18.05.2024

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Folge 41-21 vom 15. Oktober 2021 / Panama Papers / Es droht auch Ärger für die Deutschen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 41-21 vom 15. Oktober 2021

Panama Papers
Es droht auch Ärger für die Deutschen

Bislang tauchten in den veröffentlichten Auszügen aus den Pandora Papers nur zwei Namen deutscher Staatsbürger auf. Zum einen soll das ehemalige Supermodel Claudia Schiffer, dessen Vermögen auf 200 Millionen Euro geschätzt wird, mit Offshore-Finanzkonstrukten Steuern vermieden haben und zum anderen die Unternehmerin und Vertraute des spanischen Ex-Königs Juan Carlos, Corinna zu Sayn-Wittgenstein-Sayn. 

Deshalb fiel die Reaktion der Bundesregierung demonstrativ gelassen aus: „Erstvermutungen legen nahe, dass der Deutschlandbezug jetzt erst mal nicht so groß ist“, sagte eine Vertreterin des Finanzministeriums nach Bekanntwerden der Enthüllungen, wobei sie hinzufügte, ihre Behörde habe bislang keine Einsicht in die Dokumente genommen. Regierungssprecher Steffen Seibert verkündete, man werde die Berichterstattung in den Medien „aufmerksam“ verfolgen.

Dabei könnte es über kurz oder lang zu einem bösen Erwachen kommen, wie das Beispiel der Panama Papers von 2016 nahelegt. Damals stellte sich heraus, dass mindestens 28 deutsche Banken in die anrüchigen Geschäfte des Offshore-Dienstleisters Mossack Fonseca in Panama verwickelt waren. An erster Stelle rangierte dabei die Deutsche Bank, welche bei der Gründung von 426 Briefkastenfirmen Hilfestellung geleistet hatte.

Ebenfalls mit von der Partie: die Dresdner Bank, UBS Deutschland, die BayernLB und die Commerzbank. Insgesamt assistierten diese Kreditinstitute bei der Schaffung von 1127 Offshore-Konstrukten. Recht aktiv zeigte sich auch die Hamburger Privatbank Berenberg, der vorgeworfen wurde, über 13 Offshore-Unternehmen in Drogen- und Schwarzgeldgeschäfte sowie den illegalen Waffenhandel verwickelt zu sein. Außerdem trat zutage, dass der CSU-Politiker Eduard Lintner 819.500 Euro über Briefkastenfirmen aus Aserbaidschan erhalten hatte. Auch dem Rennstall von Mercedes-Benz wurden unethische Offshore-Aktivitäten nachgewiesen.W.K.