29.03.2024

Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung

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08.04.00 Grußworte zum 50. Jubiläum des OB

© Das Ostpreußenblatt  / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 08. April 2000


Grußworte zum 50. Jubiläum des OB

Als Das Ostpreußenblatt gegründet wurde, glaubten nur wenige, daß das eine Zeitung für länger sein werde. Einige Landsleute träumten damals noch von der Rückkehr in die Heimat, und die anderen hielten es für unmöglich, daß die in alle Winde zerstreuten Ostpreußen bei ihrem Engagement für den Aufbau des zerstörten Westdeutschland genug Interesse für eine Zeitung zeigen würden, die schon in ihrem Titel auf Vergangenes verwies.

50 Jahre Ostpreußenblatt ist ein Beweis für die Solidarität der Menschen, die ab Oktober 1944 ein besonders hartes Schicksal traf. Die Greuel, die die Betroffenen auf der Flucht vor der Roten Armee erlebten, wurden bis heute nicht zur Gänze aufgeklärt und in ihrer kriminellen und völkerrechtswidrigen Dimension überhaupt nicht zur Kenntnis genommen. Ich denke dabei auch an die vielen Kinder, die damals ihre Eltern verloren und heute als polnische, russische und litauische Staatsbürger um die 60 ihren Nachkommen nicht sagen können, woher sie stammen.

Mit besonderer Scham nehme ich zur Kenntnis, daß die preußischen Tugenden in unserem Land als Sekundärtugenden verfemt werden. Fast nur im Ostpreußenblatt kann man lesen, welche Bedeutung sie für die Entwicklung der deutschen Kultur in zwei Jahrhunderten hatten.

Mit Stolz kann die Redaktion des Ostpreußenblattes darauf verweisen, daß zur Leserschaft schon lange nicht mehr nur in Ostpreußen Geborene oder deren Nachkommen zählen. Die Zeitung repräsentiert inzwischen den Konservativismus in Deutschland.

Ich wünsche dem Ostpreußenblatt, daß es sich weiterhin den Zwängen der politischen Korrektheit entzieht, der Wahrheit eine Stimme gibt und bewußt macht, daß Preußentum mehr ist als Militarismus und Bürokratismus. In Preußen wurden die Eigenschaften gepflegt, mit denen die Bundesrepublik Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg aufgebaut wurde: Fleiß, Ehrlichkeit, Ordnung, Wahrheitsliebe, Mut und Mitmenschlichkeit.

Prof. Dr. Franz W. Seidler, München