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15.11.19 / Pioniergeist in der Europastadt / Ziel: Ausbau der E-Mobilität – Stadtwerke Görlitz sind jetzt auch auf der polnischen Seite der Stadt aktiv

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 46-19 vom 15. November 2019

Pioniergeist in der Europastadt
Ziel: Ausbau der E-Mobilität – Stadtwerke Görlitz sind jetzt auch auf der polnischen Seite der Stadt aktiv

An der ul. Warszawska 29, direkt neben der Schwimmhalle, haben die Stadtwerke Görlitz auf der polnischen Seite der Stadt (poln. Zgorzelec) ein Kontaktbüro eröffnet. Das hat auch für die Bewohner der deutschen Seite der seit 1945 geteilten Stadt sowie die zahlreichen Touristen etwas Nützliches: Das 

E-Bike-Vermietungsangebot der Stadtwerke wird damit nun auf die gesamte Stadt ausgeweitet. „Seit Jahren fördern wir die Elektromobilität in Görlitz mit unseren E-Bike- und E-Car-Sharing-Angeboten. Die Erweiterung macht unser Angebot attraktiver und unterstreicht den Europastadt-Gedanken“, betont der Stadtwerke-Vorstandsvorsitzende Matthias Block.

Das grenzüberschreitende Engagement der Stadtwerke hat Anfang 2018 begonnen, als die Stadtwerke Görlitz ein Pilotprojekt in Polen starteten. Zunächst mit dem Vertrieb von Strom und Gas für Geschäftskunden. „Durch die Grenzlage hatten wir nur einen halben Aktionskreis. Das Kundenpotenzial östlich der Neiße blieb bis dahin ungenutzt. Mit diesem Projekt wollten wir testen, inwiefern wir unser Vertriebsgebiet erweitern konnten“, erinnert sich Sascha Caron, Vertriebsleiter bei den Stadtwerken. Mit Erfolg – in wenigen Monaten konnten die Stadtwerke mehrere Großkunden gewinnen. „Wir haben unsere Ziele übertroffen, was uns ermutigt hat, unsere Aktivitäten zu verstärken“, ergänzt der Vertriebsleiter. E-Bikes kann man nun in beiden Kundenbüros am Demianiplatz und in der ul. Warszawska sowie im Restaurant Vierradenmühle an der Lausitzer Neiße an der Altstadtbrücke erhalten. Der Mietvorgang erfolgt per Smartphone-App ab vier Euro für eine zweistündige Leihe, während Vielnutzer günstigere Angebote nutzen können.

Die Eröffnung des neuen Kundenbüros in der ul. Warszawska 29 war nach Bekunden der Stadtwerke nicht so einfach wie gedacht: „Obwohl unser neues Kundenbüro weniger als drei Kilometer von unserem Hauptstandort am Demianiplatz entfernt ist, sind wir in einem anderen Land aktiv. Es handelt sich somit um eine internationale Aktivität, wo es andere Regeln zu beachten gibt“, erklärt Block.

Der Bürgermeister der polnischen Seite der Stadt, Rafal Gronicz, freut sich über die Entscheidung der Stadtwerke: „In den letzten Monaten haben wir eng mit den Stadtwerken zusammengearbeitet. Dabei waren die Stadtwerke immer offen für unsere Ideen. Das Ergebnis ist ein Beweis, dass die Europastadt gelebte Praxis ist“. Das bekräftigt auch der ehemalige Görlitzer Oberbürgermeister Siegfried Deinege, zu dessen Amtszeit die Vorarbeiten starteten. Nach der bundesweit durch das CDU/AfD-Kopf-an-Kopf-Rennen vielbeachteten OB-Wahl ist seit Kurzem Parteifreund Octavian Ursu (CDU) durch eine Allparteienunterstützung gegen die AfD im Amt, nachdem Deinege kürzlich seinerseits in die CDU fand. Der aus der Wirtschaft stammende Deinege sagt zum Stadtwerke-Engagement: „Dieser Schritt ist nicht selbstverständlich. Viele Unternehmen sehen die Grenze noch als Barriere. Mit der Eröffnung ihres Kundenbüros in Polen stellen die Görlitzer Stadtwerke erneut ihren Pioniergeist unter Beweis.“

„Flex e Bike“, so der Name des grenzüberschreitenden E-Bike-Verleihs, soll nicht das letzte Angebot der Stadtwerke in Polen sein. So werde derzeit auch die Erweiterung auf E-Car-Sharing aktuell geprüft. „Doch ein Schritt nach dem anderen. Erst einmal wollen wir Erfahrung mit Flex e Bike sammeln und freuen uns auf das Feedback unserer Kunden“, so Block.EP