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20.03.20 / Corona / Illegale Arbeiter verbiegen Italiens Sterbestatistik / Experten zufolge verfälscht eine hohe Dunkelziffer an illegal eingewanderten Erkrankten die Zahlen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 12 vom 20. März 2020

Corona
Illegale Arbeiter verbiegen Italiens Sterbestatistik
Experten zufolge verfälscht eine hohe Dunkelziffer an illegal eingewanderten Erkrankten die Zahlen

Gibt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) bei Coronavirus-Erkrankten bereits eine schockierend hohe Mortalitätsrate von 3,4 Prozent an, meldet Italien eine sogar noch höhere Sterberate von rund fünf Prozent. Als Ursachen für den italienischen Wert wird oft das hohe Alter der italienischen Gesellschaft angegeben oder aber die Verbreitung einer besonders aggressiven Variante des Corona-Virus genannt. Einige Experten gehen aber davon aus, dass die ermittelte Mortalitätsrate nicht zuletzt auf einer hohen Dunkelziffer an infizierten Personen in Italien beruht. Denn Italien ist seit Jahren ein Schlüsselland für illegale Zuwanderung vom afrikanischen Kontinent. Diese Zuwanderer sind zwar zum Teil in andere EU-Länder weitergezogen, zum Teil leben sie aber noch immer illegal in Italien. Matteo Salvini nannte vor den Parlamentswahlen 2018 eine Zahl von einer halben Million illegal eingereister Migranten in Italien. Später als Innenminister sprach der Lega-Politiker dann von 90 000 Personen, die in Italien untergetaucht seien, um einer Abschiebung zu entgehen. 

Nicht nur bei der illegalen Zuwanderung aus Afrika herrscht Rätselraten, welchen Umfang sie tatsächlich hat. Belastbare Daten fehlen auch zu den Chinesen, die sich illegal in Italien aufhalten. Insbesondere in der Toskana ist ein umfangreicher Wirtschaftszweig entstanden, der tausende chinesische Firmen umfasst. Allein in der Modemetropole Prato waren im Jahr 2018 über 6000 Firmen auf Chinesen angemeldet. Die Stadt nahe Florenz gilt als Zentrum der Produktion von Lederwaren und Billigkleidung mit dem Etikett „Made in Italy“. In den Hinterhoffabriken und Werkstätten entstehen oftmals illegale Kopien bekannter Markenprodukte. Schätzungen gehen dahin, dass mittlerweile allein in Prato und Umgebung 60 000 Chinesen leben, zum Teil mit legalen Aufenthaltstiteln, in vielen Fällen aber auch illegal. 

In Medienberichten über die Produktionsstätten werden immer wieder Zustände geschildert, die an Sklavenhaltung erinnern. Die illegal Beschäftigten aus China müssen bis zu 16 Stunden an den Nähmaschinen arbeiten. In den Ruhezeiten schlafen sie in den Werkstätten auf dem Boden. Skrupellose Menschenhändler schrecken offenbar nicht einmal davor zurück, Todesfälle unter den illegalen Arbeitskräften auszunutzen. Bereits im Jahr 2005 wunderten sich lokale italienische Behörden etwa über den Umstand, dass die Zahl von offiziell eingereisten Chinesen nicht zu der Anzahl von Todesfällen passt, die statistisch eigentlich zu erwarten gewesen wäre. Diskutiert wurde in diesem Zusammenhang der Verdacht, dass Schleuserbanden die Körper verstorbener Chinesen in Italien verschwinden lassen, um die Identitätspapiere dann für die Einreise weiterer Immigranten nutzen zu können.N.H.