Mal wieder die "Multis"Jürgen
Trittin kann sich von seinen altlinken Denkschablonen nicht lösen. Jetzt beschimpft der
grüne Umweltminister doch tatsächlich die Mineralölkonzerne, weil sie den Benzinpreis
erhöht haben.
Das ist zunächst einmal heuchlerisch, hat doch Trittin mittels der sogenannten
"Öko-Steuer" selbst an der Preisschraube gedreht. Darüber hinaus aber
erscheint die Kritik auch völlig unverständlich. Gerade die Grünen, die 1998 noch fünf
Mark für den Liter Normalbenzin eintreiben wollten, sollten doch hoch erfreut sein, wenn
die Kraftstoffpreise jetzt wenigstens die Zwei-Mark-Grenze durchbrechen.
Straßen-"Rückbau", Poller, Sperren, 30 km/h auf den Ausfallstraßen der
Großstädte und Benzin zu Apothekerpreisen war das nicht immer der Rezeptkatalog
grüner Volkserziehung zur "Verkehrsvermeidung"?
Trittin treibt anderes um: Zunächst merkt er, wie vermeintlich grüne mit vermeintlich
linken Vorstellungen kollidieren die "kleinen Leute" müssen anteilig an
ihrem Gesamteinkommen das meiste für Benzin bezahlen. Zudem weiß er natürlich, daß die
Öko-Steuer ein einziger Schwindel zur Füllung öffentlicher Kassen ist. Das schlechte
Gewissen läßt ihn die Flucht nach vorn antreten. Und ebendort findet er den alten
Erzfeind aller dogmatischen Linken: Das "Kapital", zur Zeit in Gestalt der
"Öl-Multis".
Deprimierend zu beobachten, daß sich der "Standort Deutschland" einen
Bundesminister leistet, der uns noch am Beginn des neuen Jahrtausends tatsächlich mit den
uralten Klassenkampfreflexen des vorvorigen Jahrhunderts auf die Nerven geht. Hans Heckel