18.05.2024

Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung

Suchen und finden
12.06.20 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 24 vom 12. Juni 2020

Leserforum

trügerische Sicherheit

Zu: Grenzenlos begrenzt (Nr. 22)

Die Bundesrepublik Deutschland hat das größte Hilfspaket in ihrer Geschichte auf den Weg gebracht. Mit dem Corona-Schutzschild stabilisiert die Bundesregierung die Wirtschaft, mobilisiert unsere Finanzmittel für Beschäftigte, Selbstständige sowie Unternehmen und stärkt das Gesundheitssystem.

Das ist auch alles in Ordnung. Aber: Wird denn auch in dieser hektischen Zeit über die Finanzierung und Rückzahlung nachgedacht? Die bislang beschlossenen Rettungsmaßnahmen dürften aber erst der Anfang sein. Wegen der Ausfälle bei der Gewerbesteuer fehlen in den Kommunen Milliardenbeträge.

Der Staat hat wegen der Virusepidemie aber nicht nur ein Ausgaben-, sondern auch ein Einnahmeproblem. Denn wegen des wirtschaftlichen Einbruchs muss der Fiskus gigantische Steuerausfälle verkraften. Doch damit ist das Ende der Fahnenstange nicht erreicht.

Die Bundesregierung hat bereits ein umfangreiches Konjunkturpaket nach dem Lockdown angekündigt, um die Wirtschaft wieder zum Laufen zu bringen. Für die wirtschaftliche Erholung benötigt die EU zunächst 750 Milliarden Euro. Diesbezüglich wird Deutschland natürlich den Löwenanteil finanzieren und haften.

Der Staat, so etwa der Finanzminister, habe in den letzten Jahren solide gewirtschaftet und könne es sich deshalb leisten, neue Schulden aufzunehmen – dies lasse auch die Schuldenbremse des Grundgesetzes zu. Mit dieser Beruhigungspille wird dem deutschen Steuerzahler suggeriert, dass er trotz der enormen Belastungen weitgehend ungeschoren davonkommen werde. 

Doch das dürfte sich als ein grober Irrtum erweisen, zumal der Staat in den nächsten Jahren noch mit ganz anderen finanziellen Herausforderungen konfrontiert sein wird. Man denke nur an den demografischen Wandel und den unkontrollierten Zuzug von Wirtschaftsmigranten, von denen die meisten dem Sozialstaat zur Last fallen.

Klar ist: Wir werden am Ende alle für die Kosten der Krise bluten müssen, auch wenn die Politik und Medien einen gegenteiligen Eindruck erwecken, um die Bürger in Sicherheit zu wiegen.

Doch diese Sicherheit ist trügerisch.

Johann Eggers, Jützbüttel






Eine „abgetakelte Galeere“

Zu: Baubeginn der Einheits­wippe (Nr. 22)

Dieses monumentale Bauwerk „Bürger in Bewegung“ von 50 mal 18 Metern, konstruiert als begehbares kinetisches Objekt, könnte genauso gut als Wippe im Vorkassenbereich eines Vergnügungsparks stehen. Das Freiheits- und Einheitsdenkmal aber auf dem Schlossplatz vor der barocken Schlossfassade (sogenanntes Berliner Schloss mit Humboldt-Forum) zu errichten, ist ein krasser Bruch in der historischen Mitte Berlins. Nach 30 Jahren Einheit sollte es keinen politischen und gesellschaftlichen Anspruch mehr geben, ob die Wippe (Volksmund: „Abgetakelte Galeere“) im Osten oder im Westen zu stehen hat. 

Warum hätte das Denkmal nicht auf der stark frequentierten Wiese vor dem Reichstag errichtet werden können? Durch die vielen täglichen Reichstagsbesucher wäre es volksnah und ein wichtiger Erinnerungspunkt für die Bundestagsabgeordneten. Der Sinn dieses Denkmals hätte auch globaler gefasst werden und die freiheitlichen Bestrebungen der Jahre 1848, 1918 und 1953 mit umfassen sollen. 

Ein Denkmal muss selbsterklärend sein und sollte von den Gegensätzen Architektur und Kunst leben. Leider ist das alles hier nicht erkennbar, und nur „big“ ist nicht gleichbedeutend mit „great“. So gesehen, ist das Freiheits- und Einheitsdenkmal eine Fehlentscheidung der Jury. Heute, neun Jahre nach dem Jury-Entscheid aus dem Jahr 2011, würde es wahrscheinlich einen anderen Siegerentwurf geben.

Dr. Hans-Dieter Seul, Berlin






Die CoronA-ausrede 

Zu: Wie beim „Krieg gegen den Terror“ (Nr. 20)

Corona hat nicht an allem Schuld. Da ist von der Aussetzung der Versammlungsfreiheit/Demonstrationsverbot die Rede. Meine persönliche Meinung hierzu ist, dass „Veranstaltungen“ dieser Art außerhalb geschlossener Räume stattfinden können. Nicht hier findet die Ansteckung statt. Aber warum wird sich erst jetzt so gewaltig über das Verbot aufgeregt? Es sind jetzt genau diese Menschen, die sich im Zusammenhang mit dem Migrantenproblem das Versammlungs-/Demonstrationsverbot nicht moniert haben. 

Dabei stellen die Politik, die Gutmenschen und die Gruppe „Wir lieben Islam“ noch heute pauschal fest, jede kritische Äußerung zum Thema Migration habe mit Fremdenfeindlichkeit zu tun und stellen es somit in irgendeine radikale Ecke. 

