik gäbe es nicht, wenn der Senat im vergangenen Jahr unserem Antrag gefolgt wäre, die ungenutzten Kapazitäten in Asylbewerberunterkünften im Winter auch Obdachlosen zur Verfügung zu stellen. Leider haben die anderen Parteien unseren Antrag damals abgelehnt.“ 

Die BVG macht für ihren Vorstoß Sicherheitsbedenken geltend: „Wir müssen uns die Frage stellen, ob wir bei der veränderten Situation noch guten Gewissens diese Verantwortung tragen können … Bei nicht selten mehreren Dutzend Menschen im Bahnhof, die oft unter Alkohol- oder Drogeneinfluss stehen, ist das buchstäblich lebensgefährlich.“ F.B.