05.05.2024

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15.03.19 / Schlechte Berater

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 11-19 vom 15. März 2019

Schlechte Berater
Thomas W. Wyrwoll

In China wurden im letzten Jahr erstmals seit über 20 Jahren weniger Autos als im Jahr zuvor verkauft – das Minus betrug vier Prozent. Eine Gruppe von Fahrzeugen machte diesen Trend allerdings nicht mit: die deutschen. Sie konnten zusammen sogar um zwei Prozent im Verkauf zulegen und kamen so auf einen Marktanteil von 24 Prozent. Damit setzten die drei hier führenden Branchenriesen Volkswagen, BMW und Daimler gemeinsam immer noch rund ein Drittel ihrer Fahrzeuge im Reich der Mitte ab. Die Beratungsfirma Ernst & Young rechnet damit, dass sich dieser Wert selbst bei einem stärkeren Konjunktureinbruch in Ostasien halten lässt. In einem solchen Fall greife die Regierung in Peking erfahrungsgemäß zu Gegenmaßnahmen, und zudem werde die weiterhin geringe Motorisierungsrate für ein anhaltendes Käuferinteresse sorgen. Wenn die „Consultants“ hierbei munter mit einem Vergleich zu deutschen Zahlen argumentieren, so ignorieren sie die Andersartigkeit des chinesischen Marktes ebenso wie die Bemühungen der Pekinger Führung um eine gesellschaftlich sinnvolle Steuerung der Verkehrsentwicklung. Deutsche Autobauer wären also gut beraten, sich auf solche Berater nicht zu verlassen.