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23.08.19 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 34-19 vom 23. August 2019

Leserforum

Verlängerter Krieg

Zu: „Auspressen, bis die Kerne quietschen“ (Nr. 26)

Die über 100 Jahre zurückliegende Beendigung des Ersten Weltkrieges und das Diktat von Versailles waren eine Zeitenwende, deren erschütternde Folgen bis heute noch unheilvoll und unmittelbar nachwirken.

In den zahlreichen Betrachtungen zum Geschehen zwischen 1914 und 1919 wird immer wieder gerne diese Zeit zutreffend als „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“ hervorgehoben und bewertet. Dabei hätte dieser furchtbare Krieg schon viel früher sein Ende finden können (siehe: Friede mit Russland – Vertrag von Brest-Litowsk), wenn nicht die US-Banken nebst Rüstungsindustrie mit dem Geschäftsmodell Kriegsfinanzierung in Europa die „Tore zur Hölle“ des Krieges geöffnet hätten. Hier trifft das Kant-Wort zu: „Der Krieg ist darin schlimm, dass er mehr böse Menschen macht, als er deren wegnimmt.“

An der Westfront konnten Deutschlands Kriegsgegner den Krieg aus eigener Kraft schon länger nicht mehr alleine führen. Nur US-Waffenlieferungen, Kredite und zuletzt noch das Eingreifen von knapp zwei Millionen Soldaten verlängerten um Jahre das große furchtbare Sterben. 

Die damalige Bankenrettung beflügelte die Urkatastrophe noch um weitere Jahrzehnte. Versailles legte die Saat zum Zweiten Weltkrieg mit der Eroberung des Landes und darauf folgender Vertreibung der Deutschen aus den östlichen Provinzen des Deutschen Reiches. Die Bundesrepublik Deutschland hat bis zum Jahr 2010 für Versailles bezahlt. Das Deutsche Reich ist seit 74 Jahren Geschichte, die Geschäfte der US-Banken gingen und gehen aber munter weiter.

Jürgen Zauner, Viersen






Einmal CO2-Steuer, ewig CO2-Steuer

Zu: Wie umweltschädlich ist Windkraft wirklich? (Nr. 27)

Als interessierter Laie wird man seine eigene Betrachtung zum allgegenwärtigen Thema Klimawandel entwickeln. Grundlage dazu sind leicht verfügbare Informationen aus dem Netz, die sich zu einem eigenen Bild zusammenfügen lassen. Der Mensch maßt sich an, das Klima verändern zu können, negativ durch Fehler und unbedachtes Handeln, positiv durch Unterbinden desselben. Ein Klimawandel mag erkennbar sein, aber wieso geschieht das?

In der Entwicklung unserer Erde hat es immer wieder Eiszeiten (Glazialzeiten) und dazwischen wärmere Zeiten (Interglazialzeiten) gegeben. In einer solchen befinden wir uns jetzt. Während einer Interglazialzeit können innerhalb von wenigen Jahrzehnten Tempertaturschwankungen von mehreren Grad stattfinden (Forschungsergebnisse). Auch das findet jetzt offenbar statt.

In der Atmosphäre ist der Anteil von Kohlendioxyd bei 0,039 Prozent und wird für den Treibhauseffekt verantwortlich gemacht. Nur Bruchteile davon sind vom Menschen erzeugt und damit möglicherweise beeinflussbar. Wasserdampf ist bis in 100-facher Menge in der Atmosphäre und ebenfalls klimawirksam. Diese Beeinflussung durch den Menschen ist nicht nennenswert möglich. Eine Reduzierung des Anteiles des CO² ist nur für den menschenerzeugten Anteil möglich und daher nur unwesentlich. 

Der Aufwand hingegen ist gewaltig. Wenn es sich nun auch nur um den deutschen beziehungsweise europäischen Anteil handelt, beeinflussen wir nur einen Bruchteil des Unwesentlichen. Eine sichere Aussage, wie viel Prozent CO²-Veränderung (weltweit) wie viel Grad Celsius Welterwärmung hervorrufen, gibt es nicht.

Es gibt warnende Wissenschaftler in Menge. Doch üblicherweise sind diese Beschäftigte im öffentlichen Dienst oder ähnlich strukturierten Einrichtungen. Doch hier findet das Gleiche statt wie bei Journalisten: Wer erfolgreich im Job bleiben will, stellt sich nicht gegen den Mainstream.

