18.05.2024

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Folge 14-21 vom 09. April 2021 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 14-21 vom 09. April 2021

Leserforum

Infantiles Stadium

Zu: Ab in die Ruhepause (Nr. 12)

In Deutschland ist die Demokratie – nach dem gescheiterten Intermezzo Weimar – erst 70 Jahre alt und die Bürger sind trotz zweier Diktaturen im letzten Jahrhundert immer noch sehr obrigkeitshörig. Das unterscheidet die bundesrepublikanische „repräsentative Demokratie“ grundlegend von der Schweizer Basis-Demokratie, die seit vielen Jahrhunderten etabliert und bewährt ist und wo der Bürger in Volksentscheiden seine Sicht der Dinge gegen fast das komplette Polit- und Medienestablishment durchsetzen kann, so aktuell das Vermummungs- und Verhüllungsverbot.

Der deutsche Untertan möchte im Grunde einen „guten“ König, Führer, Präsidenten/Kanzler oder eine „Landesmutti“, der oder die alles regelt, sodass man sich nicht selbst um seine ureigensten Probleme kümmern muss, was ja so „anstrengend und komplex“ ist.

Trauriges Fazit: Die Demokratie in Deutschland ist noch immer im infantilen Stadium – und die „regierende Elite“ lebt mit infantilen Untertanen sehr gut, möchte es auf keinen Fall ändern und fördert diesen Zustand mit allen Kräften und Medien.

Dr. Christian Gerth, Haltern am See 






Wenn Habeck kanzler wird

Kinder an die Macht (Nr. 12)

Während die CDU/CSU in der Kanzlerfrage völlig zerstritten ist und keiner dem anderen etwas zutraut, wittern die Grünen Morgenluft, derweil die Kanzlerin die Messer für ihre treuen Vasallen schärft. Liebe CDU/CSU, die Zeit bis zur Wahl, voraussichtlich am 26. September, ist denkbar kurz, auch für einen Kanzlerkandidaten Friedrich Merz, das Ruder noch herumreißen zu können, zumal er eine Koalition mit der AfD kategorisch ausgeschlossen hat. 

Ich gratuliere dem neuen Kanzler Habeck. Adenauer und Strauß werden im Grab rotieren. Nach der Wahl steht fest, dass jedes Volk die Regierung bekommt, die es gewählt hat und die es somit auch verdient. Die Nachkriegsgeneration hat recht, wenn sie sagt, ein Glück, dass wir schon so alt sind. Amen! 

Bärbel Ballhorn, Aschersleben






Bewegender Nachruf

Zu: Ein einzigartiger Musiker und Zeitzeuge ostpreußischen Schicksals (Nr. 12)

Tief bewegt las ich den Nachruf für den Violinisten Michael Wiek. Er war 1995 als Violinist und Vortragender in Plüderhausen, dabei erwarb ich sein Buch „Zeugnis vom Untergang Königsbergs“ mit persönlicher Signatur. In Abständen von Jahren hatte ich es zwei Mal gelesen. Jetzt nach dem Nachruf habe ich es zum dritten Mal gelesen und mit Schaudern diese Hölle Königsberg nochmal miterlebt. Dank meiner couragierten Mutter (mit vier Kindern) waren wir noch bis Stolp in Pommern gekommen.

Auch dort haben wir genügend Angst und Schrecken erlebt, aber nicht so wie in Königsberg. Das Bemerkenswerteste am Buch von Wiek war mir, dass er keinerlei Hass auf seine Peiniger zum Ausdruck bringt, sondern die Frage aufwirft, wozu Menschen fähig sind und dass diese Anlagen ja in jedem Menschen stecken und zum Ausbruch kommen können.

Gelernt hat man nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wohl nichts. Denn seitdem toben weltweit Kriege, Stellvertreterkriege und kriegerische Auseinandersetzungen mit unvorstellbaren Flüchtlingsproblemen, die zwar bedauert und gleichzeitig aus unterschiedlichen Interessen am Kochen gehalten werden. Nicht einmal Corona kann diese Entwicklung aufhalten. Wir können nicht dankbar genug sein, dass wir in Europa in der wohl noch nie dagewesenen längsten Friedenszeit leben dürfen. Das ist nicht selbstverständlich. Wer meint, dass es ihm schlecht geht, soll bitte das Buch von Michael Wiek lesen. Denn bald gibt es keine Zeitzeugen mehr. 

