07.05.2024

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23.08.19 / Berlin elektrisch mobil

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 34-19 vom 23. August 2019

Berlin elektrisch mobil
Vera Lengsfeld

Wenn es nach Verkehrssenatorin Regine Günther ginge, wäre Berlin bald eine autofreie Stadt. Statt sich mit solchen utopischen Plänen zu befassen, sollte sich die Dame lieber um das wachsende Chaos auf Berlins Straßen kümmern. Nicht genug, dass Berlin jede Menge Probleme mit Kampfradlern hat, die sich an keine Verkehrsregel halten, Gehwege zu Gefahrenzonen machen und rote Ampeln nicht beachten.

Im Frühsommer wurde mit viel Euphorie die Zulassung von Elektrorollern gefeiert,  ohne dass es klare Regeln gibt, wo sie zu fahren haben. Prompt kam es schon am ersten Wochenende zu mehreren,zum Teil schwer Verletzten. Nun diskutiert Berlin seit Wochen über die E-Scooter, über deren rücksichtslose Fahrer und zugestellte Fußwege. Sogar Bundesumwelt­ministerin Svenja Schulze (SPD) sagte jetzt über die E-Scooter: „Ja, ich finde sie hier in der Stadt auch total nervig.“ Ein Ergebnis ist, wie immer, nicht abzusehen. 

Vorerst sind vor allem die von Touristen frequentierten Gebiete betroffen, aber auch in reinen Wohnquartieren stolpert man schon über E-Roller oder Leihfahrräder. Kürzlich wurden E-Scooter-Fahrer sogar im Tiergartentunnel gesichtet, obwohl das streng verboten ist. Seit der Zulassung dieser Roller geht die Zahl der brennenden Autos in die Höhe.

Sieben Autos waren es in der letzten Nacht zum Sonntag. In Neu-Hohenschönhausen wurde am Sonnabendabend ein Auto abgefackelt. Wenig später brannte in Reinickendorf ein Wagen, ein weiterer fing dadurch Feuer. In Lichtenberg am Rodeliusplatz waren es am frühen Sonntagmorgen sogar vier Autos. Außerdem hat es einen Elektroroller am Kottbusser Tor in Kreuzberg erwischt.

Nicht auszudenken, wenn mal ein Elektroauto in Brand gesteckt werden sollte! Übrigens versagt der Senat auch hier.

Im laufenden Jahr hat die Zahl der in seinem Auftrag neu errichteten Ladesäulen für Elektro-Autos deutlich abgenommen. In den ersten sieben Monaten 2019 hat das vom Senat beauftragte Unternehmen Allego nur 17 Ladeeinrichtungen neu in Betrieb genommen, wie in einer Antwort der Senatsverwaltung auf eine Anfrage der CDU-Fraktion zugegeben werden musste. 2018 waren noch 59 Einrichtungen neu in Betrieb genommen worden.  

Wenn das so weiter geht, landet man bald    bei Null, was für Berlin typisch wäre. Ankündigungen folgt hier in der Regel die Pleite.