19.04.2024

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04.03.00 Bernhard Markwitz †

© Das Ostpreußenblatt  / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 04. März 2000


Bernhard Markwitz †

Hamburg – Wer kennt sie nicht, die kleinen in vielen bunten Farben schillernden Gummischläuche, die im Sommer in allen Badeanstalten und an weißen Stränden für ein farbenfrohes Bild sorgen. Gemeint sind die Schwimmflügel, mit denen sich die meisten kleinen Schwimmkünstler beruhigt dem nassen Element anvertrauen.

Ihr Erfinder, der Ostpreuße Bernhard Markwitz, hatte es sich zum Ziel gesetzt, das Schwimmen auch für die Kleinsten sicher zu machen. Schon früh hatte er sich dem kühlen Naß verschrieben: Mit zwölf Jahren trat er der deutschen Lebensrettungsgesellschaft in Königsberg bei. Als Rettungsschwimmer hielt er drei Sommer lang Wacht am Strand von Danzig. Nach dem Krieg und sechsjähriger kanadischer Gefangenschaft stand er wie viele andere vor dem Nichts – die Eltern verschollen, das Gut in Ostpreußen verloren, der Bruder tot. Bernhard Markwitz wurde Kaufmann und handelte mit Wolle, Kosmetik und Schnaps.

Zu der segensreichen Erfindung der Schwimmflügel kam er durch ein Schlüsselerlebnis: Die dreijährige Tochter des Rettungsschwimmers fiel in einen Goldfischteich und wäre fast ertrunken. Markwitz tüftelte, forschte und entwickelte Ideen, bis er 1964 die endgültige Form gefunden hatte. Mitte der 60er Jahre zog er von Schwimmbad zu Schwimmbad, um den Bademeistern die aufblasbaren Luftkissen vorzustellen. Und wie bei vielen Errungenschaften, so war es zunächst auch bei den Schwimmflügeln: keiner wollte sie haben. Einige Jahre später jedoch setzte sich die Erfindung durch. 150 Millionen Mal verkauften sich die BEMA-Schwimmflügel und machten den BEMA-Firmengründer reich. Vor kurzem verstarb Bernhard Markwitz 79jährig in Hamburg. Seine Erfindung aber lebt weiter. OB