Fritz Steinbacher, Plüderhausen






Eine fast vergessene Untat

Zu: Als Oberschlesien geteilt wurde (Nr. 11) 

Die Volksabstimmung in Oberschlesien am 20. März vor 100 Jahren, der trotz eines Resultats von fast 60 Prozent für Deutschland eine Abtrennung des oberschlesischen Industriereviers an Polen folgte, bietet Anlass, an den Volkstumskampf der Sudetendeutschen zu erinnern. Diese waren gegen ihren Willen in die 1918/19 gegründete Tschechoslowakei hineingepresst worden.

Vom Recht auf Selbstbestimmung, wie es der US-Präsident Woodrow Wilson (1913–1921) den Völkern Österreich-Ungarns allenthalben zusprach, war für die Sudetendeutschen nicht die Rede. Als sie in den Tagen vom 3. bis 5. März 1919, vor allem auf Initiative der sudetendeutschen Sozialdemokraten unter ihrem Vorsitzenden Josef Seliger, friedlich für eben dieses Recht demonstrierten, zerschlug tschechoslowakisches Militär die Kundgebungen. 54 sudetendeutsche Tote, darunter zwei jüdische Mitbürger, und über 100 Schwerverletzte waren zu beklagen. Die Opfer wurden nie entschädigt, die Täter nicht festgestellt. 

Der Tschechoslowakei gelang es, eine Untersuchung der Massaker durch andere Länder zu verhindern. Deshalb wurde die Gewalt an den Sudetendeutschen in der Welt kaum zur Kenntnis genommen. 

Eine Ausnahme bildete die neutrale Schweiz. So kommentierte die „Neue Zürcher Zeitung“ am 6. März 1919 die tschechoslowakischen Verbrechen mit folgenden Worten: „Die Ereignisse in Deutschböhmen und die Akte tschechischer Brutalität gegen die deutschböhmischen Demonstranten erwecken die größte Erbitterung. Nachdem schon vorgestern in Karlsbad, Reichenberg, Eger, Aussig, Sternberg, Brüx, Mies und Neutitschein das tschechoslowakische Militär mit Salvenfeuer und Bajonetten gegen die deutsche Bevölkerung gewütet hatte, die sich zu durchaus friedlichen Kundgebungen für das Selbstbestimmungsrecht der Deutschen Böhmens zusammengefunden hatte, haben gestern tschechoslowakische Soldaten in Kaaden und Karlsbad erneut Grausamkeiten gegen Deutsche verübt.“

Dr. Walter Kreul, Germering






Betriebswirtschaftliche Null

Zu: Antragsteller im Hindernislauf (Nr. 12)

Meines Erachtens muss niemand in der Regierung Stolz auf die missratenen Maßnahmen zeigen. Schon die Mehrwertsteuerposse in der Gastronomie war ein steuerlicher und betriebswirtschaftlicher GAU. Finanzminister Olaf Scholz hat die Possen mit der Umsatzerstattung zu 

75 Prozent an notleidende Unternehmer fortgesetzt. Das ist Irrsinn und ein betriebswirtschaftlich völlig falscher Ansatz. Folgen: totales Chaos, tausend neue Nebenbedingungen. Viele betrügen, viele bereichern sich und viele Zombieunternehmen werden die Darlehen nicht zurückzahlen. 

Darüber denken Politiker nicht nach, denn sie können nicht ökonomisch denken, weil sie das nicht lernten. Gesundheitsminister Jens Spahn, der zwei Jahre Bankkaufmann gelernt hat, hat bereits bewiesen, dass er zu kaufmännischen Tätigkeiten wie Maskeneinkäufen nicht fähig ist. 

Albert W. Scheer, Schneverdingen






Noch Ein weiterer Fall

Von einem „Mord“, der keiner war (Nr. 12)

Ich hätte noch einen ergänzenden Fall, wo zwei Farbige tatsächlich zum Mordopfer wurden. Aber das geschah nicht aus Rassismus, sondern aus Raffgier eines DDR-Geheimdienstoffiziers.

Bei den Recherchen zu dem Fall erfuhr ich, dass im Raum Lutherstadt Wittenberg auf einer deutschen Kriegsgräberstätte heimlich bei Nacht und Nebel zwei Mordopfer entsorgt worden waren, einfach weil man aus konspirativen Gründen keinen besseren Platz für sie wusste.

Henrik Schulze, Jüterbog