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12.06.20 / Kulturförderung / Eine Filiale des Bolschoj-Theaters in Königsberg / Aufgrund eines Dekrets von Wladimir Putin werden in mehreren Städten der Russischen Föderation Kultureinrichtungen gebaut

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 24 vom 12. Juni 2020

Kulturförderung
Eine Filiale des Bolschoj-Theaters in Königsberg
Aufgrund eines Dekrets von Wladimir Putin werden in mehreren Städten der Russischen Föderation Kultureinrichtungen gebaut
Jurij Tschernyschew

Ende 2018 wurde auf der Lomse neben dem Stadion, in dem Spiele der Fußballweltmeisterschaft ausgetragen wurden, mit dem Bau eines multifunktionalen Kulturzentrums begonnen. Die Aufgabe, Theater-, Konzert-, Museums- und Bildungszentren in den Regionen zu schaffen, hatte Wladimir Putin in seinem Dekret „Über die nationalen Ziele und strategischen Entwicklungsaufgaben der Russischen Föderation bis 2024“  festgelegt. Städte, in denen die ersten Kultur- und Bildungszentren entstehen, sind: Königsberg [Kaliningrad], Kemerowo, Sewastopol und Wladiwostok. Die Zentren entstehen in Zusammenarbeit mit den größten Museen und Theatern des Landes: der Eremitage, der Tretjakow-Galerie, dem Russischen Museum sowie dem Bolschoj-Theater. Das bereitgestellte Budget für jede Stadt wird auf umgerechnet etwa 400 Millionen Euro geschätzt.

Auf der Lomse soll ein Kultur- und Bildungszentrum für das Königsberger Gebiet entstehen mit dem Bildungsschwerpunkt Kultur und Kunst. An den Gebäuden, in denen die Studenten der Choreographischen Akademie und der Musikschule wohnen werden, haben Fassadenarbeiten begonnen. Alle Bau- und Ausbauarbeiten sollen bis Mitte Juli abgeschlossen sein, sodass der Bildungskomplex bereits am 1. September seine Arbeit aufnehmen kann. Im ersten fertiggestellten Gebäudeteil werden eine Ausbildungsstätte der Moskauer Staatlichen Akademie für Choreographie (MGACH) und der Zentralen Musikschule des Moskauer Staatlichen Tschaikowskij-Konservatoriums (ZMSCH) sowie Konzertsäle untergebracht. Der Komplex wird auch ein allgemeinbildendes Institut mit 550 Plätzen, ein Schwimmbad und ein Studentenwohnheim umfassen. Lehrern, Künstlern und anderen Spezialisten werden von den regionalen Behörden Unterkünfte zur Verfügung gestellt.

Die Bauarbeiten auf dem westlichen Teil des Geländes beginnen ebenfalls. Er umfasst den Museumskomplex der Trestowskij-Galerie, einer Filiale des Bolschoj-Theaters, des Russischen Staatlichen Instituts für Bühnenkünste (RGISI). Alle Objekte werden sich in einem Park befinden, der ein Ort der Erholung für alle Bürger und Touristen sein soll. Es wird auch kulturelle Räume für Vorträge, Konzerte und Filmvorführungen geben. Der symbolische Grundstein für die Gründung der künftigen Zweigstelle des Bolschoj-Theaters innerhalb des Kulturzentrums wurde Ende Februar dieses Jahres gelegt. Das Projekt sieht einen großen Saal mit 

950 Plätzen und einen kleinen mit 300 Plätzen vor. Der Museumskomplex der Tretjakow-Galerie wird eine Fläche von 17.000 Quadratmetern einnehmen, die Ausstellungs- und öffentlichen Räume sowie Restaurierungswerkstätten beherbergen wird. Die vollständige Fertigstellung des neuen Kulturkomplexes auf der Insel ist für 2023 geplant.