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09.10.20 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 41 vom 09. Oktober 2020

Leserforum

Lehrreicher 9. November

Zu: 30 deutsche Geschichten (Nr. 40)

Leider hat der 3. Oktober als Nationalfeiertag überhaupt keine Beziehung zur jüngeren deutschen Geschichte. Warum hat unser damalige Kanzler Helmut Kohl nicht den 9. November genommen?

Am 9. November protestierten Matrosen gegen die Verlängerung des Ersten Weltkriegs. Am 9. November unternahm Adolf Hitler einen Putschversuch in Bayern, fünf Jahre nach dem Ende des Ersten Weltkrieges. Dann folgte 15 Jahre später die Reichskristallnacht. Jüdische Geschäfte wurden zerstört und Synagogen wurden abgebrannt. Heute sagt man nur noch Pogromnacht. 

Dann folgt der 9. November 1989 mit dem Mauerfall in Berlin. Vier wichtige Ereignisse am 9. November, die alle in Beziehung zueinander stehen. So könnten Lehrer Geschichte für Schüler noch interessanter machen. 

Edmund Ferner, Fehmarn Landesvorsitzender der Ostpreußen in Schleswig-Holstein






Symbol des Gehorsams

Zu: Maskierte Wahrheit (Nr. 38)

Der Kommentar (über die Maskenpflicht, d. Red.) war wieder hervorragend. Der Autor zeigt darin so viele Dinge auf, die zutreffender nicht sein können. Warum werden zum Beispiel andere Experten nicht gehört? Die Maskenpflicht wird uns wirklich krank machen. Aber sie dient ja als Symbol des Gehorsams gegenüber den Maßnahmen der Regierenden. Und tagtäglich werden wir zugeschüttet mit den angstmachenden und ständig steigenden Infektionszahlen. Die zweite Welle war wohl schon lange in der Schublade.

Danke nochmal für Ihre mutige Veröffentlichung, aber in einer Demokratie hat man ja Meinungsfreiheit, oder?

Manfred und Gisela Löffelmacher, Flensburg






Auf die Tradition gepfiffen

Zu: Es stinkt gewaltig (Nr. 39)

Das Jahr 2020 steht ganz im Zeichen von Corona, von der Corona-Politik und von den Corona-Politikern. Hygienekonzepte und Abstandsregelungen sind in Mode, ebenso wie die allerorts so sehr beliebte Maskenpflicht.

Städte und Gemeinden sagen daraufhin alles ab, was es da noch so abzusagen gibt, betroffen davon sind auch viele Weihnachts- und Christkindlesmärkte, und was nicht so richtig abgesagt wird, das wird dann halbherzig durchgezogen.

Eigentlich alles sehr schade, aber irgendwie habe ich schon lange keine richtige Lust mehr auf irgendeine Feier mit mehr als zwei Personen. Pfeif auf alle Tradition, im Pandemie-Jahr 2020 spielt die Tradition überhaupt keine Rolle!

Lasset uns die Viren einfach durch die Gegend schleudern; Masken runterziehen, richtig fest ausbeuteln, und wieder aufsetzten, fertig ist die Chose, pardon die Soße.

Riggi Schwarz, Büchenbach






Schleichende Deformation

Zu: Das Problem sind nicht allein die Polizisten (Nr. 39)

In gleichem Maße, wie der Zustrom nach Deutschland als El Dorado für jedermann anstieg, wurde der Handlungsspielraum für Ordnungshüter immer mehr eingeschränkt. 

Die angeordnete Deeskalation, insbesondere gegenüber aggressiven, multikulturellen „Bereicherern“, mit Steuergeldern gemästeten Antifa-Schlägern und anderen staatszersetzenden Gruppierungen wird als Schwäche ausgelegt, und entsprechend werden die Polizisten behandelt. Man kann die Ordnungshüter ungestraft bespucken, beschimpfen und angreifen. Das bewirkt ihre Diskreditierung in der Öffentlichkeit und eine Spaltung zwischen der Polizei als staatliche Institution und der Bevölkerung. 

Die innere Sicherheit kann vom geschwächten Rechtsstaat schon lange nicht mehr gewährleistet werden. Da der Polizei der vom Dienstherrn geschuldete Rückhalt verweigert wird, nehme ich an, dass sich frustrierte Polizisten und Polizistinnen bereits innerlich von ihrem entwerteten Beruf verabschiedet haben. 