Aber etwas völlig anderes war und ist es noch immer, wenn sich radikale islamische Verbände oder auch entsprechende private Demonstrationen massiv gegen den deutschen Staat stellen. Selbst bei übelsten Beschimpfungen gehen die Sicherheitsorgane in der Regel auf Tauchstation. Die Verschärfung der Straßenverkehrsordnung bringt nichts, wenn bestehende Regelungen schon nichts bringen beziehungsweise nicht konsequent angewendet werden. Hier wurde etwas in Angriff genommen, was überfällig war und nichts mit Corona zu tun hat. 

Die Menschen, die jetzt die Straßenverkehrsordnung regelmäßig übertreten, haben das vor Corona auch schon gemacht. Es sind jene, die der Auffassung sind, dass die Straßenverkehrsordnung ohnehin nur für alle anderen gilt. Für Kritiker der Regierung gibt es im Zusammenhang mit Corona keinerlei Möglichkeiten zur Meinungsäußerung. 

Warum die Aufregung jetzt? Ich verweise nochmals auf das Thema Migration. Da hielt und hält sich die Aufregung zur Abschaffung der freien Meinungsäußerung sehr in Grenzen. 

Die Polemik gegen das Bargeld hat sich lediglich in dieser Zeit verstärkt. Es gibt aber seit Jahren Gruppierungen in der Gesellschaft, die das Bargeld abschaffen wollen. Aber nicht weil es „unhygenisch“ ist, sondern weil man mit der Abschaffung die Kontrolle über die Bürger weiter steigern kann. Also nicht überall, wo etwas mit dem „Coronamantel“ zugedeckt wird, ist auch Corona drunter. Ein wachsames Auge aller ist ratsam. 

Die Menschen, die unter jedem Stein eine Verschwörung zu finden glauben, tragen nicht zur Wahrung unserer Demokratie bei. Auch so etwas kann gefährlich werden.

Heinz-Peter Kröske, Hameln






„Lockdown“-alternativen

Zu: Bildung in Zeiten von Corona (Nr. 16)

Als Abonnent Ihrer Zeitung gefällt es mir, dass die Redaktion grundsätzlich sehr bemüht ist, unnötige Anglizismen zu vermeiden. 

Wenn man dennoch nicht eingebürgerte benutzt, sollten sie in Anführungsstriche oder kursiv gesetzt werden. Noch besser ist es, nicht dem Sprachgebrauch der regierungsnahen „Qualitätsmedien“ nachzulaufen. Sicherlich suchen auch Ihre Redakteure manchmal nach einem passenden Begriff. Hier ein paar Vorschläge: 

„Homeoffice“ heißt bereits in zahlreichen Tarifverträgen „Telearbeit“, davon ableiten lässt sich telearbeiten, Telearbeitsplatz. Das ist griffiger, folgt den deutschen Schreib- und Ausspracheregeln und ist deklinier- und konjugierbar im Gegensatz zu Homeoffice.

„Homeschooling“ ist auch so ein Ungetüm: „Telelernen“, „Teleunterricht“, „Fernunterricht“, „digitaler Schulunterricht“, „Schule daheim“ bieten sich als Alternativen an, alles Wörter, deren Schreibweise der klaren deutschen Übereinstimmung zwischen Schriftbild und Aussprache folgen, im Gegensatz zu „Homeschooling“. 

Ja, und ein „Lockdown“, auch wenn er sich doch irgendwie modern anhört, ist nichts anderes als eine nicht so harmlose Ausgangssperre, die man bitte in aller Deutlichkeit auch so belassen sollte, anstatt Sand in die Augen zu streuen. Wenn wirklich mildere Maßnahmen gemeint sind, dann bitte: „Kontaktverbote“, „Kontakteinschränkungen“, „Abstandsgebote“, womit auch gleich das „social distancing“ griffig ersetzt und übersetzt wird.

„Shutdown“ ist schon schwieriger zu übersetzen: Ich würde hier von „Corona-Drosselung“ in Wirtschaft und Gesellschaft sprechen, oder „Corona-Notbetrieb“ oder „Corona-Sparbetrieb“ „Corona-Not-Modus“.

Man beachte: Unvermittelt auftauchende Anglizismen in deutschen Texten sind Lesehindernisse, weil man im Gehirn umschalten muss auf eine andere Logik zwischen Schreibweise und Aussprache. 

Englische Wörter wie Homeschooling und Homeoffice verweigern sich der deutschen Deklination und Pluralbildung, wie es ja auch von Wörtern wie Pumps, Kids und Shrimps keinen wirklichen Singular im Deutschen gibt.

Doch das Wichtigste: Uneingebürgerte Fremdwörter kann man nicht so einfach aussprechen und sich nicht gut merken. Das wissen die Redaktionen in Spanien und Frankreich derzeit gut zu beherzigen, die kommen ohne all diese Wörter aus. Oder sollen wir in Deutschland so auf die nächste Globalisierungsrunde eingestimmt werden? 

Ulrich Ochs, Gelsenkirchen






Schon mal dagewesen

Zu: Schutz für illegale Aktion (Nr. 3) und: Linke haben ein neues Feindbild (Nr. 3)

Berlin ist vor lauter Links-Drall und Rot-Grün-Rosarot-Atmosphäre längst unregierbar geworden. Leider mit Unterstützung der Regierung und der Vasallenparteien „Die Linke“ und „Bündnis 90“. Das alles auch noch unter einer sogenannten christlich-demokratischen Kanzlerin. So etwas hatten wir in Berlin auch schon einmal vor 100 Jahren. Auch damals stinkend vor Verbrechertum und den „kleinen Mann“ verhöhnend.

Manfred Hemmersbach, Köln