17.05.2024

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07.08.99 Die Ostpreußische Familie

© Das Ostpreußenblatt    / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 07. August 1999


Die Ostpreußische Familie
– Leser helfen Lesern –
Ruth Geede

Lewe Landslied,

eine unserer schönsten Geschichten ist die der Geschwister Komp. Ich habe sie auch in unserem Familienbuch "Einfach wundervoll" festgehalten, weil sie von einem echten Wunder berichtet. Da suchte der Königsberger Helmut Komp jahrzehntelang nach seiner kleinen Schwester Irmgard, die 1945 nach dem Tod der Mutter als Fünfjährige in ein russisches Waisenhaus kam. Helmut Komp, Ältester der Geschwister, floh mit seinem Bruder Manfred nach Litauen, später kamen beide nach Sachsen. Alles Suchen nach der Schwester zu DDR-Zeiten blieb vergeblich. Nach der Wende suchte Helmut Komp mit neuer Hoffnung weiter, auch über die Ostpreußische Familie. Die Lösung kam dann unerwartet: Aufgrund eines ungenau angegebenen Namens war die Schwester in den Karteien als "Irmgard Komm" registriert worden und lebte, inzwischen verheiratet, unweit des Bruders. So fanden die Geschwister nach fast 50 Jahren zusammen!

Nun sucht Helmut Komp wieder nach Familienangehörigen, diesmal nach seinem Großvater: Otto Dorsch, zuletzt wohnhaft in der Lochstädter Straße 83 in Königsberg-Rathshof. Seine Tochter Maria Komp, die Mutter von Helmut, wurde von den Russen – Soldaten der 11. Armee – tödlich vergewaltigt. Ihr Bruder, Helmut-Ernst Dorsch, war 1943 bei den Kämpfen um Witebsk gefallen. Niemand konnte Herrn Komp bisher Auskunft über seine Großeltern geben, von deren Existenz in dem Haus in der Lochstädter Straße – das übrigens noch stehen und bewohnt sein soll – er erst kürzlich erfahren hat. Wer kannte die Großeltern Dorsch, war mit ihnen benachbart oder befreundet, und kann über deren Schicksal Auskunft geben? (Helmut Komp, Auf der Goldenen Höhe 2c in 04736 Waldheim)

Auch Ruth Kühne hatte schon einmal Glück bei uns, als sie von der Raupenkette in Nidden berichtete und mehr über dieses Naturereignis wissen wollte. Sie erhielt sehr informative Anrufe und Briefe. Als Memeler Kind liebt sie Elche. Nun geht ihr ein Elch-Gedicht nicht aus dem Sinn, das sie in einem verlassenen Haus in Stutthof entdeckte. Sie lernte es damals auswendig, aber heute kann sie sich an keine Zeilen mehr erinnern. Ich habe ihr drei zugesandt, weil ich glaubte, eines müßte das richtige sein. Aber Irrtum: Weder das Kudnig-Gedicht (Er steht wie aus Stein gehauen im Erlenhain …), noch das berühmte Gedicht von Heinrich Eichen, das auch vertont wurde (Abends treten Elche aus den Dünen …) oder das Tielo-Gedicht (Fährten breit im Moos …) waren das Gesuchte. Wer kennt noch weitere Gedichte über unser ostpreußisches Urwild? Bitte nicht die hier mit ihren Anfängen genannten Gedichte zusenden! (Ruth Kühne, Plöner Straße 142 in 23701 Eutin.)

In diesem Jahr konnte Waltraud Warncke, geb. Segendorf, zum ersten Mal in die Heimat ihres Vaters reisen. Die liegt im Kreis Ebenrode in Hollenau, früher Jodszen. Dort wurde Erich Segendorf 1903 geboren. Sein Vater war Mathes Segendorf, geb. 1873 in Alexkehmen (später Alexbrück) seine Mutter Anna Kalweit, geb. 1872, stammte aus Rudschen (Talfriede). Nun fragt Frau Warncke, ob jemand noch alte Bilder und Ansichtskarten von diesen Orten besitzt und wer die Familien Segendorf und Kalweit kannte. Besonders interessiert ist sie an einer Ortsskizze von Alexbrück und Talfriede mit Eintragung der Höfe und Familiennamen. Von Hollenau besitzt sie bereits eine und konnte deshalb bei ihrem Besuch zwei Häuser ausfindig machen. Alexbrück ist eingeebnet, und in Talfriede steht nur noch ein Haus. (Waltraud Warncke, Undinestraße 30 in 12203 Berlin.)

Eure

Ruth Geede