25.04.2024

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22.01.00 "Plisch und Plum" jetzt auch auf ostpreußisch

© Das Ostpreußenblatt  / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 22. Januar 2000


Lorbasse auf vier Beinen
"Plisch und Plum" jetzt auch auf ostpreußisch

Plisch un Plum,
dat ös nu kloar,/ sönn een ganz drebastig Poar;/.../ Besewicht mött Besewicht –/ opp dä Duer jeit dat nich ..." – Wie’s tatsächlich ausging mit Plisch und Plum, den beiden dreibastigen Lorbassen auf vier Beinen, das weiß der erfahrene und belesene Wilhelm-Busch-Freund gewiß noch aus Kindertagen. Nachdem die beiden – und mit ihnen ihre Herrchen Paul und Peter – so allerlei angerichtet hatten, kam in Gestalt des Lehrers Bokelmann die Verkörperung von Zucht und Ordnung. Das Ende vom Lied: alle vier parieren aufs Wort, und der böse Schlich findet ein ebenso böses Ende ...

Mit "Plisch und Plum" hat Wilhelm Busch 1881/82 eine seiner letzten Bildergeschichten vorgelegt. Sie wird gern gelesen bis heute, wenn sie auch nicht so beliebt wurde wie die Geschichte um Max und Moritz. Und wieder hat sich Manfred Görlach daran gemacht, die 370 heiteren Zeilen von Experten in 40 verschiedene deutsche Mundarten um- und übersetzen zu lassen (Universitätsverlag C. Winter, Heidelberg. 282 Seiten, brosch., 36 DM). Mit dabei auch wieder Horst Redetzky aus Nausseden, Kreis Elchniederung, der Plisch und Plum ins Ostpreußische übertrug. Redetzky mußte, wie auch alle anderen Autoren, nicht nur das richtige Wort finden, auch den angemessenen Reim, den Rhythmus galt es zu treffen. Wie schon bei "Max und Moritz" und "Hans Huckebein" ist ihm dies wieder vortrefflich gelungen.

"Jede Provinz liebt ihren Dialekt", hat Goethe schon erkannt, "denn er ist doch eigentlich das Element, in welchem die Seele ihren Atem schöpft." Und so sind denn diese mundartlichen Nachdichtungen von Busch-Texten ein erfrischender Quell der Freu-de. os