04.05.2024

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1998 Hilfe für Heilsberg: Der Johanniterorden weiht seine neunte Sozialstation in Ostpreußen ein

© Das Ostpreußenblatt    / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 1998


Hilfe für Heilsberg
Der Johanniterorden weiht seine neunte Sozialstation in Ostpreußen ein
Ingeborg Wandhoff

Für die Mitglieder des Johanniterordens war es ein großer Tag. Unter starker Beteiligung von deutscher und polnischer Seite wurde die neunte Sozialstation der Johanniter in Ostpreußen eröffnet. Die Stadt Heilsberg hatte aus diesem Anlaß die Kapelle und den Remter im Schloß, dem ehemaligen Sitz der Bischöfe von Ermland, geöffnet und damit diesem Tag einen großen und würdigen Rahmen verliehen.

Bereits vor fünf Jahren, im November 1993, konnten die ersten Sozialstationen der Johanniter in Ostpreußen ihrer Bestimmung übergeben werden. In Johannisburg und Sensburg begann damals die Pionierarbeit für diese Einrichtungen. Inzwischen arbeiten neun Johanniter-Sozialstationen als gemeinsames Werk des Johanniterordens und der Kreisgemeinschaften der Landsmannschaft Ostpreußen im südlichen Ostpreußen, die heute zum Segen für die dort lebenden Menschen geworden und aus dem örtlichen Gesundheitswesen nicht mehr wegzudenken sind. In Johannisburg und Sensburg hat aus Anlaß des fünfjährigen Bestehens dieser Stationen bereits Anfang Dezember eine offizielle Jubiläumsfeier stattgefunden.

Die neue Station in Heilsberg ist, wie auch der Deutsche Verein, in der Grundschule untergebracht, die von der Deutsch-Polnischen Stiftung gefördert wurde. In einem Einzugsbereich von etwa 320 000 Einwohnern wirken die Johanniterstationen nunmehr in neun Dependancen, um Armen, Kranken, Behinderten und Hilfsbedürftigen beizustehen. 15 Krankenschwestern arbeiten in den Stationen, die in den täglichen Sprechstunden im abgelaufenen Jahr etwa 20 000 Einzelhilfeleistungen erbrachten. Dabei wurden nach ärztlicher Verordnung etwa 35 000 Originalpackungen Medikamente ausgegeben. Ebenso wurden etwa 1600 Patienten zu Haus betreut, von denen 900 eine regelmäßige Hilfe erhalten. 342 zumeist kinderreiche Familien erhielten zusätzlich soziale oder materielle Hilfe.

Obwohl die Beteiligung der polnischen Kommunen an der Finanzierung der Sozialstationen zunimmt, ist die finanzielle Grundlage, die von den Kreisgemeinschaften der Landsmannschaft Ostpreußen, der Johanniter-Unfallhilfe und der preußischen Genossenschaft des Johanniterordens geschaffen wird, hauptsächlich aber auf Spenden von Einzelpersonen basiert, langfristig gefährdet.

Die Stationen werden von Kiel aus betreut und regelmäßig mit dem nötigen Verbrauchsmaterial, mit Medikamenten und Pflegehilfsmitteln versorgt. Um diese Versorgung zu sichern und um ein stabiles finanzielles Fundament für dieses Werk zu schaffen, haben Förderer und Freunde der Sozialstationen einen Verein gegründet: den "Förderverein für Johanniter-Sozialstationen in Ostpreußen e.V.".

Die Gründungsmitglieder des Fördervereins kommen aus den Reihen der Johanniter-Unfallhilfe, des Johanniterordens und der Kreisgemeinschaften. Dem Vorstand gehören an: Dr. Christian Meyl (1. Vorsitzender), Ingeborg Wandhoff (2. Vorsitzende) und Hubertus Hilgendorff als Geschäftsführer. Weitere Gründungsmitglieder des Fördervereins sind: Eberhard v. Redecker, Wolf-Friedrich Graf Finckenstein, Dietrich v. Elsner, Klaus Beyer, Gisela Harder, Sigrid Meyl und Maren Braak. Der Verein ist als gemeinnützig eingetragen beim Amtsgericht Burgwedel, und jeder kann förderndes Mitglied werden (Kontakt: Johanniter-Unfallhilfe Kiel, Frau Wandhoff, Telefon 04 31/66 19 90).

"Die Sozialstationen in Ostpreußen sind eine Aufgabe, der wir uns – gleich ob Johanniter oder nicht – mit ganzer Kraft widmen müssen", so der Gründungsaufruf des Vorstandes des Fördervereins.