Die Corona-Krise macht auch vor der Verwaltung nicht Halt. Welch kuriose Blüten die Sorge vor Ansteckung treiben kann, zeigt der Versuch, beim Straßenverkehrsamt vorgelassen zu werden, um ein Auto anzumelden. Im schleswig-holsteinischen Kreis Stormarn werden Termine nur online vergeben, wobei lediglich drei Anliegen pro Sitzung erlaubt sind. Pech, wenn es dann auch beim 30. Versuch heißt: „Derzeit ist leider kein Termin verfügbar. Versuchen Sie es bitte zu einem späteren Zeitpunkt wieder.“ Bei der Zulassungsbehörde vor Ort stehen die Glücklichen mit Termin Schlange und werden mit Namen aufgerufen: „Frau Meyer“ – niemand meldet sich. „Herr Müller“ – das Gleiche. „Und wer sind Sie?“, fragt die Angestellte den Nächsten in der Schlange. „Ja, Sie habe ich auf der Liste, aber Sie haben erst in einer Stunde Ihren Termin. Warten Sie bitte in Ihrem Auto.“ Aufrücken bei nicht wahrgenommenen Terminen? Fehlanzeige. Ein freier Termin könne nur von jemandem „gebucht“ werden, wenn der eigentliche Termininhaber sich online abgemeldet habe, heißt es lapidar. MRK
© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 18 vom 30. April 2020
Aufgeschnappt
Die aktuelle PAZ 20/2024
Bücher im Gespräch
Erinnerungen eines unbequemen DDR-Bürgers
Drei Jahrzehnte nach dem Mauerfall erzählt Udo Bartsch in zwei Interviews von seinen Erlebnissen
Deprimierende Erfahrungen
Die Frankfurter Islamforscherin Susanne Schröter schildert, wie sie ins Kreuzfeuer der Kritik intoleranter und aggressiver Gegner geriet