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30.04.20 / Geschichte / Licht und Schatten / Wechselvolle Vergangenheit: Erfolge und Misserfolge der Organisation seit ihrer Gründung

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 18 vom 30. April 2020

Geschichte
Licht und Schatten
Wechselvolle Vergangenheit: Erfolge und Misserfolge der Organisation seit ihrer Gründung

In den über 70 Jahren ihres Bestehens erzielte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) viele bemerkenswerte Erfolge. Einer davon war die Ausrottung der Pocken durch ein konsequentes Impfprogramm bis zum Jahre 1980. Andernfalls hätte das gefährliche Pockenvirus seitdem wohl weitere 40 Millionen Menschen getötet. Stark zurückgegangen sind die Fallzahlen bei den tropischen Wurmerkrankungen Bilharziose und Elephantiasis, der Spinalen Kinderlähmung (Poliomyelitis) und der Tollwut. Von letzterer gibt es auf dem amerikanischen Doppelkontinent inzwischen nur noch ein Dutzend Fälle pro Jahr. Ebenso sank die Zahl der vom Medinawurm Befallenen von 3,5 Millionen 1986 auf aktuell fast null. Gleichermaßen zurückgedrängt wurde das Erblinden durch das Trachom, eine bakterielle Entzündung der Augen, in Marokko, Mexiko und dem Oman. Zugute schreiben kann sich die Weltgesundheitsorganisation zudem auch noch das Zustandekommen eines formellen völkerrechtlichen Vertrages zur weltweiten Eindämmung des Tabakgebrauchs im Mai 2003. All diesen Erfolgen stehen jedoch diverse Misserfolge entgegen.

Nachforschungen verliefen im Sande

Zum einen erwiesen sich viele kostenintensive Programme zur Bekämpfung weiterer Infektionskrankheiten wie Malaria oder HIV im globalen Maßstab als lange nicht so wirkungsvoll wie erhofft. Die Zahl der Neuinfektionen pro Jahr liegt hier immer noch bei rund 200 Millionen beziehungsweise 1,7 Millionen. Zum anderen versagte die WHO auf skandalöse Weise, als 2004 die Vogelgrippe (H5N1) und 2009 die Schweinegrippe (H1N1) zu grassieren begannen. In beiden Fällen sorgte die WHO durch völlig übertriebene Warnungen vor Millionen von Toten allerorten für Panik. Infolgedessen kauften zahlreiche Regierungen Unmengen von Impfstoffen, was deren Herstellern erhebliche Gewinne bescherte. 

Dabei kamen die eindringlichsten Kassandrarufe während der Vogelgrippen-Pandemie vom damaligen Impfdirektor der Weltgesundheitsorganisation Klaus Stöhr, der 2007 zum Pharmakonzern Novartis wechselte. Und 2009 trat dann die Chefin der Impfstoffabteilung der Weltgesundheitsorganisation, Marie-Paule Kieny, als Galionsfigur der Alarmisten auf. Die war früher bei einer französischen Firma beschäftigt gewesen, die auf dem Gebiet der Impfstoffherstellung mit dem Schweizer Pharmakonzern Roche kooperierte. Das bewog den Europarat Anfang 2010 zu Nachforschungen über eventuelle geheime Absprachen zwischen den Impfstoffproduzenten und der WHO. Die verliefen allerdings sämtlich im Sande.W.K.