Neben der inoffiziellen Massenverfolgung von „Deutschenflittchen“ gab es die durch Gesetze und Sonderbestimmungen sanktionierte. Bereits 1943 hatte die norwegische Exilregierung in London verfügt, dass eines Kontaktes mit Deutschen verdächtige Frauen aus dem öffentlichen Dienst zu entlassen seien. 1945 wurde verordnet, mit Deutschen verheiratete Norwegerinnen samt Nachwuchs nach Deutschland abzuschieben und ihnen die Staatsbürgerschaft zu entziehen. Ihr alter Pass blieb den meisten dieser Frauen ihr Leben lang verwehrt. Auch nicht mit Deutschen verheiratete und allein des Umgangs mit Deutschen bezichtigte Frauen werden bis heute durch eine automatische Prüfung auf solche Altverdächte von verschiedenen Pensionsansprüchen ausgeschlossen.

Noch schlimmer als den nicht ausgewiesenen Frauen erging es deren Kindern. Sie wurden ihren Müttern entzogen und von Ärzten unter Verweis auf „Studien“ zu ihren Müttern ohne Untersuchung kollektiv als „hochgradig schwachsinnig“ klassifiziert. Die Folgen waren Zwangseinweisungen in „Heime“, in denen sich regelmäßig ehemalige „Widerstandskämpfer“ und andere Kriminelle an den Kindern vergingen. Verstümmelungen an Körpern und Seelen waren durchgängig, ein Schulbesuch oder auch nur Ausweispapiere nicht vorgesehen, und Polizisten und Pfarrer an all dem intensiv beteiligt. 

Kaum mehr Glück hatten die wenigen „Bastarde“, die an einschlägig „bewährte“ norwegische Familien abgegeben wurden, die sie teils in Hundehütten außerhalb des Hauses hielten und regelmäßig missbrauchten. Die Deutschenkinder sind die einzige ethnische Minderheit des Landes, für deren Verfolgung es bisher abgesehen von einer spät eingeräumten Pauschalzahlung von umgerechnet 2400 Euro faktisch keinerlei Entschädigung gab. Nach amtlichen Schätzungen leben zurzeit noch etwa 10000 von ihnen in Norwegen.T.W.W.