Die angedachte CO²-Steuer wird keine Heizung und kein Auto außer Betrieb bringen, sondern nur die Bürger belasten und die Wirtschaft gefährden. Die Politik folgt unwissenden aufgehetzten Schulschwänzern, weil sie dem Trend folgen muss, der offenbar in eine grüne Richtung zeigt. Achtung: einmal CO²-Steuer, ewig CO²-Steuer.

Wolfgang Simoleit, Lemwerder






Windkraft-Merkel

Zu: Wie umweltschädlich ist Windkraft wirklich? (Nr. 27)

Mir ist es egal, ob Windkraft umweltschädlich ist. Ich glaube, sie ist es. Was mich an Windrädern stört: Wenn ich nur von Weitem diese hässlichen Dinger sehe, wird mir regelrecht schlecht. Das Landschaftsbild ist zerstört, ich muss mich ärgern. Nur Idioten können Windräder bauen und hinstellen. Ach ja: Vielen Dank, Frau Merkel, für Ihr Eintreten für die Windkraft und andere Sachen, die Sie zu verantworten haben. Man weiß es, sieht es täglich.

Karl-Heinz Bölling, Dortmund






Feige Abschottung

Zu: Volk auf Abstand (Nr. 30)

Das haben selbst die Bonzen des Nationalsozialismus und die des „real existierenden Sozialismus“ nicht vermocht: sich vom sogenannten „Souverän“, dem Wahlvolk, abzuschotten, weil man anders scheinbar die eigene Feigheit nicht beheben kann.

Die „Volksvertreter“ scheuen das eigene Volk. Das erinnert unwillkürlich und fatal an Bertolt Brechts Überlegung von der „Wahl eines anderen Volkes“. Apropos – da ist man freilich gerade dabei.

Doch auch jenem Bevölkerungsaustausch sieht man scheinbar skeptisch entgegen. Statt den steuerzahlenden Bürger mit einer sicheren Staatsgrenze zu schützen, werden nun die „sicheren Häfen“ für Asylanten, Betonsperren vor Weihnachtsmärkte und – eben Gräben um ein Gebäude, das längst nicht mehr „dem deutschen Volke“ dient, gezogen. Die Perversion wird zur bitteren Satire.

Manfred Kristen, Freital






Zuwanderung nicht um jeden Preis

Zu: „EU benötigt Zuwanderung“ (Nr. 29)

Dass in erster Linie besser gebildete Menschen einwanderten, ist falsch. So eine Aussage kann nur von Menschen getroffen werden, die am Schreibtisch sitzen und dann Statistiken auswerten.

Und dass weniger Gebildete kein Geld für eine Auswanderung hätten, ist auch falsch. Es stellt sich vielmehr die Frage, woher diese Menschen die finanziellen Mittel für ein solches Unternehmen haben. Jene Menschen aus der Türkei, Algerien oder Marokko kommen nicht aus Kriegsgebieten. Sie kommen aus anderen Gründen in die EU. 

Es sind nicht in erster Linie die Menschen, die eine Arbeit suchen. Sie sehen die Möglichkeit, in Europa (überwiegend Deutschland) auch ohne Arbeit gut leben zu können. Da gibt es Menschen, die so bildungsfern sind, dass sie nie einen Arbeitsplatz finden werden. Das Berlin-Institut stellte fest, dass an den Faktoren der Bereitschaft zur Auswanderung „ein starkes Bevölkerungswachstum in den Herkunftsländern“ zählt. Das ist aber kein Grund, sein Heimatland zu verlassen. Darunter darf nicht die EU leiden. Es sind in vielen Fällen genau diese Menschen, die in ihrer „neuen“ Heimat wieder für starkes Bevölkerungswachstum sorgen.

