25.04.2024

Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung

Suchen und finden
15.01.00 Zitate · Zitate

© Das Ostpreußenblatt  / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 15. Januar 2000


Zitate · Zitate

Die Globalisierung ist zweifellos das beherrschende Merkmal unserer Zeit. Sie ist nicht nur umfassend, sondern auch unmittelbar. Genauso wie die Information arbeiten die Finanzmärkte in "Null-Zeit", indem sie die Dauer abschaffen. Diese Globalisierung erfolgt vor dem neoliberalen Hintergrund einer doppelten Polarität von Moral und Wirtschaft: einerseits die Ideologie der Menschenrechte, andererseits die Versessenheit auf Produktivität, Wachstum und Profit. Die erste soll vor allem die zweite legitimieren: Die Rhetorik der Menschenrechte dient vor allen Dingen, den Widerstand gegenüber der Globalisierung zu brechen und die Erschließung neuer Märkte zu ermöglichen. Letzten Endes gehorcht die Welt nur noch dem Gesetz des Geldes.

Der Fall der Berliner Mauer hat nicht nur die Wiedervereinigung Deutschlands und Europas gekennzeichnet, sondern auch das Ende des 20. Jahrhunderts und darüber hinaus das Ende der Moderne. Wir lebten gestern im Zeitalter der Staaten, der Nationen und der Völker. Heute leben wir im Zeitalter der Kontinente, der Gemeinschaften und der Netze. Die Revolution ist zwar nicht mehr möglich, aber die Revolte ist es immer noch. Die Zukunft gehört den Rebellen.
Alain de Benoist, Publizist und Vordenker der "Nouvelle droite"
Auszug aus "Aufstand der Kulturen"

 

Ich hatte Kohl in einer Übung über Parteienfinanzierung  kennengelernt. Anfang der siebziger Jahre auf einem Sommerfest von Willy Brandt hat mich Kohl, damals Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz, darauf angesprochen: "Kennen Sie mich noch von Ihrem Seminar über Parteienfinanzierung vor 20 Jahren?" – "Und ob", antwortete ich, "Sie haben leider, wie sich gezeigt hat, nichts daraus gelernt."
Theodor Eschenburg, Politikwissenschaftler
Auszug aus "Letzten Endes meine ich doch"

 

Das Epochale besteht darin, daß 16 Jahre Regierungszeit, die ja nicht nur von Mißerfolgen begleitet sind, auf einmal überdeckt werden, so daß sich die Frage stellt: Was war denn eigentlich der Preis für diese relative Ruhe in der Bonner Republik?

Die Gefährdung in hohen Ämtern besteht darin, daß sich beim Amtsinhaber das Gefühl einstellt: Du bist nicht ersetzbar. Gleichzeitig läßt sich beobachten, daß sich die Menschen in der unmittelbaren Umgebung nicht mehr trauen, den Mund aufzumachen – und wer es wagt, wird wegorganisiert.
Gerhard Schröder, Bundeskanzler
"Spiegel" 52/99

 

In der Folge der faschistischen Gewaltherrschaft, die unendliches Leid über Juden, Homosexuelle, Kommunisten, Roma und Sinti und viele andere Opfer gebracht hat, ist die Vertreibung der Deutschen aus den ehemaligen Gebieten des Deutschen Reiches geschehen. Diese gravierenden Menschenrechtsverletzungen sind "keine gerechte Strafe für Auschwitz", sondern Unrecht, das beim Namen genannt werden muß.
Cem Özdemir, türkischstämmiger Bundestagsabgeordneter der Grünen
"Das Parlament", Dezember 1999

 

Der Krieg mag aufgehört haben, aber die Zahl der Morde ist genauso hoch wie zur Zeit vor den Luftschlägen im März. In den zwei Monaten vor den Luftschlägen wurden im Durchschnitt 10–15 Serben und etwa die gleiche Zahl von UÇK-Kämpfern bei verschiedenen Angriffen getötet. Seit zwei Monaten ist diese Zahl jetzt immer noch ungefähr ebenso hoch.
Dossier der International Crisis Group vom 2. November 1999 über die Menschenrechtssituation im Kosovo