Atmende Nacht und Bäume ohne Windverführen mich, an
deinen Mund zu denken,
und daß die Pferde, mich hinwegzulenken,
schon vor den Wagen angebunden sind;
daß alles uns verließ, wie Wasser rinnt,
daß von dem Lieblichsten, was wir uns schenken,
nichts bleiben kann und weniges gedenken:
Blick, Lächeln, Hand und Wort und Angebind;
und daß ich so einsam bekümmert liege,
und dir so fern, wie du mir fern geblieben
die Silberdünste, die den Mond umflügeln,
sind ihm so ferne nicht, als ich dir fliege,
so ferne Morgenrot nicht Morgenhügeln,
wie diese Lippen deinen, die sie lieben.
Rudolf Borchardt