Bereits 2001 stand im bayerischen Verfassungsschutzbericht eine Aussage des ehemaligen Vorsitzenden der Islamischen Gemeinschaft Milli Görüs, Mehmet Sabri Erbakan, „die Europäer glauben, dass die Muslime nur zum Geldverdienen nach Europa gekommen sind. Aber Allah hat einen anderen Plan.“ Ähnlich hat sich Algeriens früherer Staatspräsident Houari Boumedienne schon 1974 geäußert: „Eines Tages werden Millionen Menschen die südliche Hemisphäre verlassen, um in der nördlichen Hemisphäre einzufallen. Und gewiss nicht als Freunde. Denn sie werden als Eroberer kommen. Und sie werden sie erobern, indem sie sie mit ihren Kindern bevölkern. Der Bauch unserer Frauen wird uns den Sieg schenken.“

Die Konflikte im Nahen Osten und vielen Teilen Afrikas müssen hier bewältigt werden. Es ist auch eine Aufgabe jener Staaten, die maßgeblich zu den Konflikten beigetragen haben. Es ist eine Hauptaufgabe Europas. Wo bleibt die viel gelobte Hilfsbereitschaft, der Zusammenhalt der Muslime? Sie gibt es offenbar nur dann, wenn es gegen die Christen geht.

Ohne Zweifel geht die Anzahl der erwerbsfähigen Bürger zurück. Aber das darf nicht dazu führen, dass jeder in Europa aufgenommen wird, nur weil die Bevölkerungszahlen zurückgehen. Europa hat nicht früh genug auf dieses Problem reagiert. Den oft angeschnittenen Fachkräftemangel wird man durch Zuwanderung nicht beheben können. 

Den Fachkräftemangel gibt es seit weit über 15 Jahren. Die Wirtschaft hat viele tausend Menschen aus den Betrieben gedrängt (zu teuer, zu alt), sie hätten zum Teil noch zehn bis 15 Jahre arbeiten können. Die Politik hat dabei mitgespielt. Die EU braucht Zuwanderung. Aber nicht um jeden Preis.

Heinz-Peter Kröske, Hameln






Extrovertiert denken und handeln

Zu: Von nun an geht’s bergab (Nr. 29)

„Wir sind ein reiches Land.“ Doch wer sind „wir“? Wenn beinahe 60 Prozent aller Rentner nicht einmal 1000 Euro Rente erhalten, sieht das nicht gerade nach Reichsein aus. Es ist nicht zwangsläufig so, dass alle Rentner dicke Zusatzeinkommen haben oder mit einem Partner mit eigener Rente zusammen leben. Au­ßerdem sind rund 34 Prozent der Alleinlebenden älter als 64 Jahre.

Fakt ist auch, dass die „Rentabilität“ der eingezahlten Rentenbeiträge immer weiter sinkt und zu immer weniger Rentenansprüchen führt. Und Fakt ist auch, dass immer mehr Menschen in prekären Arbeitssituationen nicht mehr in der Lage sind, ausreichende gesetzliche Rentenansprüche aufzubauen. Darüber hinaus sind sie – das gilt auch für die meisten sogenannten Besserverdienenden – durch die zerstörerische Zinspolitik der EZB nicht mehr in der Lage, eine langfristige private Rente für sich anzusparen. Das ist nicht erst ab heute so, sondern schon lange bekannt. 

Da stellt sich mir die Frage, warum die verantwortlichen Politiker nicht schon lange gehandelt haben? Sie lassen sehenden Auges viele Millionen Menschen in die Rentner-Armut laufen. Menschen, die ihnen vertrauen und darauf bauten, eine gesicherte Zukunft auch im Alter zu haben. Wenn wir dann noch daran denken, dass die meisten Pensionen weit höher sind als sogar die „guten“ Renten, dann ist die Spaltung der Gruppen von älteren Mitbürger schon programmiert: die einen, die froh sein können, wenn es Suppenküchen gibt, und die anderen, die tatsächlich noch in einem reichen Land leben.

Verantwortungsvolle Politiker 

– wenn wir solche denn hätten – müssen Visionäre und Tat-Menschen sein. Ein viel zu einseitig exportorientiertes Land, in dem die Wirtschaft immer mehr erlahmt, muss extrovertiert denken und handeln, um nicht zu tief in den Abwärtsstrudel gerissen zu werden. Anstatt sich brav dem bewusst geschürten Meinungsdiktat des menschengemachten Klimawandels mit seinen wahnwitzigen Folgen zu unterwerfen, könnte eine Innovationsoffensive gestartet werden.

Themen wie beispielsweise „Nachhaltige Energiegewinnung“, „Stromspeicher-Methoden der Zukunft“, „Sinnvolle Energieeinsparung“, „Alternativ-Antriebe mit Vernunft“, „Giftfreie Methoden in der Landwirtschaft“, „Filteranlagen möglichst mit Null-Rückständen“, „Agrar-Revolution bei Pflanzen und Tieren“ könnten die Zukunftsthemen sein, auf die jede Forschung auf allen Ebenen (private Wirtschaft und Universitäten/Forschungseinrichtungen) fokussiert wird. 