Wie lange wird man die schleichende Deformation der Polizei als Vertreter des Gewaltmonopols noch hinnehmen und sich von linksgrünen Entscheidungsträgern dafür manipulieren lassen? Die verbleibenden Opportunisten unter den Ordnungshütern tragen selbst zum Verlust ihres Ansehens in der Bevölkerung bei.

Gisela Recki, Eitorf






lahme Tänzer

Zu: Die Gräben zwischen Eliten und Bürgern werden größer (Nr. 36)

Mir ist in der letzten Zeit ein Debakel aufgefallen, das unsere Gesellschaft wie ein geistiges Pestvirus befallen hat und das unser Land eher noch zugrunde richten kann als das andere Virus: das Fundamentalismus-Virus. Es gilt der Mythos, dass sich eine bestimmte Politikerkaste und die ihnen wohlgesinnten Medien im Stand der Erleuchtung befinden. Infantile Narrative werden vorgegeben, Diskussionen finden nicht statt, es gilt eine schwarz-weiße Welt, in der selbstredend auch die Meinungsfreiheit nicht stattfindet. 

Was darf man noch laut und öffentlich sagen und was nicht? Als jemand, der auch rational argumentieren kann, befremdet mich der seit Jahren erkennbare Trend, nur noch dem eigenen Lager zuzuhören, von zuzustimmen ganz zu schweigen. Gerade in der Zeit ab März, in der man auch anderer Ansicht sein könnte, wie die Corona-Problematik und die (rechts-)politische Umsetzung der Krisenbewältigung zu bewerten sein könnten, ist es eine Art Damoklesschwert, das über einem „Systemkritiker“ hängt.

Beruf, Umfeld, Familie, Freundes- und Bekanntenkreis – hier wird ein Abweichen der Meinungen gleich mit Sanktionen belegt. Ausgrenzung, Anschweigen, Ausladen. Nicht mehr reden. Wie ein unsichtbares Manko wird dem kritischen Geist regelrecht die Pestbeule an die Stirn geklebt. Im Rahmen der Meinungsfreiheit bewegen sich derzeit vor allem die Personen, die sich in den links-alternativen Kreisen bewegen. Hier wird Meinung gemacht. Antifa ist cool, alles andere wird den „neuen Rechten“ zugeordnet, sobald man daran erinnert, dass hierzulande (noch) die Justiz bestimmt, wer wann wo wie demonstrieren darf und wer nicht.

Es hat leider keinen Sinn mehr, den Diskurs und Meinungsaustausch zu suchen. Der politische Gegner ist dem jeweils anderen Lager fast schon verhasst, das gilt vor allem für die linke Seite, die sich hysterisch auf das bürgerliche Lager stürzt. Rechtskonservative Positionen werden pauschal als „voll Nazi“ verunglimpft. Wie in der DDR werden vor allem totalitäre Ansichten toleriert. Wer in der Corona-Debatte nicht opportune wissenschaftliche Hypothesen und Fakten genauer untersucht sehen möchte, gilt als „Alu-Hut“ (als Verschwörungstheoretiker, d. Red.). Dinge werden hineininterpretiert, die man weder sagt noch meint.

Mir ist aufgefallen, dass man dann gerade von den Gutbessermenschen und politisch eher links der Mitte angesiedelten Personen zuerst noch demonstrativ geradezu verächtlich und herablassend behandelt wird, bevor der Kontakt als abgebrochen gilt. Die rote Linie ist überschritten. Kritische Stimmen sollen nicht gehört werden, es ist vonseiten der Regierenden und ihrer Anhänger nicht von Interesse, in einen Dialog zu kommen. 

Ist das schade oder nicht, darüber ließe sich trefflich streiten, doch wird diese Haltung der „moralisch Überlegenen“ die Gesellschaft immer mehr spalten. Soll man deshalb schweigen, nur noch im eigenen Saft schmoren? 

Arthur Schopenhauer kannte dieses Dilemma: „Aber freilich wird alsdann in der Gesellschaft manchem bisweilen zumute sein, wie einem Tänzer, der auf einen Ball gekommen wäre, wo er lauter Lahme anträfe: mit wem soll er tanzen?“ 

Peter Mensing, Langenhagen