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15.02.19 / Goldap wird immer beliebter / Saubere Luft, Skipisten und Gradierwerk: Der einzige Kurort des südlichen Ostpreußens im Winter

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 07-19 vom 15. Februar 2019

Goldap wird immer beliebter
Saubere Luft, Skipisten und Gradierwerk: Der einzige Kurort des südlichen Ostpreußens im Winter
Dawid Kazanski

Immer mehr Menschen zieht es in den Winterferien nach Goldap, dem einzigen Kurort im südlichen Ostpreußen. Die Stadt hat nicht nur für Patienten der Heileinrichtungen etwas zu bieten, sondern ist auch für Touristen und Wintersportler interessant.

In den letzten Januarwochen zog es vor allem Schüler und Eltern aus dem südlichen Ostpreußen nach Goldap, um sich vom stressigen Alltag zu entspannen. Zwar fahren viele ins Ausland, aber immer mehr Touristen reisen in den nahegelegenen Kurort Goldap, der sich im südöstlichen Winkel der Woiwodschaft Ermland-Masuren befindet. 

Goldap, gelegen in der bezaubernden Landschaft am Goldapsee und an der Grenze zur Rominter Heide, wo sich einst der deutsche Kaiser Wilhelm II. seinem Jagdhobby widmete, ist in der Winterzeit vor allem ein Paradies für Skifahrer. Auf dem fast 300 Meter hohen „schönen Berg” [Piekna Góra], von wo aus man einen herrlichen Blick auf die Stadt genießen kann, bietet sich  Gelegenheit, die Piste herunterzufahren. Den Ski- und Snow-

boardliebhabern stehen gleich mehrere Strecken zur Verfügung, die entsprechend ihrem Schwierigkeitsgrad gekennzeichnet sind. Mit Ski- oder Schleppliften gelangen die Sportler auf die Höhe. Es gibt sogar einen 750 Meter langen Sessellift, der sowohl in den Winter- wie in den Sommermonaten von Touristen regelrecht  belagert wird. Obwohl in Goldap gewöhnlich niedrige Temperaturen herrschen und es häufig schneit, sorgen in wärmeren Wintern Schneekanonen für den weißen Pulverschnee. Wer auf den Berggipfel gelangt ist, hat die Möglichkeit, nach dem Skilaufen in einem  rotierenden Restaurant etwas Wärmendes zu sich zu nehmen. 

Dank der einzigartigen Klima-eigenschaften, der sauberen Luft und dem Heilschlammvorkommen ist Goldap ein idealer Ort für Patienten und Gesundheitsbewusste, die Wert auf Entspannung legen. Seit vielen Jahren lassen sich Kranke im Goldaper Sanatorium mit fortschrittlichen Techniken behandeln. Unverkennbar hat die 14000 Einwohner zählende Kleinstadt mit der Errichtung von Gradierwerken sein Kurort-Image bestätigt. Das 2014 fertiggestellte Leckwerk zeichnet sich durch sein monumentales Holzgerüst aus, das 220 Meter lang und acht Meter hoch ist. Salzhaltiges Wasser wird durch Reisig und Nadelholz hindurchgeleitet, wobei die Salzlösung auf natürliche Weise verdampft und an die Luft gesundheitsfördernde Mikroelemente wie Jod, Brom, Magnesium oder Kalzium abgibt. Sich in solch einer mit Aerosolen angereicherten Umgebung aufzuhalten oder einfach spazieren zu gehen wird  besonders Patienten empfohlen, die unter chronischen Atemwegserkrankungen, Allergien, Depressionen oder Bluthochdruck leiden. Aus diesem Grund wurden in den Gradierwerken spezielle Spazierwege errichtet, die durch die Holzgerüste führen, sodass die Reisigwände die Passanten von allen Seiten umgeben. 

Man kann sogar auf einen Turm steigen, von dem die Umgebung samt der Seepromenade und dem schön angelegten Kurpark bewundert werden kann. In dem Park sind zahlreiche öffentlich zugängliche Freiluft-Fitnessgeräte und Spielplätze vorzufinden, die sowohl den Kleinen als auch Erwachsenen viel Spaß machen und zu einer aktiven Erholung einladen. 

Die Stadt nutzt auch Mineral- und Heilwasserquellen. In der Trinkhalle, die sich in der Nachbarschaft des Gradierwerks befindet, unterziehen sich viele Kur-

gäste einer Heilwassertherapie, indem sie verschiedene Mineralwassersorten direkt aus dem Hahn konsumieren. Die in dem heilenden Getränk enthaltenen Stoffe sollen unter anderem bei Magenbeschwerden helfen. 

Darüber hinaus lohnt es sich, unabhängig von den Wetterbedingungen die Sehenswürdigkeiten Goldaps zu besichtigen. Das sind beispielsweise der zu Beginn des 

20. Jahrhunderts erbaute Wasserturm oder die neogotische Kirche des Heiligen Leon. Zahlreiche Besucher begeistert auch der erneuerte Markt mit vielen kleinen Springbrunnen, der häufig als Visitenkarte der Stadt bezeichnet wird. Nach erfolgter Stadterkundung  lädt das beliebte Restaurant „Matrioszka“ zum Gaumenschmaus ein, indem es seinen Gästen regionale Speisen zum Probieren anbietet. Zu den populärsten Gerichten zählen „Kartacze“ – Kartoffelknödel mit Fleischfüllung, Kartoffelwurst oder -puffer.

Die Vorzüge des Kurorts Goldap können sich sehen lassen: Eine herrliche Natur in wunderschöner Landschaft, seine regionale Küche, viele Sommer- sowie Wintersportmöglichkeiten, attraktive Kuranlagen, historische Bauwerke und eine moderne Infrastruktur ergänzen sich gegenseitig und erfüllen selbst die Wünsche der anspruchsvollsten Besucher.