23.04.2024

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22.04.00 Ausstellung zeigt Bilder der Kurischen Nehrung

© Das Ostpreußenblatt  / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 22. April 2000


Ein Stück vom Paradies
Ausstellung zeigt Bilder der Kurischen Nehrung

Sankt Augustin – Die Kurische Nehrung, das Haff, der Memelstrom – sie gehören zu den magischen Bildern einer schier grenzenlos erscheinenden Landschaft im nördlichen Ostpreußen. Heute zieht sich mitten durch diese Region eine Grenze. Der nördliche Teil wird von der Republik Litauen verwaltet, der südliche Teil steht unter russischer Verwaltung. Zu Zeiten der Sowjetunion war die Kurische Nehrung militärisches Sperrgebiet. Die fast 100 Kilometer lange Halbinsel zwischen Ostsee und Haff ist inzwischen zum Naturpark erhoben worden.

Es waren das Licht und die Farben, die zu Beginn des vorigen Jahrhunderts Maler und Fotografen auf die Kurische Nehrung zogen. Thomas Mann beschrieb 1929 die Landschaft mit den Worten: "Das Wasser des Haffs ist im Sommer bei blauem Himmel tiefblau. Es wirkt wie das Mittelmeer. Die weiße Küste ist schön geschwungen, man könnte glauben, in Nordafrika zu sein. Es entsteht der Eindruck des Elementarischen, wie ihn sonst nur das Hochgebirge oder die Wüste hervorruft."

An dieser Faszination hat sich bis heute nichts geändert. Die Fotografin Marianne Neumann, 1943 in Königsberg geboren, hat diese mit viel Einfühlungsvermögen in Bildern festgehalten. Die 40 x 40 Zentimeter großen Farbfotos entstanden in den Jahren 1996 bis 1999.

Der gebürtigen Königsbergerin war der Beruf der freien Bildjournalistin nicht in die Wiege gelegt. Nach einem Sprachenstudium war sie viele Jahre lang als selbständige Dolmetscherin und Übersetzerin tätig. Rückläufige Tendenzen in diesem Beruf veranlaßten sie, sich in einer zweiten Berufsausbildung dem Fotojournalismus zuzuwenden. So erstellte sie für die ARD 1979 Standfotos der Bundesgartenschau in Bonn. Als Pressefotografin schuf sie u. a. Fotos des Bonner Regierungsviertels, die als Hintergrundbild bei Berichten in Nachrichtensendungen zu sehen sind. Ihre Herkunft aus Ostpreußen bestimmt einen auch ihrem persönlichen Engagement entsprechenden Schwerpunkt ihrer Arbeiten. Die seit 1989 stattgefundenen politischen Entwicklungen im Osten ermöglichten ihr, Fotoberichte über Städte und Landschaften zu erstellen, die zuvor nicht oder nur unter großen Erschwernissen zugänglich waren. So dokumentiert sie die Entwicklungen von Weimar, Warschau, Danzig, der Marienburg und von Königsberg. Berichte über Berlin-Mitte und Moskau sind in Vorbereitung.

Die Ausstellung "Faszination Kurische Nehrung" wird am Freitag, 5. Mai, 19 Uhr, im Foyer des Rathauses der Stadt Sankt Augustin in Anwesenheit der stellvertretenden Bürgermeisterin Marika Roitzheim eröffnet. Bis zum 26. Mai kann die Ausstellung dann während der Öffnungszeiten des Rathauses (Montag bis Freitag von 8.30 bis 12 Uhr, Montag von 14 bis 18 Uhr und Dienstag bis Donnerstag von 14 bis 16 Uhr) besichtigt werden. OB