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11.09.20 / Allenstein / Neue Straßenbahnlinien in Planung / Die Ausschreibung für das Bauprojekt ist abgeschlossen – Baubeginnverzögerung wegen Anfechtung des Ergebnisses erwartet

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 37 vom 11. September 2020

Allenstein
Neue Straßenbahnlinien in Planung
Die Ausschreibung für das Bauprojekt ist abgeschlossen – Baubeginnverzögerung wegen Anfechtung des Ergebnisses erwartet
Dawid Kazanski

Eine Ausschreibung für die Verlängerung der Straßenbahnstrecken in Allenstein wurde vor einigen Monaten vom Rathaus bekannt gegeben. Die Frist für die Einreichung von Angeboten wurde mehrmals verschoben. Schließlich endete sie am 17. Juli. Nach Angaben der Stadtbehörden wurden sieben Angebote eingereicht und alle Bewerber hatten sich an das vorgegebene Budget gehalten. 

Den besten Kostenvoranschlag für das Projekt legte das Unternehmen ZUE S.A. aus Krakau vor, das sich bereit erklärte, die Arbeiten für umgerechnet etwa 84 Millionen Euro durchzuführen. Die Stadt kann somit sogar ein wenig sparen, da für den Ausbau der Straßenbahnlinien umgerechnet etwa 106 Millionen Euro bereitgestellt wurden. „Es ist nachvollziehbar, wie wichtig ein effizienter öffentlicher Personennahverkehr heutzutage ist“, stellte der Stadtpräsident Piotr Grzymowicz fest, „deshalb bemühen wir uns konsequent um die Stärkung dieses Bereichs der Funktionsfähigkeit der Stadt. Gute Lösungen für den öffentlichen Personennahverkehr erhöhen die Bereitschaft der Einwohner, auf das Autofahren zu verzichten, was sich wiederum auf den Lebenskomfort der Städter und die Umgebung auswirkt.”  

Die geplante Erweiterung der Straßenbahnverbindungen in Allenstein umfasst den gesamten Bau der Straßenbahninfrastruktur in den Straßen: Kleebergerstraße [Pilsudskiego], Wyszynskiego, Synów-Pulku, Krasickiego und Wilczynskiego bis hin zur Stadtsiedlung Stolzenberg [Pieczewo] und auf dem Platz am Hohen Tor. Dadurch wird es möglich sein, zwei weitere Straßenbahnlinien (Nr. 4 und 5) in Betrieb zu nehmen. Die zweigleisige Straßenbahnstrecke wird in der Straße Wilczynskiego im Bereich der bestehenden Buswendeschleife in Stolzenberg beginnen, wo eine viergleisige Endhaltestelle sowie eine Fahrradüberdachung und ein Sozial- und Informationsstandort entstehen sollen. Dann werden die Gleise entlang der Straßen Krasickiego, Synów Pulku, Wyszynskiego und der Kleebergerstraße weitergeführt, wo sie an der Kreuzung mit der Roonstraße mit dem bereits bestehenden Gleissystem verbunden werden. 

Erwähnenswert ist auch die Errichtung einer etwa 270 Meter langen Überführung, die über die Kreuzung der Straßen Krasickiego und Synów Pulku geführt werden soll. Neben der Errichtung eines neuen Gleisbettes umfasst das Projekt auch den Bau von 13 neuen Haltestellen, die Umgestaltung von Kreuzungen, die Installation neuer Ampelanlagen, die Modernisierung der Straßen- und Abwasserinfrastruktur sowie die Renovierung und den Neubau von Bürgersteigen und Fahrradwegen entlang der Straßenbahnstrecke. Die Umsetzung dieses Vorhabens soll etwa 26 Monate ab dem Datum des Vertragsabschlusses dauern. Wie Grzymowicz sagte, werde das durch mögliche Klagen der verbleibenden Anbieter gegen die Entscheidung der Stadtbehörden sowie durch die traditionelle Kontrolle der öffentlichen Beschaffungsverfahren beeinflusst. Obwohl die neuen Straßenbahnwege sicherlich die Verbindungen in der Stadt verbessern werden, müssen die Allensteiner noch viel Geduld aufbringen. Die Städter werden nämlich zwei Jahre lang mit Straßensperren, verlängerten Arbeitsfahrten und verstopften Straßen konfrontiert sein, was das Leben sehr erschweren kann.