06.05.2024

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21.06.19 / Widerstand an der Berliner Charité

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 25-19 vom 21. Juni 2019

Widerstand an der Berliner Charité
Manuela Rosenthal-Kappi

Anlässlich des 30. Jahrestags des Hitlerattentats trifft sich Lily in Bern mit dem amerikanischen Journalisten Eddie Bauer, um ihm über ihre Rolle beim „Donnerstagsclub“, einer Widerstandsgruppe gegen das Regime der Nationalsozialisten an der Berliner Charité unter der Führung des Chirurgen Ferdinand Sauerbruch, zu berichten. 

Lilys Geschichte ist kurzweilig und spannend erzählt. Die aus Danzig stammende junge Frau wird als Sekretärin beim großen Professor Sauerbruch angestellt. Noch begeistert von ihrem großen Glück, erfährt sie durch die Diktate ihres Chefs bald von dessen oppositionellen Aktivitäten. Sie selbst wird Mitglied des „Donnerstagsclubs“, der es sich zur Aufgabe macht, geheime Informationen an die Briten weiterzugeben, damit diese Hitler aufhalten können. Lily wird auf Fritz Kolbe angesetzt, der als Mitarbeiter des Botschafters zur besonderen Verwendung, Karl Ritter, Zugang zu geheimen Dokumenten hat. Beide verlieben sich und werden ein Paar. Als Spione leben sie ständig in Gefahr. Das wird Lily noch einmal schmerzlich bewusst, als sich Bauer als falscher Journalist entpuppt, der den Auftrag hat, sie zu töten. 

Mit seinem Roman verknüpft Hardinghaus reale Personen und Ereignisse mit fiktiven Interpretationen. Der Autor, der zeitgleich zur ARD-Serie „Charité“ eine Biografie über Sauerbruch herausgegeben hat, will auf diese Weise historische Lücken schließen. Er widmet dieses Buch den Männern und Frauen, die während des Zweiten Weltkriegs unter Einsatz ihres Lebens Widerstand geleistet und Tausenden Menschen das Leben gerettet haben. 

Christian Hardinghaus: „Die Spionin der Charité“, Europaverlag, Berlin 2019, gebunden, 230 Seiten, 20 Euro