Dann zeigt es sich sehr schnell, ob Deutschland immer noch das Land der Denker und Erfinder ist. Wenn wir diesen Weg konsequent und ohne bürokratische Hemmnisse wirklich gehen, sind brillante Ergebnisse sicher programmiert. Und das sind dann unsere Exportschlager und der Wohlstandsgarant der Zukunft. 

Die Zeit der Rückzugsgefechte und des Aufgebens ist vorbei. Dafür brauchen wir nur eine hochmotivierte Regierung, die fähig und willens ist, an eine erfolgreiche Zukunft dieses Landes zu glauben und diesen Weg auch zu gehen. Das Einzige, was uns dazu noch fehlt, ist die entsprechende Regierung.

Henry Stephan, Himbergen






Realitätsferne Russlandpolitik

Zu: Länder fordern Ende der Sanktionen (Nr. 19)

Es ist erstaunlich, wes Geistes Kind Leute sind, die irrig denken, Russland erpressen zu können. In einem „Spiegel“-Interview sagte ein russischer Historiker vor vielen Jahren: „Vor 400 Jahren war Russland ein kleines Land. Heute ist es ... ein großes Imperium. Das meiste Land haben wir uns erobert – bedeutet dies, dass wir es zurückgeben müssen?“

Die Welt hat Russlands Herrscher seitdem gewähren lassen. Jetzt ist es zu spät. Das Schicksal Napoleons zu Anfang des 

19. Jahrhunderts ist bekannt. In seinem Buch „Vom Kriege“ entwickelte Carl von Clausewitz seine 1:3 Taktik zwischen Verteidigung und Angriff. Legt man dieses Prinzip den bislang vergeblichen Versuchen zugrunde, Russland zu erobern, so muss man solchen Träumern bescheinigen, an Realitätsverlust zu leiden. 

Russland öffnet sich, vom We­sten aus gesehen, wie ein Trichter, wie man auf jeder Landkarte  sieht. Will man Russland schlagen und erobern, benötigt man also nicht nur mindestens das Dreifache an Menschen und Material, sondern mindestens das Neunfache, weil man ja nicht nur die ständig wachsende Frontlinie, sondern auch die sich ständig verlängernden Nachschubwege berücksichtigen muss. Von vornherein waren sowohl Napoleons Feldzug als auch das Unternehmen Barbarossa ein Fiasko und gemäß Clausewitz zum Scheitern verurteilt. 

Die Krim hat eine bewegte Geschichte hinter sich. Auch die Goten waren schon dort. Unter der russischen Zarin, preußischen Geblüts, wechselte die Halbinsel unter militärischer Gewalt aus dem Osmanischen in das Russische Reich. In einer Laune verschenkte sie viele Jahre später der Generalsekretär der KPdSU, Nikita Chruschtschow, an die Ukraine, ohne jemanden zu fragen. 

Weshalb man deshalb ein solches Theater um die Krim macht, wenn man die Chruschtschowsche Schenkung, nach einer Volksabstimmung, rückgängig machte, ist mir unverständlich. Es führt doch zu nichts, außer dass die Sache auch der deutschen Wirtschaft schadet. Oder glaubt etwa irgendwer ernsthaft, dass Russland die launige Chruschtschow-Schenkung in Kraft setzt? 

Realitätspolitik, auch im Sinne Bismarcks mit Russland, ist gefragt, ganz im Sinne der russischen, aber vor allem auch der deutschen Wirtschaft. Erinnert sei auch daran, dass es 1989 russische Stimmen gab, die Deutschland vorschlugen, enger mit Russland zusammenzuarbeiten: „Ihr habt die Technologie und wir die Rohstoffe. Lasst uns deshalb zusammenarbeiten!“ 

Erinnert sei auch an den Stalin-satz: „Wenn das deutsche- und sowjetische (russische) Volk mit der gleichen Energie und Härte gemeinsam für den Frieden kämpfen, wie sie zwischen 1941 und 1945 gegeneinander Krieg geführt haben, so kann man den Frieden in Europa für lange Zeit als gesichert betrachten!“

Dem habe ich nichts hinzuzufügen, oder hat es sich etwa nicht bewährt?

Hans-Peter Lötzsch, Berlin