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19.06.20 / Fischkonsum / Hauptsache blaues Siegel

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 25 vom 19. Juni 2020

Fischkonsum
Hauptsache blaues Siegel
H. Tews

Wegen der Omega-3-Fettsäuren gilt der Verzehr von Fisch als gesund. Das ist wohl auch der Grund, weshalb Japaner, die gerne Meeresprodukte essen, oft ein biblisches Alter erreichen.

Wenn die Menschheit aber weiter die Meere leerfischt und das Angebot auf den Fischmärkten immer knapper wird, haben nicht nur Japaner bald im Alter weniger zu lachen. So bringt die weltweit wachsende Sorge um unsere Meere und Fischbestände derzeit eine neue Welle von Verbraucher-Aktivismus ins Rollen. Nach einer Umfrage der gemeinnützigen Organisation Marine Stewardship Council, die das auf vielen Fischverpackungen aufgedruckte Umweltsiegel MSC vergibt, haben im Schnitt sechs von zehn Fischkonsumenten ihr Kaufverhalten in den vergangenen zwölf Monaten geändert, um Ozeane und Fischbestände besser zu schützen. Für die größte Studie dieser Art wurden mehr als 20.000 Menschen in 23 Ländern zum Thema Ozeane und Fischkonsum befragt, unter anderem in Deutschland. 

Generationsübergreifend haben sich die Befragten dabei am häufigsten bei der Wahl ihrer Fischprodukte umorientiert. Ein Viertel gab an, in den letzten Monaten gezielter zu Produkten gegriffen zu haben, die als nachhaltig und umweltfreundlich gekennzeichnet waren, zum Beispiel durch das blaue MSC-Siegel. Jeweils zwölf Prozent haben ihren Fischhändler oder Supermarkt gewechselt, um Zugriff auf ein nachhaltigeres Fisch-Sortiment zu haben, oder sind auf andere, mutmaßlich weniger überfischte Fischarten umgestiegen.

Die Besorgnis um die Gesundheit von Gewässern und Fischbeständen treibt dabei immer mehr Menschen um. Während jeder Dritte in Deutschland den Klimawandel als seine größte „Umweltsorge“ benennt, sind Gewässer- und Meeresschutz derzeit noch nur für jeden Fünften das wichtigste Umweltthema. Und ein Drittel der Befragten denkt, dass „sein“ Lieblingsfisch in 20 Jahren nicht mehr erhältlich sein wird. Bei vielen nimmt offenbar die Sorge zu, dass die Meere schon bald ohne Lachse, Thunfische und Garnelen sein werden.