20.04.2024

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1999 Massenmedien ohne Interesse für Fälschungen der Anti-Wehrmacht-Ausstellung

© Das Ostpreußenblatt / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 1999


Die Wahrheit ist nicht gefragt
Massenmedien ohne Interesse für Fälschungen der Anti-Wehrmacht-Ausstellung

Während der schleswig-holsteinische Landtagspräsident Arens (SPD) in einer großen Pressekonferenz zum Ausklang der umstrittenen Anti-Wehrmacht-Ausstellung im Kieler Landeshaus sich selbst und seine Sympathisanten lobte und ausschließlich zustimmende Urteile verlas, hatte nicht weit davon entfernt das junge "Ludwigsfelder Verlagshaus" zu einem Pressegespräch eingeladen. Man hatte angekündigt, kritische Historiker und Publizisten über die Reemtsma-Ausstellung zu Wort kommen zu lassen.

So wurde der polnische Geschichtswissenschaftler Dr. Bogdan Musial erwartet, der, wie kürzlich der "Spiegel" berichtete, festgestellt hatte, daß zahlreiche Fotos mit Leichenbergen, die Heer und Reemtsma als Opfer der deutschen Wehrmacht deklarierten, in Wahrheit vom sowjetischen DKWD umgebrachte Menschen zeigen. Der Münchener Historiker Dr. Walter Post, der bekannte Fernsehjournalist Rüdiger Proske sowie der Historiker Karl-Heinz Schmick von der privaten "Forschungsstelle für Militärgeschichte", Berlin, sollten über Verfälschungen und Manipulationen in der Reemtsma-Ausstellung referieren. Nur wenige Vertreter einiger Zeitungen waren erschienen: Hörfunk und Fernsehen fehlten ganz. Die meisten Journalisten verließen nach zehn Minuten die Pressekonferenz – Kritik an der Ausstellung ist zur Zeit nicht gefragt.

Proske prangerte erneut die Unwissenschaftlichkeit und den propagandistischen Charakter der Ausstellung an, die durch ihre Machart die Aufarbeitung der Geschichte des Zweiten Weltkrieges behindert. Reemtsma und seine Freunde stellen keine Fragen, sondern behaupten ohne Beweise und verlangen von Kritikern, sie hätten die Fehlerhaftigkeit zu beweisen. Von 314 untersuchten Bildern entspricht nach Proske kein einziges den Kriterien der Wissenschaft. Das angebliche Tagebuch eines gefallenen deutschen Soldaten, aus dem die Ausstellung Auszüge mit Berichten über Greuel zeigt, gibt es im Original nicht. Weil die SPD die Ausstellung, die Proske als "Schrott" bezeichnete, unterstützt habe, sei er kürzlich nach jahrzehntelanger Mitgliedschaft aus der Sozialdemokratischen Partei ausgetreten. Post kritisierte, daß in der Ausstellung bei gezeigten Tötungen nicht unterschieden werde, ob es sich um völkerrechtlich gedeckte Hinrichtungen von außerhalb des Völkerrechts kämpfenden Partisanen oder um wirkliche Morde gehandelt habe.

Der polnische Historiker Dr. Musial, der kurzfristig wegen einer Krankheit nicht teilnehmen konnte, legte eine schriftliche Erklärung vor, in der er seine Vorwürfe bekräftigte: Reemtsma und Heer hätten offenbar bewußt vom sowjetischen Geheimdienst ermordete Ukrainer, Polen und Juden als Opfer der deutschen Wehrmacht ausgegeben. Von ihm angebotene Beweise hätten Heer nicht interessiert.

Der Historiker Schmick von der "Forschungsstelle für Militärgeschichte" in Berlin zeigte einige Ausstellungsbilder, die schon vor Jahren in anderem Zusammenhang und mit anderer Beschriftung in Büchern erschienen sind. Als Beispiel für Verfälschungen legte er aus dem Ausstellungskatalog von der Seite 195 ein Foto von drei an einem Galgen erhängten Personen mit Schildern um den Hals vor, die in der Ausstellung unbeschriftet sind. Die Ausstellung behauptet, es handele sich um von Wehrmachtsoldaten gehängte Polen oder Sowjets. In dem Buch "Das Jahrhundert im Bild" sah man vor vielen Jahren das gleiche Bild, allerdings mit beschrifteten Schildern. Sie besagten , daß es sich offenbar um deutsche Deserteure gehandelt habe.

Bei anderen Fotos der Reemtsma-Ausstellung glaubt Schmick beweisen zu können, daß sie aus Montagen bestehen. Nach seiner Aussage sollen "hundert Dinge der Ausstellung nicht stimmen". Er bereitet darüber eine Schrift vor, die im Ludwigsfelder Verlagshaus in Ludwigsfelde in Kürze erscheinen soll. Auch diese Kritik an der Wehrmacht-Ausstellung wurde von Presse, Funk und Fernsehen nicht zur Kenntnis genommen. Hans-Joachim v. Leesen