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21.02.20 / Jan Böhmermann / Der Liebling der linksgrünen Schickeria / Ein falscher Hofnarr: Statt die Handlungen der Herrschenden zu hinterfragen, geht der „Comedian“ auf deren Kritiker los

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 08 vom 21. Februar 2020

Jan Böhmermann
Der Liebling der linksgrünen Schickeria
Ein falscher Hofnarr: Statt die Handlungen der Herrschenden zu hinterfragen, geht der „Comedian“ auf deren Kritiker los
Wolfgang Kaufmann

Fernsehkomiker polarisieren: Die einen Zuschauer hassen sie wie die Pest, die anderen können von ihren Lieblingen gar nicht genug bekommen. Zu den derzeit umstrittensten „Comedians“ zählt zweifellos Jan Böhmermann. Der 1981 geborene Polizistensohn aus Bremen reüssierte ab 1999 bei Sendern wie dem ZDF, der ARD, RTL und Sat 1. Und das, obwohl er keinerlei Ausbildung vorzuweisen hat: Vier Anläufe, eine Schauspielschule zu besuchen, scheiterten schon im Anfangsstadium, und sein Studium der Geschichte, Soziologie sowie Theater-, Film- und Fernsehwissenschaften an der Universität Köln brach der Komiker ab.

Um die Aufmerksamkeit der Zuschauer zu erregen, provozierte Böhmermann in regelmäßigen Abständen Skandale. Besonderes Aufsehen erregte dabei das Schmähgedicht auf den türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan, welches am 31. März 2016 auf ZDFneo ausgestrahlt wurde. Darin hieß es unter anderem, jeder „von Ankara bis Istanbul“ wisse, dass Erdogan „schwul“ sowie „pervers, verlaust und zoophil“ sei und „am liebsten Ziegen ficken“ möchte.  

Aufmerksamkeit durch Skandale

Normalerweise verschwinden „Künstler“, die solche Zoten reißen, schnell in der medialen Versenkung und fristen dann ihr weiteres Dasein auf den Bühnen der Bierlokale am Ballermann auf Mallorca. Nicht aber Böhmermann, denn der kann auch ganz anders. So schäumte er im Mai 2019 mit Blick auf das Wahlverhalten der Menschen in Österreich, dass dort „acht Millionen Debile“ lebten. Im November des Vorjahres wiederum sorgte Böhmermann für die Veröffentlichung von vertraulichen Gutachten über die Berechtigung der Entschädigungsforderungen des Hauses Hohenzollern, woraufhin dieses heftigen Anfeindungen ausgesetzt war. Und als der WDR wegen des „Umweltsau“-Liedes ins Kreuzfeuer der Kritik geriet, schlug er sich pöbelnd auf die Seite des Senders.

Derlei Aktionen machen Böhmermann zum Liebling der linksgrünen Schickeria. Diejenigen, die nicht zur selbigen gehören, betiteln ihn dahingegen gern als „Hofnarren“ oder „Staatskünstler“, weil seine Gagen ja zumeist von den öffentlich-rechtlichen Sendern kommen. Doch zumindest das Erstere ist er keinesfalls, denn Hofnarren hinterfragen den Zeitgeist und die Handlungen von Autoritäten. Dahingegen surft Böhmermann, der im September 2019 der SPD beitrat, voll auf der Welle des Mainstreams.

Schäumte wegen Wahlverhalten

Bestes Beispiel hierfür ist sein Engagement für „Flüchtlinge“ und die privaten „Seenotrettungsdienste“, welche diese von den Schlepperbooten im Mittelmeer übernehmen. Böhmermann initiierte unter anderem zwei Spendenkampagnen zugunsten der Rechtshilfefonds für die inhaftierten Kapitäne Claus-Peter Reisch und Carola Rackete.

Deshalb wird der Komiker auch mit Preisen überhäuft: Seit 2009 erhielt er nicht weniger als 25 renommierte Auszeichnungen, darunter den Deutschen Fernsehpreis (drei Verleihungen), den Grimme-Preis (fünf Verleihungen), die Goldene Kamera und die Ehrung als „Journalist des Jahres“. 

Dabei geriet zumindest eine seiner Aktionen zum kompletten Fiasko. Böhmermann stellte sich demonstrativ hinter einen anderen Fernsehkomiker, nämlich Klaas Heufer-Umlauf, als der im Sommer 2018 zu Spenden zugunsten der Nichtregierungsorganisation „Civilfleet“ aufrief. Allerdings versickerten die daraufhin eingeworbenen 297 000 Euro fast komplett im Sumpf der Bürokratie, weswegen das gecharterte Seenotrettungsschiff „Golfo Azurro“ im Hafen bleiben musste.