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29.11.19 / Zeitzeugen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 48-19 vom 29. November 2019

Zeitzeugen

Evo Morales – Der 60-Jährige war von 2006 bis zu diesem Monat der erste indianische Präsident Boliviens. Ab 1985 Führer der Coca-Bauern, wurde er 1997 Parlamentsabgeordneter der MAS und Spitze der Globalisierungsgegner. 2008 stimmten bei einem Referendum 67 Prozent gegen seine Absetzung. Die von ihm befürwortete neue Ver­fassung fand ein Jahr später 61 Prozent Zustimmung.

Carlos Mesa – Der Sohn zweier Historiker besuchte Schulen und Universitäten in Spanien und Bolivien. Der 66-jährige Journalist, Schriftsteller, Filmexperte, Fernsehmoderator und Staatspräsident Boliviens von 2003 bis 2005 unterlag dem damaligen Amtsinhaber Evo Morales bei den diesjährigen Präsidentschaftswahlen, witterte aber von Anfang an Wahlbetrug. Mesa unterstützt die jetzige Übergangsregierung, aber nur passiv.

Jeanine Áñez – Die zweite Vizepräsidentin des Senats wurde nach dem Rücktritt der drei ranghöchsten Politiker bis zu schnellstmöglichen Neuwahlen Übergangspräsidentin Boliviens. Die 52-jährige Rechtsanwältin aus der Oppositionshochburg Beni, Fernsehansagerin und konservative Frauenrechtlerin wirkte von 2006 bis 2008 am Entwurf der neuen Verfassung mit.

Luis Fernando Camacho – Der 40-jährige Rechtsanwalt und Spross einer Unternehmerfamilie entwickelte sich in kurzer Zeit zum Hauptakteur gegen Morales. Der charismatische Katholik, der nach seinen eigenen Angaben keine weiteren zukünftigen politischen Ambitionen hegt, zählt zu den Vertretern einer neuen regionalen Rechten, wie sie Jair Bolsonaro in Brasilien verkörpert.

Williams Kaliman – Von Ende 2018 bis Mitte November war der 56-jährige General Oberbefehlshaber der bolivianischen Streitkräfte. Obwohl von seinem „Bruder“ Evo Morales vereidigt, legte er diesem den Rücktritt nahe, um zu Frieden und Stabilität beizutragen. Kaliman befürwortete Teile der Regierungspolitik, ohne jedoch die MAS direkt zu unterstützen.